Gymnadenia conopsea - Große Händelwurz, Mücken-Händelwurz

Familie: Orchideengewächse - Orchidaceae

Eurosibirische Pflanze

"Sumpfpflanze"

Namen

Französisch: Orchis moucheron

Italienisch: Manina rosea

Floraweb: Vorwarnstufe aufgrund Gefährdung wegen zurückgehender Bestände!

Alle Orchideenarten sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt!

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 9 "Gymnadenia"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten mit diversen Unterarten und Bastardformen beschrieben.

Die Mücken-Händelwurz sieht man im südlichen Alpenvorland immer wieder.

28.06.2012 - Streuwiese am Metelisweiher
28.06.2012 - Streuwiese am Metelisweiher

Symbolisches

In dem zauberhaften Buch "Sprechende Blumen. Ein ABC der Pflanzensprache" von Isabel Kranz (Naturkunden Nr. 11, 2. Aufl. 2016) wird den Orchideen als Ganzes ein eigenes Kapitel gewidmet. 

28.06.2012 - Streuwiese am Metelisweiher
28.06.2012 - Streuwiese am Metelisweiher

Die Mücken-Händelwurz in der Kunst

Die Mücken-Händelwurz wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 90).

03.07.2011 - Streuwiese am Metelisweiher
03.07.2011 - Streuwiese am Metelisweiher

Die Mücken-Händelwurz in der Fachliteratur

Beschreibungen der Mücken-Händelwurz finden sich bei Jürgen Feder, 2014 und Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2.

P. Agnellus Schneider, Salvatorianerpater in Bad Wurzach, bekannt als "Vogelpater", beschreibt die Mücken-Händelwurz profund und liebenswert in seinem Buch "Die Orchideen von Baden-Württemberg. Ein Erlebnisbuch", 1993 Glückler Verlag, Hechingen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Mücken-Händelwurz findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

26.06.2017 - NSG Lochmoos
26.06.2017 - NSG Lochmoos

Zur Mücken-Händelwurz habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai bis August

Standorte: Wechselfrische Halbtrockenrasen, sickerfrische bis feuchte Moorwiesen, Quell- und Niedermoore, Sümpfe, lichte Wälder, Vorwälder in Tagebauen, Gebüsche, kalkhold

Häufigkeit: 

Areal: montan/alpineses bis boreales Eurasien, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 1-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommergrün

Rosettenlos

Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche

Staude

Innovationsknolle: aus der grundständigen Erneuerungsknospe entstehend, die ein oder zwei sprossbürtige Speicherwurzeln bildet

Insektenbestäubung: Falter 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Submediterrane Kalk-Halbtrockenrasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.), "Gebirgs-Fettwiesen" (V Polygono-Trisetion; V Triset.), "Wechselfeuchte Pfeifengraswiesen" (V Molinion caeruleae; V Mol.), "Eutrophe Nasswiesen" (V Calthion palustris; V Calth.), "Kalk-Niedermoor-Gesellschaften" (V Caricion davallianae; V Car. davall.), "Xerotherme Saum-Gesellschaften" (V Geranion sanguinei; V Ger. sang.),  "Schneeheide-Kiefernwälder" (V Erico-Pinion; V Eric.-Pin.), "Tannen-Fichten-Wälder" (V Galii rotundifolii-Abietion; V Gal.-Abiet.) und "Xerothermgebüsche" (V Berberidion; V Berb.).

Verwendung: früher Heilpflanze

Besonders geschützt

26.06.2017 - NSG Lochmoos
26.06.2017 - NSG Lochmoos
26.06.2017 - NSG Lochmoos
26.06.2017 - NSG Lochmoos
10.07.2011 - Kartierexkursion bei Stockach mit Helmut Herwanger
10.07.2011 - Kartierexkursion bei Stockach mit Helmut Herwanger

Am 21.07.2019 auf der Blizenreuter Seenplatte:

08.07.2022 - NSG Beurener Heide