Familie: Hundsgiftgewächse - Apocynaceae (früher: Schwalbenwurzgewächse - Asclepiadaceae)
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 15 "Schwalbenwurz"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 44, sprechen von etwa 150 Arten vor allem in den subtropischen und gemäßigten Zonen. In Europa kommen 11 Arten vor. In Baden-Württemberg wächst nur nur die Gewöhnliche oder Weiße Schwalbenwurz.
(früher: Cynanchum vincetoxicum)
Eurasiatische Pflanze
"Trockenpflanze"
Namen
Englisch: White swallowwort
Französisch: Dompte-venin officinal
Italienisch: Vincetossico comune, Asclepiade
Spanisch: Vencetósigo
Die Weiße Schwalbenwurz ist giftig!
Mit viel Glück kann man die Weiße Schwalbenwurz auch in Oberschwaben finden.
Die Weiße Schwalbenwurz hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 11) von Gerhard Madaus (1938) unter dem Namen "Vincetoxicum" ein eigenes Kapitel.
Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem schön gestalteten Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" von 2009 über die Weiße Schwalbenwurz das Kapitel 'Drachenwurz, Giftwurz, Hundewürger'.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Weißen Schwalbenwurz findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Über die Weiße Schwalbenwurz gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Die Weiße Schwalbenwurz ist laut www.floraweb.de Raupenfutterpflanze für 2 Falterarten.
Der Apotheker Pahlow Mannfried beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur", 2001, beschreibt Inhaltsstoffe und Wirkung der Weißen Schwalbenwurz und warnt dringend vor ihrer Anwendung.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 45, beschreiben eine Besonderheit der Weißen Schwalbenwurz: Es handelt sich um eine "Klemmfallenblume": die Blüte enthält "Klemmkörper, die Insekten am Rüssel oder an den Beinen festhalten können. Versucht das Insekt sich zu befreien, so reißt es die Klemmkörper samt den Pollinien heraus, die dann auf andere Pflanzen übertragen werden können. Bestäuber sind fäulnisliebende Fliegen (vgl. Geruch der Blüten), doch auch Hummeln und Bienen."
Hunnius, 1966
In Bezug auf die Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem Schwalbenwurz-Enzian.
Blühmonate: Mai-August
Standorte: Xerothermrasen, Trockengebüsche, Trockenwälder und ihre Säume, Steinschuttfluren, basenhold
Häufigkeit:
Areal: meridional/montanes bis temperates Europa bis Westasien, sowohl im eher ozeanischen als auch im gemäßigten Klima vorkommend (Stufe 2-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der Primärwurzel angewiesen bleibt
Blüten unangenehm riechend
Insektenbestäubung: größere Fliegen (Klemmfallenblume)
Windausbreitung der Samen
Wintersteher: die Früchte bleiben bis in die Winterzeit oder darüber hinaus an der Pflanze haften
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Xerotherme Saum-Ges." (V Geranion sanguinei; V Ger. sang.), und "Xerothermgebüsche" (V Berberidion; V Berb.), in der Ordnung "Xerotherme Eichenmischwälder" (O Quercetalia pubescenti petraeae; O Querc. pub.) und in den Verbänden "Wärmebegünstigte Kalkschutt-Ges." (V Stipetalia calamagrostis; V Stip. calam.), "Eichen-Hainbuchenwälder" (V Carpinion betuli; V Carp.), "Schneeheide-Kiefernwälder" (V Erico-Pinion; V Eric.-pin.) und "Orchideen-Buchenwälder" (V Cephalanthero-Fagion; V Cephal.-Fag.).
Verwendung: früher Heilpflanze"
Giftig!
Fremdländische Pflanze; Heimat: Ukraine, SO-Russland
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Fleischroten Schwalbenwurz findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.