Adoxa moschatellina - Moschuskraut, Bisamkraut

Familie:  Moschuskrautgewächse - Adoxaceae

Eurasiatisch-nordamerikanische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Moschatel, Muskroot

Französisch: Muscatelle

Italienisch: Moscatella, Erba fumaria

Spanisch: Hierba del almizcle, Moscatelina

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 2 "Adoxa"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.

Für Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 484, gehörte bisher nur Adoxa moschatelllina zur Familie der Adoxaceae. Es wären jedoch neuerdings 6 weitere Arten und sogar 2 neue Gattungen in Ostasien beschrieben worden. Die systematsche Stellung der Adoxaceae wäre umstritten.

Das Moschuskraut kann man in Oberschwaben häufig finden und wo es wächst, wächst es sehr zahlreich. Aber man muss sehr genau schauen, weil es so unauffällig ist. Mir ist sie zum Beispiel im eigenen Garten jahrelang überhaupt nicht aufgefallen. Und wie so oft, wenn man eine Pflanze einmal kennengelernt hat, findet man sie auch andernorts immer wieder.

10.03.2012 - Im eigenen Garten
10.03.2012 - Im eigenen Garten

Das Moschuskraut in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und Fotos des Moschuskrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Laut www.floraweb.de liegen für das Moschuskraut keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

26.03.2011 - Im eigenen Garten
26.03.2011 - Im eigenen Garten

Zum Moschuskraut habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: März-Mai

Standorte: Frische bis feuchte, geophytenreiche Laubwälder und Gebüsche, nährstoffanspruchsvoll

Häufigkeit: in allen Bundesländern "verbreitet", aber höheres Bergland, Sandgebiete, Thüringer Becken und NW-Niedersachsen zerstreut

Areal: submeridional/montane bis boreale Zone zirkumpolar, eher im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Das Moschuskraut ist frühjahrs-/sommergrün: sein Laub stirbt im Winter zum großen Teil ab; kleine Blätter können in milden Wintern überdauern.

Rosettenlos

Geophyt: Überdauert den Winter mit Knospen unter der Erdoberfläche

Staude

Verzweigte monopodiale unterirdische Ausläufer mit Hibernakeln (= selbständige Überwinterungsknospen)

Insektenbestäubung: Fliegen

Tierausbreitung der Samen: Verdauungsausbreitung: Schnecken, Vögel

Selten fruchtend

Kältekeimer: der feuchte Samen muss vor der Keimung eine bestimmte Periode mehr oder weniger kalter Temperaturen (<5°C) durchmachen

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst in den Ordnungen "Buchen- und Edellaubmischwälder" (O Fagetalia sylvaticae; O Fag.) und "Hecken und Gebüsche" (O Prunetalia spinosae; O Prun).

26.03.2011 - Im eigenen Garten
26.03.2011 - Im eigenen Garten

Von den Blättern her bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit Lerchensporn und Anemo-nen.

28.03.2012 - Im eigenen Garten
28.03.2012 - Im eigenen Garten
29.03.2011 - Im eigenen Garten
29.03.2011 - Im eigenen Garten

05.04.2020 - Am Rand des Köpfinger Tobels bei Baienfurt:

12.04.2020 - Im Baienfurter Wald:

Aus dem Herbarium von Herrn von Thur:

03/2007; Riegel/Oberrheinebene; feuchter Waldrand, Elzdamm