Familie: Mohngewächse - Papaveraceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 80 Mohn-Arten; für Deutschland werden dort 7 Arten beschrieben.
Mohn (Papaver orientale)
Gräber schmückender Mohn, du Bild des Schlummers, der Trauer,
in der Blume verhüllt, wächst schon die Urne empor.
So naht blühendem Leben oft schnell des Todes
Umarmung,
sorge, daß Liebe dir einst weinend die Urne bekränzt
Ludwig Bechstein (1801 - 1860),
Die Blumen und das Leben
(veröffentlicht 1827)
Bei der Gedichtsammlung "Die Blumen und das Leben" handelt es sich im ein Blumen-Alphabet. Interessant zu wissen, dass Ludwig Bechstein zunächst Apotheker war.
Mir ist bewusst, dass hier die Überschrift des Gedichts und das von mir gewählte Bild nicht übereinstimmen, denn bei dem Bild handelt es sich um Papaver somniferum und nicht um Papaver orientale. Ich finde aber, dass der Schlafmohn besser zu diesem Text passt, als der bei uns als Zierpflanze bekannte Orientalische oder Türken-Mohn.
Marianne Beuchert behandelt in "Symbolik der Pflanzen" die symbolische Bedeutung der Mohn-Arten in einem gemeinsamen Kapitel (S. 225-227).
Die berühmte französische Schriftstellerin Colette hat in "Mein literarischer Garten" von 2020 (im Original: "Pour un herbier", Lausanne 1948) liebevolle Pflanzenportraits verfasst. Es gibt dort ein Kapitel "Mohn", das vom Klatsch-Mohn und vom Schlaf-Mohn handelt, von der Schönheit ihrer Blüte, von der genialen Form ihrer Samenbehälter und sogar vom Duft des Opiums. Sehr faszinierend.
Ursprünglich eventuell westmediterran, heute weltweit verbreitet
"Unkraut- oder Ruderalpflanze", "Neophyt"
Der Schlaf-Mohn ist giftig!
In dem zauberhaften Buch "Sprechende Blumen. Ein ABC der Pflanzensprache" von Isabel Kranz (Naturkunden Nr. 11, 2. Aufl. 2016) wird dem Schlafmohn ein eigenes Kapitel gewidmet.
Der Schlafmohn ist unter dem Namen "papaver" die Nummer 47 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Der Mönch Walahfried Strabo von der Reichenau schreibt schon in seinem Lehrgedicht "Liber de Cultura Hortorum" (auch "Hortulus" genannt) aus dem Jahr 827 über den Schlaf-Mohn: "Papaver".
Eine ausführliche Monographie hat der Schlafmohn in der "Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen" von Christian Rätsch, AT-Verlag 2007
Sehr umfassend informiert Gernot Katzer im Internet über den Mohn, besonders auch unter dem Aspekt der Etymologie und internationalen Verwendung inkl. Rezepten: gernot-katzers-spice-pages.com
Nach Steffen Guido Fleischhauer in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 wurden Blätter, Blüten und Samen in der Nahrung genutzt, während der Milchsaft der Pflanze von gefährlich giftiger Wirkung ist und unter das Betäubungsmitelgesetz fällt.
In einem sehr interessanten Pflanzenportrait der Mohn-Arten in Nordrhein-Westfalen auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V, findet man auch Informationen über den Schlaf-Mohn: www.botanik-bochum.de
Sehr Interessantes rund um den Schlafmohn findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Schlaf-Mohns findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Christian Rätsch beschreibt den Schlafmohn in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015.
Der Schlaf-Mohn wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Über den Schlafmohn gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Ursprünglich mediterrane Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Corn Poppy, Field Poppy, Common Poppy
Französisch: Coquelicot
Italienisch: Papavero comune
Klatsch-Mohn ist giftig!
2017: "Blume des Jahres"
2002: "County Flower of the United Kingdom":
County Essex, England, Common Poppy, Native
County Norfolk, England, Common poppy, Native
https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom
Heilpflanze
Rhoados flos, Klatschmohnblüten, sind vom Bundesgesundheitsamt mit einer Negativ-Monographie bedacht worden:
www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 den Klatsch-Mohn als von den Druiden genutzte Heilpflanze.
Eine Beschreibung des Klatsch-Mohns finden sich bei Jürgen Feder, 2014.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen den Klatsch-Mohn mit dem Attribut "Knallroter Hingucker" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 84, 2023).
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait des Klatsch-Mohns findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Steffen Guido Fleischhauer hat den Klatsch-Mohn in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Empfehlungen zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung des Klatsch-Mohns findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Klatsch-Mohns findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Über den Klatsch-Mohn gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer, "Das wächst in deiner Stadt". S. 84, 2023, wissen, dass es ein Patent für einen Salzstreuer nach dem Vorbild der Mohnkapsel gibt - das wohl weltweit erste Bionik-Beispiel.
Ursprünglich mediterrane Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Französisch: Pavot douteux
Italienisch: Papavero a clava
Steffen Guido Fleischhauer hat den Saat-Mohn in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
In einem sehr interessanten Pflanzenportrait der Mohn-Arten in Nordrhein-Westfalen auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V, findet man auch Informationen über den Saat-Mohn: www.botanik-bochum.de
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Saat-Mohns findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Über den Saat-Mohn gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Hier kann man gut die anliegenden Haare an den Blütenstielen erkennen:
Auch: Papaver nudicaule
"Bergpflanze", "Neophyt"
Fremdländische Pflanze; Heimat: Zentralasien, in der Schweiz verwildert und zum Teil eingebürgert
Namen
Englisch: Iceland Poppy
Französisch: Pavot d'Islande
Italienisch: Papavero islandese
Der Island-Mohn kommt in Deutschland nur als Zierpflanze vor.
In einem sehr interessanten Pflanzenportrait der Mohn-Arten in Nordrhein-Westfalen auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V, findet man auch Informationen über den Altaischen Mohn: www.botanik-bochum.de
Weitere Fotos zum Island-Mohn findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zum Altaischen Mohn findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut einer Infotafel im Botanischen Garten der Universität Basel ist der ame "Island-Mohn" für "Papaver nudicaule" irreführend, da die Art in Island von Natur aus fehlt.
Über den Island-Mohn gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Zierpflanze
In einem sehr interessanten Pflanzenportrait der Mohn-Arten in Nordrhein-Westfalen auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V, findet man auch Informationen über den Falschen Orient-Mohn: www.botanik-bochum.de
Weitere Fotos zum Falschen Orient-Mohn findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zum Falschen Orient-Mohn findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Slowenien, Italien
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Alpen-Mohn findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Marokko; gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt
In einem sehr interessanten Pflanzenportrait der Mohn-Arten in Nordrhein-Westfalen auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V, findet man auch Informationen über den Atlas-Mohn: www.botanik-bochum.de
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Atlas-Mohns findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über den Atlas-Mohn gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.