Impatiens spec. - Springkraut-Arten

Familie: Balsaminengewächse - Balsaminaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 1000 "Impatiens"-Arten; für Deutschland werden dort 5 Arten beschrieben, wovon nur eine Art einheimisch ist.

Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 4, S. 198, sprechen von 500-600 Arten. In Europa gibt es nur 1 indigene Art.

Impatiens noli-tangere - Rührmichnichtan, Großes Springkraut

Eurosibirische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Touch-me-not

Französisch:  Impatiente ne-me-touchez-pas

Italienisch: Balsamina gialla

03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher
03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher

Symbolisches

Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten  Büchlein  "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie das Große Springkraut zu seinem deutschen und lateinischen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam.

Das Rührmichnichtan in der Kunst

Das Rührmichnichtan hat einen Platz in "Heiteres Herbarium. Blumen und Verse" von Karl Heinrich Waggerl, 1950.

Das Rührmichnichtan wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 208).

03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher
03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher

Das Rührmichnichtan in der Fachliteratur

Steffen Guido Fleischhauer hat das Rührmichnichtan in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung des Rührmichnichtans findet sich beiJürgen Feder, 2014 (amüsant und informativ!).

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Rührmichnichtans findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher
03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher

Zum Rührmichnichtan habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juli bis August

Standorte: Sickerfeuchte bis nasse Laubwälder (besonders Schlucht- und Auenwälder), Waldränder und an Waldbächen, nährstoffanspruchsvoll

Häufigkeit: 

Areal: submeridionales bis boreales Eurasien bis Westamerika, sowohl im ozeanischen als auch im schwach kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 2-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommerannuell

Rosettenlos

Insektenbestäubung: Hummeln, Selbstbestäubung

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht

Selbstausbreitung der Samen

 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.), "Erlenbruchwälder" (V Alnion glutinosae; V Aln.), "Edellaubholzmischwälder" (V Tilio-platyphylli-Acerion pseudoplatani; V Til.-Acer.) und  "Nitro-phytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.).

03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher
03.07.2011 - Wald beim Metelisweiher

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit  mit Calamintha-Arten.

17.07.2017 - Im Baienfurter Wald
17.07.2017 - Im Baienfurter Wald

Impatiens parviflora - Kleines Springkraut

Stammt aus Zentral- und Ostasien

"Waldpflanze", "Neophyt"

Namen

Englisch: Small Balsam

Französisch:  Impatiente á petites fleurs

Italienisch: Balsamina minore

17.06.2011 - Metelisweiher
17.06.2011 - Metelisweiher

Das Kleine Springkraut in der Fachliteratur

Das deutsche Bundesamt für Naturschutz befasst sich auf seiner Seite www.neobiota.de über gebietsfremde und invasive Arten in Deutschland mit dem Kleinen Springkraut.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Rühr-mich-nicht-an-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Kleinen Springkrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

17.06.2011 - Metelisweiher
17.06.2011 - Metelisweiher
17.06.2011 - Metelisweiher
17.06.2011 - Metelisweiher

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem Immenblatt.

18.09.2023 - Sächsisches Vogtland bei Falkenstein
18.09.2023 - Sächsisches Vogtland bei Falkenstein

Impatiens glandulifera - Drüsiges Springkraut, Indisches Springkraut

Stammt aus dem Himalaya

"Unkraut- oder Ruderalpflanze", "Neophyt"

Invasiver Neophyt laut "Flora Helvetica"

Namen

Englisch: Poor man's orchid

Französisch: Impatiente glanduleuse

Italienisch: Balsamina ghiandoloso

Rothmaler, 2011: auch Zierpflanze, Bienenfutterpflanze

Liste der EU der invasiven gebietsfremden Arten !

Das Indische Springkraut hat auch einen Verbreitungsschwerpunkt im Bodenseegebiet.

22.07.2010 - Im eigenen Garten
22.07.2010 - Im eigenen Garten

Das Drüsige Springkraut in der Fachliteratur

"Impatiens" ist die Nummer 18 der Bachblüten mit dem Thema "Geduld - Zeit, Innere Ruhe" (Ilse Maly, Bachblüten als Chance und Hilfe, Knaur 1999).

Das deutsche Bundesamt für Naturschutz befasst sich auf seiner Seite www.neobiota.de über gebietsfremde und invasive Arten in Deutschland mit dem Drüsigen Springkraut.

Das Drüsige Springkraut wird in der Liste der EU der invasiven gebietsfremdem Arten aufgeführt. Ausführliche Angaben zu Aussehen und Vorkommen findet man in dem Artikel von Stefan Nehring und Sandra Skowronek auf www.neobiota.de.

Zur Karriere des Drüsigen Springkrauts als Gartenpflanze findet man reichlich Information bei Krausch, Heinz-Dieter, "Kaiserkron und Päonien rot..." Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen, Dölling und Galitz Verlag, 2003, S.228.

Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem schön gestalteten Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" von 2009 über das Drüsige Springkraut das Kapitel 'Geschenk indischer Lebenskraft'.

Steffen Guido Fleischhauer hat das Drüsige Springkraut in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen des Drüsigen Springkrauts und kann dem invasiven Einwanderer durchaus positive Seiten abgewinnen (S. 136).

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Drüsigen Springkrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

13.09.2011 - Dieses Drüsige Springkraut hat sich als Standort unseren alten Zwetschgenbaum ausgesucht
13.09.2011 - Dieses Drüsige Springkraut hat sich als Standort unseren alten Zwetschgenbaum ausgesucht

Zum Drüsigen Springkraut habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juli-Oktober

Standorte: Feuchte bis nasse Weichholzauenwälder und -gebüsche, Staudenfluren an Bächen und Gräben, Pappelforste, nährstoffanspruchsvoll

Neophyt 1854

Häufigkeit: 

In Ausdehnung begriffen

Areal: subtropisches bis meridional/montanes Asien, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-9 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im submeridionales bis temperates Europa und Amerika, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Rosettenlos

Sommerannuell

Insektenbestäubung: Hummeln

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht

Selbstausbreitung der Samen

 

Zeigerwerte: nur Angaben zur Lichtzahl (= L6 auf der 9-stufigen Skala): zwischen Halbschattenpflanze und Halblichtpflanze stehend

Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.), und in den Verbänden

"Kletten-Ges." (V Arction lappae; V Arct.) und "Tieflagen-Weidengebüsche" (V Salicion albae; V Salic. alb.).

Verwendung: Bienenfutterpflanze

13.09.2011 - Im eigenen Garten
13.09.2011 - Im eigenen Garten
13.09.2011 - Im eigenen Garten
13.09.2011 - Im eigenen Garten
13.10.2015 - In der Ravennaschlucht im Südschwarzwald
13.10.2015 - In der Ravennaschlucht im Südschwarzwald
15.09.2015 - Auf dem Kapellenweg bei Scheidegg
15.09.2015 - Auf dem Kapellenweg bei Scheidegg
25.10.2020 - Waldrand beim Schmalegger Tobel
25.10.2020 - Waldrand beim Schmalegger Tobel
03.04.2017 - Im Baienfurter Wald
03.04.2017 - Im Baienfurter Wald

11.09.2022 - Bei Schloss Achberg:

Von Arnold Methner habe ich im September 2016 erfahren, dass die reifen Samen des Drüsigen Springkrauts sehr gut nussartig schmecken sollen. Nach einem Selbstversuch kann ich das nur bestätigen. 

Meine Springkraut-Arten nebeneinander (mit Blühmonaten)