Berberis spec. - Berberitze-Arten

Familie: Berberitzengewächse - Berberidaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit >500 "Berberis"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 233, sprechen  von rund 500 Arten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in Südostasien haben. In Baden-Württemberg ist nur eine Art heimisch.

Berberis vulgaris - Gewöhnliche Berberitze, Sauerdorn

Südeuropäisch-westasiatische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Common Barberry

Französisch: Epine-vinette

Italienisch: Crespino comune

Der Sauerdorn ist mit Ausnahme der Beeren schwach giftig!

Heilpflanze

Berberidis fructus - Berberitzenfrüchte, Berberidis cortex - Berberitzenrinde, Berberidis radicis cortex - Berberitzenwurzelrinde,und Berberidis radix - Berberitzenwurzel  und deren Zubereitungen sind  vom Bundesgesundheitsamt  mit einer Negativ-Monographie bedacht worden.

Siehe www.heilpflanzen-welt.de/deutsche-kommission-e-monographien-liste/

Im Alpenvorland befinden sich Verbreitungsschwerpunkte der Gewöhnlichen Berberitze, nämlich im Hegau, im westlichen Bodenseegebiet und im Allgäu.

22.05.2016 - Röthenbach
22.05.2016 - Röthenbach

Symbolisches

Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, befasst sich in ihrem sehr schön gestalteten  Büchlein  "“Frau Haselin und Drecksäck. Die wunderbare Welt unserer Bäume und Sträucher“ von 2016 damit, welche Rolle bestimmte Bäume und Sträucher in unserer Vergangenheit und in der Welt der Dichter und Maler, der Märchen und Sagen spielen. Dabei erklärt sie auch ihre verschiedenen Namen und außerdem  auf anschauliche Weise botanische Besonderheiten. 

Der Gewöhnlichen Berberitze widmet sie dabei ein eigenes Kapitel.

22.05.2016 - Röthenbach
22.05.2016 - Röthenbach

Die Gewöhnliche Berberitze in der Kunst

Die Gewöhnliche Berberitze wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 9).

22.05.2016 - Röthenbach
22.05.2016 - Röthenbach

Die Gewöhnliche Berberitze in der Fachliteratur

Die Gewöhnliche Berberitze hat im "Lehrbuch der bioloischen Heilmittel" (Bd. 4) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Gewöhnliche Berberitze ein eigenes Kapitel.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Gewöhnliche Berberitze (unter Vorbehalt) in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Getrocknete Berberitzen sind ein typisches Gewürz der iranischen Küche. Probieren kann man das, zum Beispiel in Verbindung mit Reis, bei Sharam Asghari in seiner "Kultur-Bar-Impuls" in Weingarten am Broner Platz. 

Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über die Berberitze zusammen.

 

Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur",  2001, Inhaltsstoffe und Wirkung der Berberitze. Er rät von einer Selbstbehandlung mit Berberitzenblättern und-rinde dringend ab wegen ihrer giftigen Inhaltsstoffe. Er empfiehlt allerdings die kulinarische Verarbeitung der Berberitzenfrüchte, die alkaloidfrei und somit ungiftig sind, wegen ihrer säuerlichen Note zu Marmelade und Saft.

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gewöhnlichen Berberitze findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Die Gewöhnliche Berberitze ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 10 Falterarten und Nektarpflanze für 1 Falterart.

Die Gewöhnliche Berberitze wird auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat Februar 2012 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.

Über die Gewöhnliche Berberitze gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.

 

Hunnius, 1966:

Fructus Berberidis/Berberitzenfrüchte (Ergänzungsbuch 6)

Homöopathie: "Berberis" (die getrocknete Wurzelrinde)

Cortex Berberidis radicis/Berberitzenwurzelrinde

19.05.2019 - Am linken Argenufer bei Schloss Achberg
19.05.2019 - Am linken Argenufer bei Schloss Achberg

Zur Gewöhnlichen Berberitze habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: April bis Juni

Standorte: Lichte Trockenwälder und -gebüsche, Auenwälder, Waldränder, Hecken, kalkhold

Häufigkeit: 

Auch Zierstrauch

Areal: meridional/montanes bis südlichtemperates Europa, nur vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 2-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im nördlichtemperaten Europa.

Sommergrün

Strauch

Insektenbestäubung: Fliegen, Hautflügler, Käfer; Selbstbestäubung? Staubfaden-Innenseite reizbar

Verdauungsausbreitung der Samen

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Xerothermgebüsche" (V Berberidion; V Berb.).

Zwischenwirt des Schwarzrostes

Verwendung: Beeren essbar, Pflanze sonst schwach giftig

An der Argen unterhalb von Schloss Achberg:

25.08.2020 - NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb:

03.05.2010 - Apothekergarten Leipzig
03.05.2010 - Apothekergarten Leipzig
18.11.2011 - Botanischer Garten Leipzig
18.11.2011 - Botanischer Garten Leipzig

Zu meinen Apothekenzeiten war die Gewöhnliche Berberitze noch eine offizinelle Heilpflanze:

In meinem Herbarium von 1969
In meinem Herbarium von 1969

Berberis thunbergii - Thunberg-Berberitze

Stammt aus Japan

"Kulturpflanze", auch verwildert und Neophyt

Namen

Französisch: Epine-vinete de Thunberg

Italienisch: Crespino di Thunberg

27.04.2015
27.04.2015
27.04.2015
27.04.2015

Die Thunberg-Berberitze in der Fachliteratur

Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Thunberg-Berberitze findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

Laut www.floraweb.de liegen für die Thunberg-Berberitze keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

22.09.2010 - Auwald am Ammersee
22.09.2010 - Auwald am Ammersee
12.03.2020 - Hecke, Weingarten, Lazarettstraße
12.03.2020 - Hecke, Weingarten, Lazarettstraße

Berberis julianae - Julianes Berberitze, Großblättrige Berberitze

Kommt aus China; in Einbürgerung begriffener Neophyt

Die Juliane-Berberitze ist giftig mit Ausnahme der Beeren!

08.04.2019 - Uferpromenade Bad Waldsee
08.04.2019 - Uferpromenade Bad Waldsee
13.04.2021 - Vorgarten in Weingarten
13.04.2021 - Vorgarten in Weingarten
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen

Julianes Berberitze in der Fachliteratur

Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zu Julianes Berberitze findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen
15.04.2019 - Kurpark Bad Krozingen

Berberis darwinii - Darwins Berberitze

Fremdländische Pflanze; Heimat: Chile, Argentinien

In Europa, vor allen in England, Zierstrauch

15.01.2020 - Botanischer Garten Universität Heidelberg

Darwins Berberitze in der Fachliteratur

Die Pflanze wurde von Charles Darwin 1835 entdeckt und 1849 nach Europa eingeführt.

Berberis veitchii - Veitchs Sauerdorn

Fremdländische Pflanze; Heimat: China

30.04,2014 - Botanischer Garten Berlin
30.04,2014 - Botanischer Garten Berlin
30.04,2014 - Botanischer Garten Berlin
30.04,2014 - Botanischer Garten Berlin
30.04,2014 - Botanischer Garten Berlin
30.04,2014 - Botanischer Garten Berlin

Meine Berberitze-Arten nebeneinander (mit Blühmonaten)