Familie: Steinbrechgewächse - Saxifragaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 370 "Steinbrech"-Arten; für Deutschland werden dort 20 Arten und einige Unterarten beschrieben.
Sebald u.a., Band 3, 1992 sprechen von rund 350 Arten, die in den gemäßigten bis arktischen Zonen der Nordhalbkugel vorkommen. In Europa kommen 119- 123 Arten vor, davon kamen ursprünglich 10 Arten in Baden-Württemberg vor, jetzt sind 2 bereits erloschen.
Alle Steinbrech-Arten sind in Deutschland besonders geschützt! (Ausnahme: Saxifraga tridactylites)
Europäische Pflanze
"Trockenpflanze"
Der Knöllchen-Steinbrech ist in Deutschland besonders geschützt!
Der Knöllchen-Steinbrech gehört zu den 2 Steinbrech-Arten, die in größeren Teilen Baden-Württembergs verbreitet sein sollen. In Oberschwaben kommt er nur selten in Donaunähe vor. Ich habe ihn in Baden-Württemberg noch nicht gesehen, aber schon oft in Thüringen und Sachsen.
Der Knöllchen-Steinbrech hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 10) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 40, handelt es beim Knöllchen-Steinbrech um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: er kommt vor allem auf stickstoffarmen Standorten vor und gilt als „Magerkeitszeiger“.
Eine Beschreibung des Knöllchen-Steinbrech findet sich bei Jürgen Feder, 2014.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Knöllchen-Steinbrechs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Der Knöllchen-Steinbrech ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 1Falterart.
Arktisch-alpine Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Französisch: Saxifrage des ruisseaux
Italienisch: Sassifraga cigliata
Der Fetthennen-Steinbrech ist in Deutschland besonders geschützt!
Den Fetthennen-Steinbrech sieht man häufig und in großen Beständen, wenn man in den österreichischen Alpen unterwegs ist. Aber es soll sogar ein Vorkommen in meiner näheren Umgebung (bei Grünkraut) geben.
Der Fetthennen-Steinbrech hat einen Platz in "Heiteres Herbarium. Blumen und Verse" von Karl Heinrich Waggerl, 1950.
Beschreibungen des Fetthennen-Steinbrechs finden sich bei Jürgen Feder, 2014, und Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Fetthennen-Steinbrechs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Der Fetthennen-Steinbrech ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für den Hochalpen-Apollofalter.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Sedum-Arten.
Nordwesteuropäische Pflanze
"Kulturpflanze" (Flora Helvetica)
Namen
Französisch: Saxifrage rose
Italienisch: Sassifraga rosaceae
Der Rasen-Steinbrech ist in Deutschland besonders geschützt!
In Oberschwaben kommt der Rasen-Steinbrech gar nicht vor, aber selten auf der Schwäbischen Alb.
Schöne Fotos des Rasen-Steinbrechs findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für den Rasen-Steinbrech keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Blühmonate: Mai-Juli
Standorte: Mäßig trockene Felsspalten und Schuttfluren
Häufigkeit:
Auch Zierpflanze
Areal: temperat/montanes bis boreales Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Immergrün
Halbrosettenpflanze
Chamaephyt (Pflanze mit dicht (etwa 3-30 cm) über dem Boden überdauernden Erneuerungsknospen)
Staude
Rasenbildende Legtriebe
Insektenbestäubung
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab , bevor die Narbe (der Blüte oder des Blütenstandes) belegt werden kann
Kleb- und Klettausbreitung? Wasserausbreitung?
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Klassen "Felsspalten- und Mauerfugen-Ges." (K Asplenietea trichomanis; K Aspl. trich.) und "Steinschutt- und Geröllfluren" (K Thlaspietea rotundifolia; K Thlasp. rot.).
Der Rosenblütige Steinbrech ist besonders geschützt
Laut Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 3, S. 266, gibt es in Baden-Württemberg etwa 35 Vorkommen der Pflanze, die sich auf 16 Kartierquadranten verteilen, die überwiegend im Bereich der östlichen Schwäbischen Alb liegen. Das Wental im Albuch gehört dazu:
06.05.2018 - Botanischer Garten Universität Potsdam:
Fremdländische Pflanze; Heimat: O-Karpaten, SW-Asien, N-Afrika
Zierpflanze; Laut Floraweb in Deutschland in Einbürgerung befindlicher Neophyt
Der Zimbelkraut-Steinbrech ist in Deutschland besonders geschützt!
Der Zimbelkraut-Steinbrech kommt in Baden-Württemberg bisher nicht vor.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Zimbelkraut-Steinbrech findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Alpine Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Französisch: Saxifrage mousse
Italienisch: Sassifraga brioide
Der Moos-Steinbrech ist in Deutschland besonders geschützt!
Der Moos-Steinbrech kommt extrem selten im bayerischen Allgäu vor.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Moos-Steinbrechs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für den Moos-Steinbrech keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
MIttel- und südeuropäische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Round-leaved saxifrage
Französisch: Saxifrage á feuilles rondes
Italienisch: Sassifraga a foglie rotonde, Erba stella
Der Rundblättrige Steinbrech ist in Deutschland besonders geschützt!
Mit ein bisschen Glück kann man den Rundblättrigen Steinbrech im württembergischen Allgäu antreffen, zum Beispiel in der Adelegg und im Bereich der Iberger Kugel. Im eistobel habe ich ihn auch schon gesehen.
Der Rundblättrige Steinbrech wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 128).
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Rundblättrigen Steinbrechs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Der Rundblättrige Steinbrech ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 3 Falterarten.
Blühmonate: Juni-September
Standorte: Subalpine sickerfrische Hochstaudenfluren und Gebüsche, kalkhold
Häufigkeit: verbreitet in den bayerischen Alpen und Voralpen, selten in SO-Baden-Württemberg (Adelegg, Iberger Kugel)
Auch Zierpflanze
Areal: submeridional/subalpines bis temperat/montanes Europa, nur im eher ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Immergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt (Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche, meist im Schutz von Schnee oder Laub)
Staude
Rhizom
Insektenbestäubung: Fliegen
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab , bevor die Narbe (der Blüte oder des Blütenstandes) belegt werden kann
Stoß(Schüttel)ausbreitung, Kleb- und Klettausbreitung?
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Ordnung "Hochmontane bis subalpine Hochstaudenfluren und Gebüsche" (O Adenostyletalia; O Adenost.).
Der Rundblättrige Steinbrech ist besonders geschützt
Europäisch-südwestasiatische Pflanze
Pionierpflanze in niedrigen Lagen
Namen
Englisch: Rue-laeved Saxifrage
Französisch: Saxifrage á trois doigts
Italienisch: Sassifraga annuale, Sassifraga tridattila
Wenn man im Frühling genau hinschaut, kann man den Dreifinger-Steinbrech auch in Oberschwaben finden.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Dreifinger-Steinbrechs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut www.floraweb.de liegen für den Dreifinger-Steinbrech keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Jonas Frei hat den Dreifinger-Steinbrech in einem speziellen Kapitel "Hungerblümchen" in seinem sehr ansprechendes und informatives Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 105).
Blühmonate: April bis Juni
Standorte: Lückige Xerothermrasen, Ephemerenfluren, trockene Ruderalstellen: Wegränder, Kiesdächer, Mauerkronen, Bahnanlagen, basenhold
Häufigkeit:
Areal: meridionales bis temperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Halbrosettenpflanze
Einjährig überwinternd, sommerannuell
Selbstbestäubung
Meist Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab , bevor die Narbe (der Blüte oder des Blütenstandes) belegt werden kann
Menschenausbreitung der Samen: Schottertransport
Kleb- und Klettausbreitung
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Kalk-Felsgrus-Ges." (V Alysso-Sedion albi; V Alysso-Sed.) und "Kontinentale Trockenrasen" (V Festucion valesiacae; V Fest.val.).
Der Dreifinger-Steinbrech ist die einzige einheimische Steinbrech-Art, die nicht unter Naturschutz steht.
Auch: Micranthes engleri
Arktisch-alpine Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Englisch: Starry saxifrage
Französisch: Saxifrage étoilée
Italienisch: Sassifraga stellata
Spanisch: Saxifraga estrellada
Der Stern-Steinbrech ist in Deutschland besonders geschützt!
Laut www.floraweb.de liegen für den Stern-Steinbrech keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Stern-Steinbrechs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Blühmonate: Mai-August
Standorte: Alpine bis subalpine Quuellfluren, überrieselte bis sickernasse Felsen, Schuttfluren, Bachränder
Häufigkeit:
Areal:
Immergrün
Halbrosettenpflanze/Rosettenlos
Chmaephyt (Überdauerungsknospen dicht über dem Boden)
Staude
Kurze oberirdische Ausläufer
Insektenbestäubung: Fliegen
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab , bevor die Narbe (der Blüte oder des Blütenstandes) belegt werden kann
Selbsstbestäubung?
Wasserausbreitung der Samen?
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Klasse"Quellfluren" (K Montio-Cardaminetea; K Mont.-Card.)