Familie: Buchengewächse - Fagaceae
Ursprünglich südwestasiatisch
"Waldpflanze"
2018: "Baum des Jahres"
Rothmaler, 2011: Frucht- und Parkbaum; Maronen
Heilpflanze
Castaneae folium, Kastanienblätter, sind vom Bundesgesundheitsamt mit einer Negativ-Monographie bedacht worden:
www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 10 "Castanea"-Arten; für Deutschland werden dort 1 Art beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 359, sprechen von 5 Arten. Eine Art kommt in Südeuropa und Südwestasien, eine Art in Japan und 3 Arten kommen im atlantischen Nordamerika vor.
An der Ecke
Der Winter kommt und mit ihm meine Alte,
die an der Ecke stets Kastanien briet.
Ihr Antlitz schaut aus einer Tücherspalte
froh und gesund, ob Falte auch bei Falte
seit vielen Jahren es durchzieht.
Und tüchtig ist sie, ja, das will ich meinen;
die Tüten müssen rein sein, und das Licht
an ihrem Stand muß immer helle scheinen;
und von dem Ofen mit den krummen Beinen
verlangt sie streng die heiße Pflicht.
So trefflich schmort auch keine die Maroni.
Dabei bemerkt sie, wer des Weges zieht,
und alle kennt sie - bis zum Tramwaypony;
sie treibts ja Jahre schon, die alte Toni...
Und leise summt ihr Herd sein Lied.
Rainer Maria Rilke
Marianne Beuchert widmet der Esskastanie in ihrem Buch "Symbolik der Pflanzen" ein eigenes kleines Kapitel (S. 151).
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, befasst sich in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein „Sammelnüsschen und Panzerbeeren. Von Apfelbaum bis Zitrusfrucht“ damit, welche Rolle die bei uns bekannten und beliebten Früchte in unserer Vergangenheit und in der Welt der Dichter und Maler, der Märchen und Sagen spielen. Dabei erklärt sie auch ihre verschiedenen Namen und außerdem auf sehr anschauliche Weise ihre botanischen Besonderheiten.
Der Esskastanie widmet sie dabei ein eigenes Kapitel.
Die Esskastanie ist unter dem Namen "castanarios" die Nummer 79 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Die Esskastanie hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 4) von Gerhard Madaus (1938) unter dem Namen "Castanea vesca" ein eigenes Kapitel.
"Sweet Chestnut" ist die Nummer 30 der Bachblüten mit dem Thema "Durchhalten, Transformation" (Ilse Maly, Bachblüten als Chance und HIlfe, Knaur 1999).
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait der Esskastanie findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Steffen Guido Fleischhauer hat die Esskastanie in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Esskastanie findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut Rothmaler, 2011, wächst die Edelkastanie gern im Verband "Eichen-Birkenwälder" (V Quercion robori-petraeae; V Querc. rob.-petr.) und im Verband "Bodensaure Hainsimsen-Buchenwälder" (V Luzulo-Fagion; V Luz.-Fag.).
Die Esskastanie ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 6 Falterarten.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Am 09.12.2019 berichtet die Schwäbische Zeitung, dass in Baden-Württemberg u.a. die Edelkastanie als Ersatz für die einheimischen Baumarten, die dem Klimawandel nicht standhalten können, vorgesehen ist.