Familie: Hahnenfußgewächse - Ranunculaceae
Die meisten Windröschen sind giftig!
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 180 "Anemone"-Arten; für Deutschland werden dort 6 Arten und 1 Bastardform beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 254, sprechen von 120 Arten, die in den gemäßigten und kalten Zonen beider Hemisphären beheimatet sind mit Verbreitungsschwerpunkt in Süd- und Ostasien sowie im Süden Nordamerikas. In Baden-Württemberg sind 4 Arten heimisch.
Marianne Beuchert widmet den Anemonen ein kleines Kapitel in "Symbolik der Pflanzen" (S. 19).
Europäische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Wind Flower, Wood Anemone
Italienisch: Anemone bianca
Schwäbisch: Bettsoicher
Das Busch-Windröschen steht In Baden-Württemberg auf Platz 41 der Liste der 100 häufigsten Pflanzenarten: www.flora.naturkundemuseum-bw.de/bestimmung.htm. Damit ist es nach Kriechendem und Scharfem Hahnenfuß das dritthäufigste Hahnenfußgewächs im Land.
Das Busch-Windröschen ist giftig!
2002: "County Flower of the United Kingdom" (County Middlesex, England, Wood anemone, Native)
https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom
Bei meinem Vater, Jahrgang 1898, hatte die Anemone, so war mir das Busch-Wind-röschen bekannt, den Spitznamen "Bettsoicher".
Das Busch-Windröschen wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 16).
Das Busch-Windröschen hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 3) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Eine Beschreibung des Busch-Windröschens finden sich bei Jürgen Feder, 2014
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Busch-Windröschens findet man unter dem Namen "Anemonoides nemorosa" auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Das Busch-Windröschen ist laut www.floraweb.de eine einheimische Bienenpflanze.
Das Busch-Windröschen ist laut www.floraweb.de u.a. Raupen-Futterpflanze für den Anemonen-Blattspanner.
Über das Busch-Windröschen gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Das Busch-Windröschen wird auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat April 2016 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Hier wird das frische Busch-Windröschenkraut, Herba Anemone nemorosae, als Mittel der Volksmedizin bei Rheuma und Zahnschmerzen angeführt.
Nach dem Homöopathischen Arzneibuch wird für das Homöopathikum "Anemone nemorosa" die frische, vor der Blüte gesammelte Pflanze verwendet (S. 63).
In Oberschwaben trifft man das Busch-Windröschen im zeitigen Frühjahr in Laubwäldern und auf Waldwiesen fast überall in großer Anzahl an.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmög-lichkeit mit Moschuskraut und Lerchensporn.
Blühmonate: März-Mai
Standorte: Krautreiche, frische bis wechselfeuchte W, Gebüsche, montane Magerrasen und Wiesen, mäßig nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit: In den meisten Bundesländern "gemein" (Vorkommen in über 90 % der Kartierflächen), nur im Norden regional "verbreitet" (Vorkommen in 40-90% der Kartierflächen), nur in den mitteldeutschen Trockengebieten und Mittel-Brandenburg zerstreut (Vorkommen in 5 -40 % der Kartierflächen).
Areal: submeridional/montanes bis boreales Europa und Westasien, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Frühjahrsgrün: Laubaustrieb im Vorfrühling und Absterben des Laubes zu Beginn des Sommers
Rosettenlose Pflanze
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche
Staude
Unterirdisches Rhizom
Insektenbestäubung
Ameisenausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Klasse "Sommergrüne Laubwälder und Gebüsche" (K Querco-Fagetea; K Querc.-Fag.), in den Ordnungen "Frische Wiesen und Weiden" (O Arrhenatheretalia elatioris; O Arrh.), "Hecken und Gebüsche" (O Prunetalia spinosae; O Prun.), "Borstgrasrasen" (O Nardetalia strictae; O Nard.) und im Verband "Gebirgs-Fettwiesen" (V Polygono-Trisetion; V Triset.).
Giftig
Europäische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Yellow Anemone
Französisch: Anémone jaune
Italienisch: Anemone gialla
Das Gelbe Windröschen kommt in Deutschland "verbreitet" vor, d.h. in 40-90% der Kartierflächen, vorwiegend auf Kalk und Lehm.
Das gelbe Windröschen ist giftig!
Das Gelbe Windröschen wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 17).
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Moschuskraut und Lerchen-sporn.
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 45, handelt es sich beim Gelben Windröschen um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: es kommt vor allem auf kalkhaltigen Böden vor und gilt als „Kalkzeiger“.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gelben Windröschens findet man unter dem Namen "Anemonoides ranunculoides" auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Das Gelbe Windröschen ist laut www.floraweb.de u.a. Raupen-Futterpflanze für den Anemonen-Blattspanner.
Über das Gelbe Windröschen gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Blühmonate: April-Mai
Standorte: Auenwälder und feuchte Laubmischwälder, halbschattige, frisch-feuchte Wiesen, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit: In den meisten Bundesländern regional verbreitet bis zerstreut, fehlt weitgehend im Nordwesten
Areal: submeridional/montanes bis temperates Europa bis Westasien, sowohl im ozeanischen als auch im schwach kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 2-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Frühjahrsgrün: Laubaustrieb im Vorfrühling und Absterben des Laubes zu Beginn des Sommers
Rosettenlose Pflanze
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche
Staude
Unterirdisches Rhizom
Insektenbestäubung
Ameisenausbreitung der Samen
Kältekeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.), "Eichen-Hainbuchenwälder" (V Carpinion betuli; V Carp.) und "Edellaubholzmischwälder" (V Tilio platyphylli-Acerion pseudoplatani; V Til.-Acer.).
Giftig
In Oberschwaben kann man das Gelbe Windröschen immer wieder antreffen, aber lange nicht so oft und nicht in so großer Anzahl wie das Busch-Windröschen.
Eurosibirische Pflanze
"Trockenpflanze"
Das Große Windröschen ist giftig!
Das Große Windröschen ist in Deutschland besonders geschützt!
Das Vorkommen in Deutschland ist "selten" bis "zerstreut", die Pflanze ist kalkliebend; in Oberschwaben fehlt sie ganz.
Das Große Windröschen wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 27).
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Großen Windröschen findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Das Große Windröschen ist laut www.floraweb.de eine einheimische Bienenpflanze.
Laut www.floraweb.de liegen für das Große Windröschen keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Über das Große Windröschen gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Südalpin-südwesteuropäische Pflanze
Nicht heimisch in Deutschland und in der Schweiz, selten in Österreich
Ich habe das Dreiblättrige Windröschen in wenigen Exemplaren im Mai 2010 bei Truden in Südtirol gefunden.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Dreiblättrigen Windröschens findet man unter dem Namen "Anemonoides trifolia" auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Über das Dreiblättrige Windröschen gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Mittel- und südeuropäische Pflanze
"Bergpflanze"
Beschreibungen des Tiroler Windröschens finden sich bei Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Tiroler Windröschens findet man unter dem Namen "Anemonoides baldensis" auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für das Tiroler Windröschen keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Über das Tiroler Windröschen gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Diese schöne, seltene Pflanze mit ihren außen weich behaarten Blütenblättern habe ich in wenigen Exemplaren Ende August 2011 beim Wandern im Innerfragant in den Hohen Tauern angetroffen.
Sie gehört zu den "nichtfotogenen" Pflanzen, die sich nicht auf Anhieb gut fotografieren lassen und um die man sich etwas intensiver bemühen muss um ihre stille Schönheit ins rechte Licht
zu setzen.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit u.a. mit Frühlings-Küchenschelle, und der Artengruppe Berg-Hahnenfuß.
Die Pflanze ist in Deutschland eigentlich nicht heimisch, es kommt jedoch selten zur Einbürgerung von Zierpflanzen.
Namen
Englisch: Apennine anemone
Französisch: Anémone des Apennins
Italienisch: Anemone dell'Appennino
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Apennin-Windröschens findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org.
Ich habe meine Anemone apeninna im April 2012 auf einem Weg im Ravensburger Hauptfriedhof gefunden. Früher hatten wir sie auch einmal im Garten.
Heimat: Mittelmeergebiet, West-Asien
Bei uns Zierpflanze mit vielen Sorten
Namen
Englisch: Poppy anemone
Französisch: Anémone couronnée
Italienisch: Anemone dei fiorai, Anemolo
Christian Rätsch beschreibt die Kronen-Anemone in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Kronen-Anemone findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
29.02.2020 - In einem Privatgarten in Oberschwaben gesehen:
Die berühmte französische Schriftstellerin Colette hat in "Mein literarischer Garten" von 2020 (im Original: "Pour un herbier", Lausanne 1948) liebevolle Pflanzenportraits verfasst. Es gibt dort auch ein Kapitel "Anemone", das von der Kronen-Anemone handelt, deren Schönheit und Energie sie begeistert beschreibt. Sie endet so: "Ich liebe die Blumen, gewiss. Aber die Tiere sind mir nicht weniger nahe und die Anemone weiß das genau, denn in ihrem Innern, das sie weit auftut, schenkt sie mir einen hübschen, blauen Igel aus Staubfäden" (S. 77).
Auch: Anemone stellata
Fremdländische Pflanze; Heimat: Süd-Frankreich, Italien, Dalmatien, Albanien, Kreta, Karpathos
Namen
Englisch: Broad-leaved anemone, Garden Anemone
Französisch: Anémone des jardins
Italienisch: Anemone fior di stella, Anemone stellata
Leider habe ich dieses eigentlich sehr hübsche Pflänzchen nur noch im verblühten Zustand ange-troffen.