Lathraea squamaria - Gewöhnliche Schuppenwurz

Familie:  Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Eurasiatische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Toothwort

Französisch: Lathrée ecailleuse

Italienisch: Latrea comune

Spanisch: Escuamària

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 7 "Lathraea"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten mit 2 Unterarten beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 357, nennen 5 Arten in Europa und Asien. In Europa kommen 3 Arten vor. In Baden-Württemberg ist 1 Art heimisch.

Im Alpenvorland begegnet man der Gewöhnlichen Schuppenwurz immer wieder.

03.04.2011 - Im Schmalegger Tobel
03.04.2011 - Im Schmalegger Tobel

Die Gewöhnliche Schuppenwurz in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gewöhnlichen Schuppenwurz findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

19.05.2019 - Am linken Argenufer bei Schloss Achberg
19.05.2019 - Am linken Argenufer bei Schloss Achberg

Zur Gewöhnlichen Schuppenwurz habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: März-Juli

Standorte: Sickerfrische bis -feuchte Laub- und Nadelwälder, besonders Auen- und Schluchtwälder, basenhold, nährstoffanspruchsvoll

Häufigkeit: Fast überall vorkommend, aber nur regional verbreitet (Sachsen, Alpenvorland, Thüringen), häufig zerstreut bis selten (W-Niedersachsen, W-Schleswig-Holstein)

Areal: meridional/montanes bis temperates Europa (bis Westasien?), nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Rosettenlose Pflanze

Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche

Staude

Schuppenrhizom: kurzgliedriger Bodenspross, der mit der Sprossachse und Niederblättern speichert

Vollschmarotzer auf Wurzeln von Populus, Corylus, Alnus, Picea

Insektenbestäubung: Hummeln

Windbestäubung

Vorweiblichkeit: die Narbe öffnet sich oder wird belegbar, bevor sich die Staubbeutel (der Blüte oder des Blütenstandes) öffnen

Unterirdische Blüten kleistogam: bilden durch Selbstbestäubung in geschlossenen Blüten Samen

Windausbreitung, Wasserausbreitung, Ameisenausbreitung der Samen

Samen langlebig (>20 Jahre)

Keimung nur bei Wirtswurzel

Jugendentwicklung: nach mehrjähriger unterirdischer Entwicklung einmal blühend, fruchtend und danach absterbend

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst in der Klasse "Sommergrüne Laubwälder und Gebüsche" (K Querco-Fagetea; K Querc.-Fag.).

21.04.2023 - Bad Wurzach, zwischen Kurhaus und Ried

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim: