Familie: Lippenblütler - Lamiaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 20 "Mentha"-Arten; für Deutschland werden dort 6 Arten und zahlreiche Bastardformen beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 217, sprechen von 14 Arten, die in Europa vorkommen. In Baden-Württemberg kommen 6 Arten und zahlreiche Bastarde vor.
Marianne Beuchert behandelt in ihrem Buch "Symbolik der Pflanzen" die Minze-Arten in einem emeinsamen Kapitel (S. 217).
Der Mönch Walahfried Strabo von der Reichenau schreibt schon in seinem Lehrgedicht "Liber de Cultura Hortorum" (auch "Hortulus" genannt) aus dem Jahr 827 allgemein über die Minzen, wobei er
allerdings die Polei-Minze ausnimmt und diese extra abhandelt (s.u.): "Menta"
Auch Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat über die Heilwirkung der Minzen geschrieben (siehe Karl Heinz Reger, "Hildegard Medizin. Die natürlichen Kräuterrezepte und Heilverfahren der hl. Hildegard von Bingen", Orbis Verlag 1998).
Sehr umfassend informiert Gernot Katzer im Internet über die Minzen, besonders auch unter dem Aspekt der Etymologie und internationalen Verwendung inkl. Rezepten: gernot-katzers-spice-pages.com
Steffen Guido Fleischhauer führt die Minzen in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 als "bekannt aromatische Pflanzen für Salate,
Süßspeisen, Tee, Gewürze". Allerdings sind ihre ätherischen Öle in hoher Dosierung giftig, besonders bei Mentha pulegium.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 217:
"Die Gattung Mentha ist taxonomisch schwierig, weil die meisten Arten morphologisch sehr variabel sind und außerdem leicht bastardieren. Die Bastarde sind oft steril, vermehren sich aber durch Rhizome und sind oft konkurrenzfähiger als die Arten, aus denen sie hervorgegangen sind. Viele Sippen können am für sie typischen Geruch erkannt werden."
Eurasiatisch-afrikanische Pflanze
"Sumpfpflanze"
Namen
Englisch: Water Mint
Französisch: Menthe aquatique
Italienisch: Mentha d'acqua
Die Wasser-Minze ist unter dem Namen "sisimbrium" die Nummer 41 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Sebastian Kneipp schreibt in seinem erstem Werk "Meine Wasserkur" von 1886 über die Pfeffer- und Wasser-Minze als Heilpflanzen und empfiehlt sie zur
Teebereitung und als Pulver für die Hausapotheke, wobei Kneipp der Wasser-Minze aufgrund ihrer stärkeren Wirkung den Vorzug gibt.
Dr. med. Josef H. Kaiser rät dagegen in "Das große Kneipp-Hausbuch" von 1975 von der Verwendung der Wasser-Minze ab wegen schwächerer Wirkung und gibt der Pfeffer-Minze eindeutig den Vorzug.
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 die Wasser-Minze als von den Druiden genutzte Heilpflanze.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Wasser-Minze findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Christian Rätsch beschreibt die Minzen in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Wasserminzenblätter, Folia Menthae aquaticae, werden volkstümlich bei Magen- und Darmstörungen verwendet.
Die Pfefferminze, das bekannte Heilkraut, ist ein Bastard zwischen Mentha aquatica und Mentha spicata.
Blühmonate: Juli bis Oktober
Standorte: Nasse Wiesen, Röhrichte, Großseggenriede, Bach- und Seeufer, Weidengebüsche, Bruchwälder, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
Areal: meridionales bis temperates Europa bis Westsibirien, vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in der australen Florenzone zirkumpolar und im submeridionalen bis temperaten Ostamerika
Sommergrün (die Wasserform immergrün)
Rosettenlos
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche / Helophyt: Sumpfstaude, die den Winter mit Knospen im sumpfboden überdauert
Staude
unterirdische/oberirdische Ausläufer
Insektenbestäubung
Wasserausbreitung, Stoßausbreitung
Samen langlebig (>20 Jahre)
Kältekeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Röhrichte und Großseggenriede" (O Phragmitetalia australis; O Phragm.), im Verband "Mädesüß-Hochstaudenfluren" (V Filipendulion ulmariae; V Filip.), in der Ordnung "Weidengebüsche und Weidenwälder" (O Salicatalia purpureae; O Salic. purp.) und im Verband "Erlenbruchwälder" (V Alnion glutinosae; V Aln.).
29.07.2022 - Bad Waldsee, am Ufer des Stadtsees:
Die Wasser-Minze hat in meiner Nase einen besonders feinen Duft. Ich rieche sie von allen mir bekannten Minze-Arten am liebsten.
"Kulturpflanze" (= M.aquatica x M. spicata)
2004: "Arzneipflanze des Jahres" (siehe www.welterbe-klostermedizin.de)
Heilpflanze
Menthae piperitae aetheroleum, Pfefferminzöl, und Menthae piperitae folium, Pfefferminzblätter, sind vom Bundesgesundheitsamt jeweils mit einer Positiv-Monographie bedacht worden:
www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/
Ein Abzählvers aus meiner Kindheit:
"Pfefferminzbonbon,
Elegant eins-a,
Alle Affen, die da gaffen
Machen hm-ta-ta,
Wer mir das nachsagen kann,
Der ist draus."
Sebastian Kneipp schreibt in seinem erstem Werk "Meine Wasserkur" von 1886 über die Pfeffer- und Wasser-Minze als Heilpflanzen und empfiehlt sie zur Teebereitung und als Pulver für die Hausapotheke, wobei Kneipp der Wasser-Minze aufgrund ihrer stärkeren Wirkung den Vorzug gibt.
Die Pfeffer-Minze hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Dr. med. Josef H. Kaiser rät dagegen in "Das große Kneipp-Hausbuch" von 1975 von der Verwendung der Wasser-Minze ab wegen schwächerer Wirkung und gibt der Pfeffer-Minze eindeutig
den Vorzug und erläutert ihre Anwendungsmöglichkeiten.
Sehr umfassend informiert Gernot Katzer im Internet über die Pfeffer-Minze, besonders auch unter dem Aspekt der Etymologie und internationalen Verwendung inkl. Rezepten: gernot-katzers-spice-pages.com
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 die Pfeffer-Minze als von den Druiden genutzte Heilpflanze.
Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über die Pfefferminze zusammen.
Ein Portrait der Pfefferminze findet sich auf einer Internetseite der Forschergruppe Klostermedizin, siehe www.welterbe-klostermedizin.de
Christian Rätsch beschreibt die Minze in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015.
Die Pfeffer-Minze wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Die Schwäbische Zeitung berichtet am 07.12.2019 in dem Artikel "Was in die moderne Hausapotheke gehört" von Jörg Zittlau, der dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entsprechen soll, dass es "solide Wirkungsnachweise für Pfefferminze bei Durchfall gerade auch bei Kindern geben soll", Dosierung: ein gestrichener Esslöffel pro Tasse als Aufguss und 5 Minuten ziehen lassen.
Außerdem wird laut Tim Jürgens von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft die örtliche Anwendung von Pfefferminzöl auf Schläfen und Nacken bei Spannungskopfschmerzen empfohlen.
Das ist beides nichts Neues und noch genauer in der Kommission-E-Monographie nachzulesen (siehe weiter oben).
Eurosibirisch-nordamerikanische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 die Acker-Minze als von den Druiden genutzte Heilpflanze.
Eine Beschreibung der Acker-Minze finden sich bei Jürgen Feder, 2014
Weitere Fotos zur Acker-Minze findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zum Wunder-Veilchen findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Mentha arvensis var. piperascens wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Eurasiatische Pflanze
"Sumpfpflanze"
Die Ross-Minze ist unter dem Namen "mentastrum" die Nummer 43 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Ross-Minze findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Ursprünglich mediterrane Pflanze
"Sumpf-Pflanze"
Die Polei-Minze ist gitftig!
Die Polei-Minze ist unter dem Namen "puledium" die Nummer 29 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Der Mönch Walahfried Strabo von der Reichenau schreibt schon in seinem Lehrgedicht "Liber de
Cultura Hortorum" (auch "Hortulus" genannt) aus dem Jahr 827 über die Polei-Minze: "Puleium"
Die Polei-Minze hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Polei-Minze findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Christian Rätsch beschreibt die Minze in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Eventuell südeuropäische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Die Grüne Minze ist unter dem Namen "mentam" die Nummer 42 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Christian Rätsch beschreibt die Minze in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Grünen Minze findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.