Claytonia perfoliata - Tellerkraut, Kubaspinat, Winterpostelein

Früher: Montia perfoliata

Familie: Quellkrautgewächse - Montiaceae

Fremdländische Pflanze; Heimat: Westliches Nordamerika bis Mittelamerika; gilt in Deutschland als eingebürgerter Neophyt

Namen

Englisch: Miner's-lettuce, Springbeauty, Cuban spinach, Indian lettuce

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 27 "Claytonia"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 511, stellen die Gattung Claytonia zur Gattung Montia und sprechen dann je nach Artbegriff von 30-80 Arten. In Baden-Württemberg kommt danach nur Claytonia perfoliata als sehr selten eingeschleppte Art vor.

12.05.2019 - Botanischer Garten der Universität Würzburg
12.05.2019 - Botanischer Garten der Universität Würzburg

In Oberschwaben kommt das Tellerkraut so gut wie über-haupt nicht vor. Sowieso ist es im südlichen Deutschland eher selten, während es im nord-westlichen Teifland ziemlich verbreitet ist.

Das Tellerkraut in der Fachliteratur

Laut Wikipedia enthalten die Blätter des Tellerkrauts Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen, aber wenig von dem unerwünschten Nitrat.

Steffen Guido Fleischhauer hat das Tellerkraut in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Weitere Fotos des Tellerkrauts findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Laut www.floraweb.de liegen für das Tellerkraut keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

26.05.2024 - Am höchsten Punkt Mannheims im Rheinauer Wald
26.05.2024 - Am höchsten Punkt Mannheims im Rheinauer Wald

Zum Tellerkraut habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: April bis Juni

Standorte: Grünanlagen, Ruderalstellen

Neophyt ab 1851; in Ausbreitung begriffen

Auch Kulturpflanze

Häufigkeit: alle Bundesländer "gemein", kommt in über 90% der Kartierflächen vor

Areal: subtropisches bis temperates Westamerika, vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in der australen Florenzone Amerikas und  Australiens und im submeridionalen bis temperaten Europa in den Kontinentalitätsstufen 1-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala.

Halbrosettenpflanze

Einjährig-überwinternd/Sommerannuell

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Selbstbestäubung

Selbstausbreitung, Ameisenausbreitung der Samen

 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Nitrophytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.).

Verwendung: Gemüse, Salat

26.05.2024 - Am höchsten Punkt Mannheims im Rheinauer Wald
26.05.2024 - Am höchsten Punkt Mannheims im Rheinauer Wald
26.05.2024 - Am höchsten Punkt Mannheims im Rheinauer Wald
26.05.2024 - Am höchsten Punkt Mannheims im Rheinauer Wald
26.05.2024 - Am höchsten Punkt Mannheims im Rheinauer Wald
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Das Tellerkraut ist mir schon ziemlich lange bekannt. Es wurde schon Ende der 1970-er Jahre im Naturkostladen Rosmarjin in Enschede, das ist der erste Naturkostladen, den ich kenne, unter dem Namen "Winterpostelein" verkauft. In Süddeutschland ist es mir seither nicht mehr aufgefallen. Nachdem ich jetzt weiß, dass es hier von Natur aus viel seltener wächst, wundert mich das nicht mehr.

Aber: am 26.05.2024 wurde ich fündig und zwar genau am "höchsten natürlichen Punkt Mannheims" im Rheinauer Wald.