Familie: Schmetterlingsblütler - Fabaceae
Stammt aus Nordamerika
"Waldpflanze", "Neophyt"
Laut "Flora Helvetica" "Invasiver Neophyt"
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 4 "Robinia"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 3, S. 290, schreiben von möglicherweise 4-20 Arten, die ursprünglich im Süden und Südosten der USA und in Mexiko vorkommen. In Baden-Württemberg ist 1 Art eingebürgert, zwei weitere Arten, R. hispida und R. viscosa, werden manchmal als Zierbäume in Parkanlagen angepflanzt.
Die Gewöhnliche Robinie ist giftig mit Ausnahme der Blüten!
2020: "Baum des Jahres"
Namen
Französisch: Robinier faux acacia
Italienisch: Robinia
Herta Müller in "Niederungen":
Ich aß Akazienblüten. Sie hatten innen einen süßen Rüssel. Ich zerbiss ihn und hielt ihn lange im Mund. Wenn ich ihn schluckte,hatte ich schon die nächste Blüte an den Lippen." (S. 17)
Die Robinienblüte kennzeichnet den Beginn des Frühsommers.
Die Gewöhnliche Robinie hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 10) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Das deutsche Bundesamt für Naturschutz befasst sich auf seiner Seite www.neobiota.de über gebietsfremde und invasive Arten in Deutschland mit der Gewöhnlichen Robonie.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Gewöhnliche Robinie in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Empfehlungen zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung der Gewöhnlichen Robinie findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gewöhnlichen Robinie findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über die Gewöhnliche Robinie gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Am 09.12.2019 berichtet die Schwäbische Zeitung, dass in Baden-Württemberg u.a. die Robinie als Ersatz für die einheimischen Baumarten, die dem Klimawandel nicht standhalten können, vorgesehen ist.
Blühmonate: Mai-Juni
Standorte: Forst-, Park- und Straßenbaum; auch frische bis trockene (tal)Hänge, Ruderalstellen: Straßenböschungen, Bahndämme, Tagebaue; Brachen, durch Verwilderung und Forstung Vorwälder bildend
Neophyt (in Deutschland seit 1670 kultiviert, spontan ausgebreitet seit 1824)
Häufigkeit: in allen Bundesländern "verbreitet", d.h. Vorkommen in 40 - 90 % der Kartierflächen.
Areal: meridionales bis submeridionales Ostamerika, im eher ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 3-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im submeridionalen bis subtemperaten Europa - (Westasien) in den Kontinentalitätsstufen 2-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala.
Sommergrüner Baum, 15-25 m hoch
Wurzelsprossen
Insektenbestäubung: Bienen, Hummeln
Verdauungsausbreitung u. Windausbreitung der Samen
Samen langlebig (>20 Jahre)
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst im Verband "Vorwald-Gebüsche" (V Sambuco-Salicion capreae; V Samb.-Salic.)
Verwendung: Humusverbesserer
Giftig außer Blüten
Jürgen Frank vom Schwäbischen Albverein OG Weingarten hat mich auf die Dornen (= umgeformte Neben-blätter) der Gewöhnlichen Robinie aufmerksam gemacht, die so spitz sind, dass man sie im getrockneten Zustand als funktionsfähige Nadeln be-nützen könne.