Familie: Berberitzengewächse - Berberidaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit >500 "Berberis"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 233, sprechen von rund 500 Arten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in Südostasien haben. In Baden-Württemberg ist nur eine Art heimisch.
Südeuropäisch-westasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Common Barberry
Französisch: Epine-vinette
Italienisch: Crespino comune
Der Sauerdorn ist mit Ausnahme der Beeren schwach giftig!
Heilpflanze
Berberidis fructus - Berberitzenfrüchte, Berberidis cortex - Berberitzenrinde, Berberidis radicis cortex - Berberitzenwurzelrinde,und Berberidis radix - Berberitzenwurzel und deren Zubereitungen sind vom Bundesgesundheitsamt mit einer Negativ-Monographie bedacht worden.
Siehe www.heilpflanzen-welt.de/deutsche-kommission-e-monographien-liste/
Im Alpenvorland befinden sich Verbreitungsschwerpunkte der Gewöhnlichen Berberitze, nämlich im Hegau, im westlichen Bodenseegebiet und im Allgäu.
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, befasst sich in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "“Frau Haselin und Drecksäck. Die wunderbare Welt unserer Bäume und Sträucher“ von 2016 damit, welche Rolle bestimmte Bäume und Sträucher in unserer Vergangenheit und in der Welt der Dichter und Maler, der Märchen und Sagen spielen. Dabei erklärt sie auch ihre verschiedenen Namen und außerdem auf anschauliche Weise botanische Besonderheiten.
Der Gewöhnlichen Berberitze widmet sie dabei ein eigenes Kapitel.
Die Gewöhnliche Berberitze wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 9).
Die Gewöhnliche Berberitze hat im "Lehrbuch der bioloischen Heilmittel" (Bd. 4) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Gewöhnliche Berberitze ein eigenes Kapitel.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Gewöhnliche Berberitze (unter Vorbehalt) in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Getrocknete Berberitzen sind ein typisches Gewürz der iranischen Küche. Probieren kann man das, zum Beispiel in Verbindung mit Reis, bei Sharam Asghari in seiner "Kultur-Bar-Impuls" in Weingarten am Broner Platz.
Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über die Berberitze zusammen.
Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur", 2001, Inhaltsstoffe und Wirkung der Berberitze. Er rät von einer Selbstbehandlung mit Berberitzenblättern und-rinde dringend ab wegen ihrer giftigen Inhaltsstoffe. Er empfiehlt allerdings die kulinarische Verarbeitung der Berberitzenfrüchte, die alkaloidfrei und somit ungiftig sind, wegen ihrer säuerlichen Note zu Marmelade und Saft.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gewöhnlichen Berberitze findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Gewöhnliche Berberitze ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 10 Falterarten und Nektarpflanze für 1 Falterart.
Die Gewöhnliche Berberitze wird auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat Februar 2012 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.
Über die Gewöhnliche Berberitze gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, 1966:
Fructus Berberidis/Berberitzenfrüchte (Ergänzungsbuch 6)
Homöopathie: "Berberis" (die getrocknete Wurzelrinde)
Cortex Berberidis radicis/Berberitzenwurzelrinde
Blühmonate: April bis Juni
Standorte: Lichte Trockenwälder und -gebüsche, Auenwälder, Waldränder, Hecken, kalkhold
Häufigkeit:
Auch Zierstrauch
Areal: meridional/montanes bis südlichtemperates Europa, nur vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 2-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im nördlichtemperaten Europa.
Sommergrün
Strauch
Insektenbestäubung: Fliegen, Hautflügler, Käfer; Selbstbestäubung? Staubfaden-Innenseite reizbar
Verdauungsausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Xerothermgebüsche" (V Berberidion; V Berb.).
Zwischenwirt des Schwarzrostes
Verwendung: Beeren essbar, Pflanze sonst schwach giftig
An der Argen unterhalb von Schloss Achberg:
25.08.2020 - NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb:
Zu meinen Apothekenzeiten war die Gewöhnliche Berberitze noch eine offizinelle Heilpflanze:
Stammt aus Japan
"Kulturpflanze", auch verwildert und Neophyt
Namen
Französisch: Epine-vinete de Thunberg
Italienisch: Crespino di Thunberg
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Thunberg-Berberitze findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für die Thunberg-Berberitze keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Kommt aus China; in Einbürgerung begriffener Neophyt
Die Juliane-Berberitze ist giftig mit Ausnahme der Beeren!
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zu Julianes Berberitze findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Chile, Argentinien
In Europa, vor allen in England, Zierstrauch
15.01.2020 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
Die Pflanze wurde von Charles Darwin 1835 entdeckt und 1849 nach Europa eingeführt.
Fremdländische Pflanze; Heimat: China