Familie: Nachtschattengewächse - Solanaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 1700 "Nachtschatten"-Arten; für Deutschland werden dort 11 Arten beschrieben. Wikipedia nennt 2020 etwa 1400 Arten. Danach ist die Gattung nahezu weltweit verbreitet mit Ausnahme der Gebiete um den Nordpol.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 55, sprechen von ca. 2000 Arten vor allem aus Südamerika. In Europa von Natur aus nur in 1 Art vertreten (S. dulcamara), 13 weitere Arten wurden eingeschleppt.
Eurosibirische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Bittersweet Nightshade
Französisch: Morelle douce-amère
Italienisch: Morella rampicante
Rothmaler 2011: früher Heilpflanze
Der Bittersüße Nachtschatten ist giftig!
Heilpflanze
Dulcamarae stipites, Bittersüßstrengel, sind vom Bundesgesundheitsamt mit einer Positiv-Monographie bedacht worden:
www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem Schwarzen Nacht-schatten.
Der Bittersüße Nachtschatten hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 6) von Gerhard Madaus (1938) unter dem Namen "Dulcamara" ein eigenes Kapitel.
In der "Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen" von Christian Rätsch, AT-Verlag 2007, hat der Bittersüße Nachtschatten in der Monographie "Solanum" ein eigenes Unterkapitel.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Bittersüßen Nachtschattens findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Der Bittersüße Nachtschatten ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze und Nektarpflanze für jeweils eine Eulenfalterart.
Der Bittersüße Nachtschatten wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Über den Bittersüßen Nachtschatten gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Der Bittersüße Nachtschatten ist ein sommergrüner Halbstrauch.
Eurasiatische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Black Nightshade, Common Nightshade
Französisch: Morelle noir
Italienisch: Morella comune
Der Schwarze Nachtschatten ist giftig!
Der Schwarze Nachtschatten hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 10) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
In der "Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen" von Christian Rätsch, AT-Verlag 2007, hat der Schwarze Nachtschatten in der Monographie "Solanum" ein eigenes Unterkapitel.
Steffen Guido Fleischhauer hat (unter Vorbehalt) den Schwarzen Nachtschatten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen: ganz ausgereifte Beeren sollen giftfrei sein.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen den Schwarzen Nachtschatten mit dem Attribut "Tomatenverwandte mit finsterem Namen" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 38, 2023). Die Autorinnen machen darauf aufmerksam, dass es die unreifen Beeren des Schwarzen Nachtschattens sind, die giftig sind. In anderen Kulturen werden die reifen Beeren und auch die Blätter gegessen.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit der kulinarischen Verwendung des Schwarzen Nachtschattens. Er isst die Beeren des Schwarzen Nachtschattens und sie schmecken und bekommen ihm sehr gut.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Schwarzen Nachtschattens findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut www.floraweb.de liegen für den Schwarzen Nachtschatten keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Über den Schwarzen Nachtschatten gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S.58, erwähnen, dass es sich bei Solanum nigrum um eine sehr variable Art handelt. Man unterscheidet neuderdings ssp. nigrum uns ssp. schultesii. Bei Rothmaler 2011 wird diese Unterart als eigene Art "Solanum decipiens / Täuschender Nachtschatten" geführt. Der Unterschied macht sich an der Art der Behaarung und an der Blattform fest.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Blühmonate: Juni-Oktober
Standorte: Mäßig trockene bis frische, stickstoffreiche Ruderalstellen: Wegränder, Schutt, Bahnanlagen; Ackerraine, Weinberge, Äcker, Gärten
Archäophyt
Häufigkeit: in Schleswig-Holstein "gemein", d.h. Vorkommen in über 90 % der Kartierflächen. In den übrigen Bundesländern "verbreitet", d.h. Vorkommen in 40-90 % der Kartierflächen. In den Gebirgen "selten", d.h. in weniger als 5 % der Kartierflächen vorkommend.
Areal: australes bis boreales Florengebiet zirkumpolar, sowohl im ozeanischen als auch im kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-9 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommerannuell
Rosettenlos
Insektenbestäubung: Bienen
Verdauungsausbreitung
Samen langlebig (>20 Jahre)
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Ges. basen- bis kalkreicher Böden" (O Secalietalia; O Sec.)
Früher Gemüse
Giftig
Stammt aus Südamerika; gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt
"Kulturpflanze"
Namen
Englisch: Potato
Franzöisch: Pomme de terre
Italienisch: Patata
Schwäbisch: Bodebirre, Grumbirre, Erdäpfel
Beeren, Kraut und Keime der Kartoffeln sind giftig!
2003: "Gemüse des Jahres"
2022: "Giftpflanze des Jahres"
Kartoffellied
Pasteten hin, Pasteten her,
Was kümmern uns Pasteten?
Die Kumme hier ist auch nicht leer
Und schmeckt so gut als bonne chère
Von Fröschen und von Kröten.
Und viel Pastet und Leckerbrot
Verdirbt nur Blut und Magen.
Die Köche kochen lauter Not,
Sie kochen uns viel eher tot;
Ihr Herren laßt euch sagen!
Schön rötlich die Kartoffeln sind
Und weiß wie Alabaster!
Sie däun sich lieblich und geschwind
Und sind für Mann und Frau und Kind
Ein rechtes Magenpflaster.
Matthias Claudius
Die Kartoffel hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 10) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
In "Korn und Brot" von W. Ch. Simonis findet sich ein umfassende Abhandlung über die Kartoffel aus anthroposophischer Sicht.
Den Kartoffeln ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet:
"Kartoffeln. Grundnahrungsmittel erster Wahl. Heilwirkung: Schützen vor Krebs. Regulieren Blutdruck und Blutzucker" (S. 184).
Der Apotheker Mannfried Pahlow stellt in "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur" von 2001 die Kartoffel als Heilpflanze aus alten Arznei- und Käuterbüchern vor.
In der "Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen" von Christian Rätsch, AT-Verlag 2007, hat die Kartoffel in der Monographie "Solanum" ein eigenes Unterkapitel.
Sehr Interessantes rund um die Kartoffel findet sich bei Wolf-Dieter Storl, "Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen", AT Verlag, 3. Aufl. 2012
Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über die Kartoffel zusammen.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Kartoffel findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Kartoffel ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 11 Falterarten (hauptsächlich Eulenfalter).
Über die Kartoffel gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
"Bamberger Hörnla"
Es soll sich hier um die älteste Kartoffelsorte Deutschlands handeln.
2005 ist die alte Kartoffelsorte "Bamberger Hörnla" aus Franken von Slow Food Deutschland in die "Arche des Geschmacks" aufgenommen worden.
Siehe dazu www.slowfood.de. Dort kann man alles Wesentliche über die "Bamberger Hörnla" erfahren.
2008: "Kartoffel des Jahres"
2013 wurden sie eingetragen als EU-geschützte Spezialität, d.h. nur wenn diese Kartoffel in Franken angebaut worden ist, darf sie den Namen "Bamberger Hörnla" tragen.
Außer in Ulm habe ich die "Bamberger Hörnla" auch auf einem Markt in Bamberg gesehen.
Es wird empfohlen, die "Bamberger Hörnla" für Kartoffelsalat zu verwenden. Ich habe sie als Pellkartoffeln gegessen und sie haben mir so gut geschmeckt, dass ich sie jederzeit wieder kaufen werde, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
06.05.2018: Die Grabstelle von Friedrich dem Großen im Schlosspark Sanssouci. Hier legen die Besucher heute noch Kartoffeln nieder, weil sich Friedrich der Große so sehr um die Verbreitung des Kartoffelanbaus bemüht hat.
Auch: Lycopersicon esculentum
Stammt aus Peru; gilt in Deutschland als in Einbürgerung befindlicher Neophyt
"Kulturpflanze"
Das Kraut der Garten-Tomate ist giftig!
2001: "Gemüse des Jahres"
Der Tomate ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von
Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet: "Tomaten. Schutz für die Prostata. Heilwirkung: Reduzieren das Risiko von Herzerkrankungen und Krebs. Schützen vor Grauem Star. Halten
ältere Menschen aktiv"
(S. 309). Allerdings reagieren manche Menschen allergisch auf Tomaten.
Sehr Interessantes rund um die Tomate findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen die Tomate mit dem Attribut "Aus der Dönerbude entwischt?" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 64, 2023).
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Tomate findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Tomate ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 7 Falterarten (vor allem Eulenfalter).
Über die Tomate gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Stammt aus Ostindien; gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt
"Kulturpflanze"
Die Aubergine wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 321 "Melanzana fructu pallido", Solanum melongena / Aubergine, Eierfrucht).
Interessantes rund um die Aubergine findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Aubergine findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für die Aubergine keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Dieser Garten wurde in den 1990-er Jahren als Informationsgarten zur Pflanzenwelt des historischen "Hortus Eystettensis", den Basilius Besler ab 1592 angelegt hatte, gestaltet. Der heutige Bastionsgarten zeigt in etwa die Hälfte der über 1000 im Kupferstichwerk gezeigten Pflanzen.
Auch: Solanum luteum
Eurasiatische Pflanze; gilt in Deutschland als eingebürgerter Neophyt
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Der Gelbe Nachtschatten ist giftig!
In Oberschwaben kommt der Gelbe Nachtschatten nicht vor, im übrigen Baden-Württemberg wie in ganz Deutschland nur sehr vereinzelt.
Mein Exemplar habe ich auf La Gomera gesehen, wo es nicht so selten war. Die roten Beeren werden dort auch gegessen. Auf Ermunterung unseres Wanderführers habe ich auch eine probiert. Hat tomatenähnlich geschmeckt, nicht schlecht jedenfalls.
Auf dem Bild kann man auch die Beeren erkennen, sie sind aber hier noch grün.
In der "Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen" von Christian Rätsch, AT-Verlag 2007, hat der Gelbbeerige Nachtschatten in der Monographie "Solanum" ein eigenes Unterkapitel.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gelbbeerigen Nachtschattens findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org.
Laut www.floraweb.de liegen für den Gelbbeerigen Nachtschatten keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Über den Gelbbeerigen Nachtschatten gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob es sich hier wirklich um den "Gelbbeerigen" oder vielleicht doch um den "Rotbeerigen" Nachtschatten handelt. Ich habe mich für den "Gelbbeerigen" entschieden, weil meine Bilder auf der Seite www.floradecanarias.com zum "Gelbbeerigen" passen.
Bei Rothmaler 2011 und bei www.floradecanarias.com wird der Rotbeerige Nachtschatten (Solanum alatum) als eigene Nachtschatten-Art geführt, bei "Flora Helvetia" als Unterart von Solanum villosum.
Auch: Solanum jasminoides
Fremdländische Pflanze; Heimat: Brasilien
Namen
Spanisch: Enredadera de papa
Informationen und Fotos zum Jasmin-Nachtschatten findet man auch bei www.floradecanarias.com und bei www.BioLib.cz.
Fremdländische Pflanze; Wild unbekannt; kultiviert in Ecuador, Peru, Venezuela
Weitere Fotos zu Solanum quitoense findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut Wikipedia werden in Südamerika die Früchte von Solanum quitoense zu Saft verarbeitet. In Europa soll die Frucht nahezu unbekannt sein.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Costa Rica