Familie: Malvengewächse - Malvaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 12 "Eibisch"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten beschrieben.
Stammt aus Asien
"Kulturpflanze"
Namen
Englisch: Marsh mellow
Französisch: Guimauve sauvage
Italienisch: Altea comune, Altea officinale, Bismalva, Malvavischio, Buonvischio, Benefischi, Bonavischio, Malvavisco
Echter Eibisch ist in Deutschland besonders geschützt!
Heilpflanze
Althaeae folium, Eibischblätter,und Althaeae radix, Eibischwurzel, sind vom Bundesgesundheitsamt jeweils mit einer Positiv-Monographie bedacht worden.
Siehe www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/
Marianne Beuchert behandelt die symbolische Bedeutung des Eibisch im Zusammenhang mit den Malven in ihrem Buch "Symbolik der Pflanzen" (S. 205).
Der Echte Eibisch wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 219).
Der Echte Eibisch ist unter dem Namen "altaea" die Nummer 50 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Auch Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat über die Heilwirkung des Echten Eibisch geschrieben (siehe Karl Heinz Reger, "Hildegard Medizin. Die natürlichen Kräuterrezepte und Heilverfahren der hl. Hildegard von Bingen", Orbis Verlag 1998).
Sebastian Kneipp beschreibt in seinem erstem Werk "Meine Wasserkur" von 1886 den Eibisch als Heilpflanze von untergeordneter Bedeutung, empfiehlt aber dennoch die Eibischwurzel zerschnitten zur Teebereitung für die Hausapotheke.
Der Echte Eibisch hat im "Lehrbuch der bioloischen Heilmittel" (Bd. 3) von Gerhard Madaus (1938) unter dem Namen "Althaea" ein eigenes Kapitel.
Dr. med. Josef H. Kaiser bestätigt in "Das große Kneipp-Hausbuch" von 1975 die Kneipp'sche Ansicht des Echten Eibischs und präzisiert die Anwendungsmöglichkeiten für bestimmte
Fälle.
Mit der heilenden Wirkung des Echten Eibischs hat sich die Forschergruppe Klostermedizin befasst, siehe www.welterbe-klostermedizin.de
Steffen Guido Fleischhauer hat den Echten Eibisch in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Bei Wolf-Dieter Storl, in: Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012, habe ich gefunden, dass die bekannte us-amerikanische Süßigkeit "Marshmallows" ursprünglich mit Eibischwurzelextrakt hergestellt worden ist (S.290).
Eine Beschreibung der Wilden Malve findet sich bei Jürgen Feder, 2014.
Eine Beschreibung und Fotos des Echten Eibischs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Christian Zehenter (in der Zeitschrift "Naturarzt" 11/2017) zählt den Eibisch zu den besten Heilpflanzen gegen Erkältungen. Danach zählt der Eibisch zu den schleimstoffreichsten Pflanzen überhaupt und eignet sich hervorragend zur Behandlung von Schleimhautentzündungen und Reizhusten und Bronchitis.
Der Echte Eibisch ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für die Malveneule (Eulenfalter, oligophag) und den Distelfalter (Tagfalter, polyphag) von Bedeutung.
Der Echte Eibisch wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Anwendung als Mucilaginosum bei Katarrhen der Atmungsorgane, als Geschmackscorrigens, bei Magen- und Darmkatarrh sowie als Roborans.
Eibischwurzel wird nach dem damals gültigen Deutschen Arzneibuch 6 zu Eibischsirup verarbeitet und ist Bestandteil des Species pectorales/Brusttee. Ebenso sind Eibischblätter Bestandteil des Species emollientes/Erweichender Tee und werden als reizmilderndes Mittel bei Husten und zu Umschlägen empfohlen.
Eibischblüten werden volkstümlich wie die Blätter verwendet.
Mit Eibisch-Wurzel habe ich mich schon mal selbst behandelt, als ich eine hartnäckige Entzündung der Mundschleimhaut hatte. Ich habe die Wurzel kalt angesetzt und Mundspülungen gemacht. Sie ist sehr angenehm in der Anwendung, von mildem Geschmack und wirkt wohltuend lindernd. Man spürt die schleimhautschützende Wirkung umgehend. Bei Bedarf würde ich wieder auf die Pflanze zurückgreifen.
Außerdem habe ich bei "Artemisia" eine Eibischpflanze erworben und in meinen Garten gesetzt. Da hat sie sich ohne viel Pflege bis heute sehr gut entwickelt. Die ganze Pflanze hat etwas Weiches, Samtenes, Mildes an sich.
Fremdländische Pflanze
In Deutschland nur als Zierpflanze
Namen
Englisch: Hemp-leaved hollyhock
Französisch: Guimauve faut-chanvre
Italienisch: Altea canapina, Malva canapina
Der Hanf-Eeibisch wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 274).
Eine Beschreibung und Fotos des Hanf-Eibischs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org.
Laut www.floraweb.de liegen für den Hanf-Eibisch keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Dieser Garten wurde in den 1990-er Jahren als Informationsgarten zur Pflanzenwelt des historischen "Hortus Eystettensis", den Basilius Besler ab 1592 angelegt hatte, gestaltet. Der heutige Bastionsgarten zeigt in etwa die Hälfte der über 1000 im Kupferstichwerk gezeigten Pflanzen.
Tafel 218 "Alcea vulgaris"