Dipsacus spec. - Karde-Arten

Familie: Kardengewächse - Dipsacaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 15 "Dipsacus"-Arten; für  Deutschland werden dort 5 Arten und eine Bastardform beschrieben.

Sebald/Seybold/Philippi und Wörz 1996, Bd. 6 sprechen auch von 15 Arten, 8 Arten sollen in Europa vorkommen, 5 Arten in Baden-Württemberg. "Der Verbreitungsschwerpunkt der Gattung liegt im gemäßigten Westeurasien. Östlich davon tritt sie disjunkt über den Himlajabogen bis nach Japan auf. Hinzu kommen größere Vorkommen in den Gebirgen des tropischen Ostafrika (S. 37).

Dipsacus fullonum - Wilde Karde

Mediterrane Pflanze

"Unkraut- oder Ruderalpflanze"

Namen

Englisch: Common Teasel

Französisch: Cardère sauvage

Italienisch: Scardaccione selvatico

Symbolisches

Die sehr stachelige und wehrhafte Pflanze wird von Marianne Beuchert in "Symbolik der Pflanzen" im allgemeinen Kapitel über die Disteln behandelt (S. 55-57).

Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten  Büchlein  "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie die Karde zu ihrem deutschen und lateinischen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam.

Die Wilde Karde in der Fachliteratur

Die Wilde Karde hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 6) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Wolf-Dieter Storl, 2009:  in dem schön gestalteten Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" schreibt er über die Wilde Karde das Kapitel 'Heilwasser aus dem Venusbecken'.

Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit der medizinischen Verwendung der Wilden Karde und ihrem Gebrauch in der Textilverarbeitung. 

Zahlreiche schöne Fotos der Wilden Karde findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Die Wilde Karde ist laut www.floraweb.de  Raupen-Futterpflanze für 2 Eulenfalter und Nektarpflanze für 3 Tagflater (darunter der Kaisermantel und der Schachbrettfalter). 

08.07.2022 - NSG Beurener Heide
08.07.2022 - NSG Beurener Heide

Zur Wilden Karde habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juli bis August

Standorte: Frische bis feuchte Ruderalstellen, Brachen, Ufer

Archäophyt

Häufigkeit: 

Areal: meridionales bis temperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Immergrün

Halbrosettenpflanze

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Mehrjährig hapaxanth: nach mehrjährigem Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und danach absterbend, zwei- (bis wenig-)jährig

Pfahlwurzel

Insektenbestäubung: Hummeln, Schwebfliegen, Falter

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht

Klett- und Klebausbreitung der Samen

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in der Klasse "Ausdauernden Ruderalgesellschaften" (K Artemisietea vulgaris; K Artem.).

Verwendung: Zierpflanze: Trockensträuße

08.07.2022 - NSG Beurener Heide
08.07.2022 - NSG Beurener Heide

Vor vielen Jahren bekam ich einmal von der netten Frau Blank aus Weißenau ein kleines Pflänzchen geschenkt und habe es in meinen damaligen Garten gesetzt. Vielen Dank nochmal. Seither hat mich die Wilde Karde nicht mehr verlassen, sie hat auch vor 7 Jahren meinen Umzug in die 4. Etage mitgemacht:

Dipsacus pilosus - Behaarte Karde

Europäisch-westasiatische Pflanze

"Unkraut- oder Ruderalpflanze"

Namen

Englisch: Small Teasel

Franzöisch: Cardère poilue

Italienisch: Scardaccione peloso

21.07.2019 - Wald beim Häcklerweiher (Exkursion Blitzenreuter Seenplatte)
21.07.2019 - Wald beim Häcklerweiher (Exkursion Blitzenreuter Seenplatte)

Die Behaarte Karde soll in Baden-Württemberg und auch im südlichen Oberschwaben zerstreut vorkommen.

Die Behaarte Karde in der Fachliteratur

Ein sehr interessantes Pflanzenportrait der Behaarten Karde findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:

www.botanik-bochum.de

Zahlreiche schöne Fotos der Wilden Karde findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org (zu finden in der "Galleria" unter der Familie "Caprifoliaceae") und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Die Behaarte Karde ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für den Kaisermantel.

21.07.2019 - Wald beim Häcklerweiher (Exkursion Blitzenreuter Seenplatte)
21.07.2019 - Wald beim Häcklerweiher (Exkursion Blitzenreuter Seenplatte)
21.07.2019 - Wald beim Häcklerweiher (Exkursion Blitzenreuter Seenplatte)
21.07.2019 - Wald beim Häcklerweiher (Exkursion Blitzenreuter Seenplatte)