Familie: Doldenblütler- Apiaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 60 Kälberkropf-Arten; für Deutschland werden dort 6 Arten beschrieben.
Sebald/Seybold/Philippi schreiben 1992 in "Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Bd. 4" von 35 Arten weltweit, 12 europäischen und 4 baden-württembergischen.
Europäische Pflanze
"Fettwiesenpflanze"
Der Behaarte Kälberkropf kommt in Oberschwaben verbreitet bis häufig vor (Sebald/Seybold/Philippi 1992, Bd. 4).
Wenn man genau schaut, kann man hier erkennen, dass die Kronblätter bewimpert sind, was ein sicheres Erkennungszeichen für den Rauhaarigen Kälberkropf darstellt.
Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem schön gestalteten Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" von 2009 über den Behaarten Kälberkropf das Kapitel 'Im Einklang mit den Sonnenrhythmen'.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Behaarten Kälberkropfs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für den Behaarten Kälberkropf keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Auch: Scandix aurea
Europäische Pflanze
"Fettwiesenpflanze"
Namen
Englisch: Golden Chervil
Französisch: Chérophylle doré, Cerfeuil doré
Italienisch: Cerfoglio bastardo, Cerfoglio dorato
Der Gold-Kälberkropf kommt in Oberschwaben verstreut bis häufig vor (Sebald/Seybold/Philippi 1992, Bd. 4).
In Oberschwaben trifft man auch immer wieder auf den Gold-Kälberkropf. Er ist nur nicht ganz leicht zu erkennen, weil er von den Blättern her dem Wiesen-Kerbel ziemlich ähnlich sieht.
Die Blätter des Gold-Kälberkropfs haben aber einen würzigen, möhrenartigen Geruch.
Laut www.floraweb.de liegen für den Gold-Kälberkropf keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Schöne Fotos und Informationen zum Gold-Kälberkropf findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über den Gold-Kälberkropf gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Weitere Fotos des Behaarten Kälberkropfs findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Blühmonate: Juni-Juli
Standorte: Frische bis mäßig feuchte Staudenfluren an Bach- und Grabenrändern, Hecken, eutrophierte montane Wiesen, Waldsäume, Ruderalstellen: Weg- und Straßenränder, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
Areal: submeridional/montanes bis südlichtemperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala)
Sommergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Rhizom
Insektenbestäubung
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Stoßausbreitung der Samen, Klett- und Klebausbreitung der Samen?
Kälte-Dunkelkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Ordnungen "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.) und "Frische Wiesen und Weiden" (O Arrhenatheretalia elatioris; O Arrh.)
25.05.2025 - Heidelberg, nördliches Neckarufer:
Auch: Myrrhis bulbosa
Stammt aus Südosteuropa und Westasien ; Sebald/Seybold/Philippi 1992, Bd. 4: "eurasisch-kontinentales Florenelement"
"Kulturpflanze" (Flora Helvetica); gilt in Deutschland als einheimisch
Namen
Englisch: Turip-rooted Chervil
Französisch: Chérophylle bilbeux
Italienisch: Cerfoglio bulboso
Der Rüben-Kälberkropf ist für Vieh giftig!
Der Rüben-Kälberkropf kommt in Oberschwaben und überhaupt im Alpenvorland nicht vor. (Sebald/Seybold/Philippi 1992, Bd. 4).
Sebald/Seybold/Philippi, Bd. 4, 1992, S. 235: "Die Art wurde im Mittelalter durch Mönche eingeführt und seither angebaut. Die Knollen wurden als stärke- und eiweißhaltiges, aber relativ fettarmes Gemüse verwendet."
Steffen Guido Fleischhauer hat den Rüben-Kälberkropf in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Sehr Interessantes rund um den Rüben-Kälberkropf findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Eine amüsante Beschreibung des Knolligen Kälberkropfs findet sich bei Jürgen Feder, 2014
Weitere Fotos zum Rüben-Kälberkropf findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zum Rüben-Kälberkropf findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Der Rüben-Kälberkropf ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 1 Falterart.
Eine Darstellung der weltweiten Verbreitung des Rüben-Kälberkropfs kann man über https://powo.science.kew.org aufrufen.
Blühmonate: Juni bis August
Standorte: Frische bis nasse Wald- und Gebüschsäume, verlichtete Auenwälder, Stauenfluren an Bächen und Flüssen, ruderale Weg- und Straßenränder, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
In Ausbreitung begriffen
Areal: submeridional/montanes bis boreales Europa bis Westsibirien, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 2-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala)
Sommergrün
Halbrosettenpflanze
Geophyt: Staude (selten Zweijährige), die den Winter mit Knospen unter der Erdoberfläche überdauert
Mehrjährig hapaxanth: nach mehrjährigem Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und danach absterbend / zwei- (bis wenig-)jährig
Sprosswurzelknolle
Insektenbestäubung
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Stoßausbreitung der Samen
Kälte-Dunkelkeimer
Samen kurzlebig (1-3 Jahre)
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Ordnung "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.) und im Verband "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.)
Früher Knollengemüse
Für Vieh giftig
25.05.2025 - Am nördlichen Neckarufer in Heidelberg:
Auch: Scandix nutans
Europäische Pflanze; Sebald/Seybold/Philippi 1992, Bd. 4: subatlantisch-submediterranes Florenelement
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Rough Chervil
Französisch: Chérophylle enivrant, Cerfeuil penché
Italienisch: Cerfoglio inebriante
Spanisch: Perejil de asno
Laut Sebald/Seybold/Philippi 1992, Bd. 4 kommt der Hecken-Kälberkropf kommt in Oberschwaben nicht vor. Ich habe ihn dort auch noch nie gesehen. Laut Floraweb soll er aber auch hier anzutreffen sein.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Hecken-Kälberkropfs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über den Hecken-Kälberkropf gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Der Hecken-Kälberkropf ist laut www.floraweb.de Raupenfutterpflanze für 2 Nachtfalter und Nektarpflanze für einen Nachtfalter und einen Tagfalter (Landkärtchen).
Eine Darstellung der weltweiten Verbreitung des Hecken-Kälberkropfs kann man über https://powo.science.kew.org aufrufen.
Blühmonate: Mai-Juli
Standorte: Frische Hecken-, Gebüsch- und Waldsäume, Waldlichtungen, ruderale Park- und Gartenanlagen , nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit: kommt in allen Bundesländern verbreitet vor, also in 40-90 % der Kartierflächen, in Nord- und West-Nordrhein-Westfalen ist er gemein, kommt also in über 90 % der Kartierfllächen vor. Selten, Vorkommen in weniger als 5 % der Kartierflächen, im Bayerischen Wald, Schwarzwald und Erezgebirge, in Südbayern gilt er als seltener unbeständiger Neophyt
In Ausbreitung begriffen
Areal: meridional/montanes bis temperates Europa, nur im ozeanischen und im ausgeglichenen Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala)
Immergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Einjährig überwinternd / zwei- (bis wenig-)jährig
Insektenbestäubung
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Stoßausbreitung der Samen
Samen kurzlebig
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst im Verband "Nitrophytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.) und in der Ordnung "Hecken und Gebüsche" (O Prunetalia spinosae; O Prun.)
Für Vieh giftig
24.05.2025 - NSG Pflege Schönau - Galgenberg:
04.06.2025 - Schwäbische Alb bei Geislingen:
Gemäßigtkontinentale (- ostsubmediterrane) Pflanze (Oberdorfer, 2001)
Namen
Englisch: Broadleaf Chervil
Italienisch: Cerfoglio aromatico
In Baden-Württemberg kommt der Aromatische Kälberkropf nicht vor.
Weitere Fotos des Aromatischen Kälberkropfs findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Der Aromatische Kälberkropf soll intensiv nach Möhren riechen.
Die Pflanze befindet sich in Deutschland am westlichen Rand ihres Areals (Floraweb)
Blühmonate: Juli bis August
Standorte: Frische bis feuchte Gebüsch- und Waldsäume, Graben- und Bachufer, Ruderalstellen: Straßenböschungen, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
Areal: submeridionales bis temperates Europa, nur im schwach ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 3-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala)
Sommergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Rhizom?
Insektenbestäubung
Stoßausbreitung der Samen?
Kälte-Dunkelkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Ordnung "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.)