Melittis melissophyllum - Immenblatt

Familie: Lippenblütler - Lamiaceae

Europäische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Bastard balm

Französisch: Mélitte á feuilles de mélisse   

Italienisch: Erba limona comune, Bocca di lupo

Spanisch: Melisa bastarda, torongil de campo

Das Immenblatt ist in Deutschland besonders geschützt!

Floraweb: 3: Gefährdet

Die Art kommt weltweit nur einmal vor; sie wird in "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" beschrieben.

Sebald/Seybold/Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, sprechen von 1-2 Arten, je nach Artauffassung.

Das Immenblatt ist keine Pflanze Oberschwabens, kommt jedoch am südlichen Oberrhein und vom Hochrhein bis zum Bodensee und Hegau mäßig häufig vor.

In meinem Herbarium von 1969
In meinem Herbarium von 1969

Das Immenblatt in der Kunst

Das Immenblatt wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 100/Frühling).

16.05.2016 - Am Überlinger See oberhalb von Sipplingen
16.05.2016 - Am Überlinger See oberhalb von Sipplingen

Das Immenblatt soll der einheimische Lippenblütler mit den größten Blüten sein.

16.05.2016 - Am Überlinger See oberhalb von Sipplingen
16.05.2016 - Am Überlinger See oberhalb von Sipplingen

Das Immenblatt in der Fachliteratur

Steffen Guido Fleischhauer hat das Immenblatt in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Immenblatts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

 

Umfassende Information über das Immenblatt findet man auf den Seiten www.infoflora.ch und www.floraweb.de.

Laut www.floraweb.de liegen für das Immenblatt keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

05.06.2016 - Zusammen mit Vincetoxicum hirundinaria am Hochrhein zwischen Rheinfall und Rheinau
05.06.2016 - Zusammen mit Vincetoxicum hirundinaria am Hochrhein zwischen Rheinfall und Rheinau

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Taubnessel-Arten und dem Alpen-Ziest.

 

Zum Immenblatt habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai-Juni

Standorte:  Mäßig frische, lichte Laubmischwälder und Gebüsche, kalkhold 

Häufigkeit: 

Im Rückgang begriffen

Areal: meridional/montanes bis südlich/temperates Europa, nur im ozeanischenKlima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommergrün

Rosettenlos

Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche / Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Staude

Rhizom

Insektenbestäubung: Hummeln, Tagfalter

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht

 

Lich-Kältetkeimer

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Xerothermen Eichenmischwäldern" (O Quercetalia pubescenti-petraeae; O Querc. pub.)im Verband "Eichen-Birkenwälder" (V Quercion robori-petraeae; V Querc rob.-petr.) und in der Ordnung "Buchen- und Edellaubmischwäldern"

(O Fagetalia sylvaticae; O Fag.).

Verwendung: Volksheilpflanze

27.06.2011 - Warmtal auf der Schwäbischen Alb: hier waren auch zahlreiche Exemplare zu sehen.

08.08.2023 - Auf dem Beutenlay bei Münsingen

Im ersten Moment habe ich hier dieses verblühte Immenblatt gar nicht erkannt. Aber mir ist aufgefallen, dass es einen sehr feinen, für mich einzigartigen Duft an sich hatte.

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim: