Eupatorium cannabinum - Gewöhnlicher Wasserdost, Kunigundenkraut,                                                 Wasserhanf

Familie:  Korbblütler - Asteraceae

Eurasiatische Pflanze

"Sumpfpflanze"

Namen

Englisch: Hemp Agrimony

Französisch: Eupatoire chanvrine

Italienisch: Canapa acquatica

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 45 "Eupatorium"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 6, S. 60, schreiben von mehr als 600 Arten, die hauptsächlich in Mittel- und Südamerika vorkommen. In Europa kommt nur 1 einheimische Art vor. Sie erwähnen auch 2 eingeschleppte Arten.

Im südlichen Alpenvorland kommt der Gewöhnliche Wasserdost verbreitet vor.

19.07.2011 - Altdorfer Wald bei Kickach
19.07.2011 - Altdorfer Wald bei Kickach

Der Gewöhnliche Wasserdost in der Fachliteratur

Der Gewöhnliche Wasserdost hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 6) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit der Verwendung des Gewöhnlichen Wasserdosts. Eine kulinarische Verwendung kommt hier nicht in Frage (S. 206f).

Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur",  2001, Inhaltsstoffe und Wirkung von über 400 Pflanzen. Der Gewöhnliche Wasserdost ist aber nicht dabei.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gewöhnlichen Winterlings findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Über den Gewöhnlichen Wasserdost gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

Herba Eupatorii cannabini - Wasserhanfkraut, volkstümliche Anwendung als Febrifugum, Tonicum, Diureticum sowie bie Skorbut und Gelbsucht

Homöopathie "Eupatorium cannabinum" (das frische blühende Kraut)

19.07.2011 - Altdorfer Wald bei Kickach
19.07.2011 - Altdorfer Wald bei Kickach

Zum Gewöhnlichen Wasserdost habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juli bis September

Standorte: Sickerfrische bis -feuchte Auenwälder und ihre Säume, Waldschläge und -verdichtungen, an Ufern und Gräben, basenhold, nährstoffanspruchsvoll

Häufigkeit: 

Areal: meridionales bis temperates Europa bis Westasien, sowohl im ozeanischen als auch im schwach kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in Nordamerika, Australien, Himalaya?

Sommergrün

Rosettenlos

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche / Helophyt: Sumpfstaude, die mit Knospen im Sumpfboden überdauert

Staude

Unterirdische Ausläufer, Rhizom

Insektenbestäubung: besonders Falter, Selbstbestäubung, Apomixis (Verlust der geschlechtlichen Fortbildung, Samenbildung ohne Befruchtung)

Windausbreitung der Samen

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.) und in den Verbänden "Mädesüß-Hochstaudenfluren" (V Filipendulion ulmariae; V Filip.), "Erlenbruchwälder" (V Alnion glutinosae; V Aln.) und "Tollkirschen-Schlagfluren" (V Atropion belladonnae; V Atrop.).

Verwendung: früher Heilpflanze

19.06.2021 - An der Iller bei Ferthofen
19.06.2021 - An der Iller bei Ferthofen
06.07.2023 - Blitzenreuter Seenplatte
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17.07.2017 - Im Altdorfer Wald bei Baumgarten:

07.08.2022 - Zwischen Wolfegg und Kißlegg
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20.08.2018 - Im Altdorfer Wald bei Baumgarten:

08.09.2012 - Am Neckar in Heidelberg:

23.10.2011 - Im Allgäu
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