Familie: Malvengewächse - Malvaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 20 "Malva"-Arten; für Deutschland werden dort 6 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 2, S. 36 sprechen von 30 Arten, die hauptsächlich in der Holarktis verbreitet sind. In Baden-Württemberg sind danach 5 Arten als Archäophyten einheimisch. Außerdem kommen selten eine verwilderte Zier-Malve und 2 eingeschleppte Malven-Arten vor.
Marianne Beuchert behandelt die symbolische Bedeutung der Malven in einem gemeinsamen kleinen Kapitel in "Symbolik der Pflanzen" (S. 205).
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie die Malven zu ihren deutschen und lateinischen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam.
Die Malve taucht auch immer wieder als Modefarbe auf: "mauve"
Ursprünglich eventuell südeuropäisch-asiatisch
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Blue Mallow
Französisch: Grande Mauve
Italienisch: Malva selvatica
Rothmaler, 2011: Volksheilpflanze, früher Gemüsepflanze
Heilpflanze
Malvae flos, Malvenblüten, und Malvae folium, Malvenblätter, sind vom Bundesgesundheitsamt jeweils mit einer Positiv-Monographie bedacht worden:
www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/
Die Wilde Malve ist unter dem Namen "malvas" die Nummer 51 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Auch Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat sich mit der Wilden Malve, die bei ihr "Babbela" heißt, auseinandergesetzt, siehe www.welterbe-klostermedizin.de und Karl Heinz Reger, "Hildegard Medizin. Die natürlichen Kräuterrezepte und Heilverfahren der hl. Hildegard von Bingen", Orbis Verlag 1998.
Die wilde Malve hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Wilde Malve ein eigenes Kapitel.
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 die Wilde Malve als von den Druiden genutzte Heilpflanze.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Malve-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Die Forschergruppe Klostermedizin stellt die Wilde Malve und die Weg-Malve im Oktober/November 2012 als "Heilpflanze des Monats" vor,
siehe www.welterbe-klostermedizin.de
Sehr Interessantes rund um die Malven findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Eine Beschreibung der Wilden Malve findet sich bei Jürgen Feder, 2014.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen der Wilden Malve (S. 216f).
Laut Rothmaler, 2011, wächst die wilde Malve gern im Verband "Kletten-Ges." (V Arction lappae; V Arct.), in der Ordnung "Ruderale Schutt- und Wegrandfluren" (O Onopordetalia acanthii; O Onop.) und im Verband "Wege-Rauken-Ges." (V Sisymbrion officinalis; V Sisymbr.).
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Wilden Malve findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Wilde Malve ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für einen Nachtfalter.
Die Wilde Malve wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Frauenmantel-Arten.
07.10.2022 - Weingarten:
Ursprünglich eventuell südeuropäisch-asiatisch
"Unkraut- oder Ruderalpflanze
Rothmaler, 2011: Volksheilpflanze
Heilpflanze
Malvae folium, Malvenblätter, sind vom Bundesgesundheitsamt mit einer Positiv-Monographie bedacht worden:
www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Gundermann- und Frauenman-tel-Arten.
Maria Treben empfiehlt die Weg-Malve als Heilpflanze in ihrem umstrittenen Werk "Gesundheit aus der Apotheke Gottes".
Steffen Guido Fleischhauer hat die Malve-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Die Forschergruppe Klostermedizin stellt die Wilde Malve und die Weg-Malve im Oktober/November 2012 als "Heilpflanze des Monats" vor,
siehe www.welterbe-klostermedizin.de
Sehr Interessantes rund um die Malven findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen der Weg-Malve (S. 140f).
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen die Weg-Malve mit dem Attribut "Weder Käse noch Pappel" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 86, 2023). Sie erwähnen, dass die Früchte der Pflanze, "die kleinen runden Käselaibe", angenehm nussig schmecken. Außerdem bevorzugt die Pflanze sticksstoffreiche Standorte.
Laut Rothmaler, 2011, wächst die Weg-Malve gern in den Verbänden "Wege-Rauken-Ges." (V Sisymbrion officinalis; V Sisymbr.), "Kletten-Ges."
(V Arction lappae; V Arct.), "Hackfrucht- und Garten-Ges. basenreicher Böden (V Veronico-Euphorbion; V Ver.-Euph.).
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Weg-Malve findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Weg-Malve wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Südeuropäische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Rothmaler, 2011: früher Kulturpflanze
Die Moschus-Malve trifft man auch im Alpenvorland immer wieder an, wenn auch nicht so häufig wie in den anderen Landesteilen.
Die Moschus-Malve wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 218).
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Storchschnabel-Arten.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Moschus-Malve in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Sehr Interessantes rund um die Malven findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Die Moschus-Malve ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 2 und Nektarpflanze für 1 Falterart.
Laut Rothmaler, 2011, wächst die Moschus-Malve gern in den Verbänden "Tieflagen-Fettwiesen" (V Arrhenatherion elatioris; V Arrh.), "Submediterrane Kalk-Halbtrockenrasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.) und in der Ordnung "Trockenwaldsäume"
(O Origanetalia vulgaris; O Orig.).
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Moschus-Malve findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 2, S. 38: Die Moschus-Malve wird in ihrer Verbreitung durch den Menschen stark gefördert.
Blühmonate: Juni-Oktober
Standorte: Frische, ruderal beeinflusste Wiesen,Halbtrockenrasen, Gebüschsäume, nährstoffanspruchsvoll
Archäophyt?
Häufigkeit:
Areal: meridionales bis temperates Europa, nur im eher ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in Afrika, Australien, Amerika
Immergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Pleiok/Rübe
Insektenbestäubung: Bienen
Menschenausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung:
Verwendung: früher Kulturpflanze
22.09.2022 - An der Mosel gegenüber von Briedel:
Südeuropäische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Die Siegmarswurz kommt ebenfalls in Oberschwaben und in ganz Deutschland vor, etwas seltener als die Moschus-Malve.
Bei mir im Garten sind beide aufgetreten und es hat mich ziemlich Mühe gekostet, sie auseinanderzuhalten: die Moschus-Malve ist so gut wie überall stark abstehend behaart, die Siegmarswurz ist weniger behaart mit eher anliegenden Sternhaaren.
Ein weiteres Unter- scheidungsmerkmal sind die Außenkelchblätter: bei der Moschus-Malve am Grund verbreitert und bei der Sieg-marswurz am Grund verschmälert.
Leider sieht man diese Unterscheidungsmerkmale auf meinen derzeitigen Fotos nicht so gut, weil ich von ihnen noch nichts wusste, als ich die Fotos gemacht habe.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Siegmarswurz in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Sehr Interessantes rund um die Malven findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Die Siegmarswurz ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 3 Falterarten.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Siegarswurz findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Siegmarswurz wird auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat August 2009 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.