Familie: Nelkengewächse - Caryophyllaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 175 "Stellaria"-Arten; für Deutschland werden dort 12 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 382, sprechen von rund 100 Arten, die vorwiegend in Eurasien, Schwerpunkt östliches Zentralasien, vorkommen. In Baden-Württemberg treten 9 Arten auf.
Auch: Alsine media
Eventuell ursprünglich mediterran?
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Chickweed
Französisch: Mouron des oiseaux
Italienisch: Centocchio comune, Paperina, Budellina
Spanisch: Pigallina
Die Gewöhnliche Vogelmiere steht In Baden-Württemberg auf Platz 6 der Liste der 100 häufigsten Pflanzenarten: www.flora.naturkundemuseum-bw.de/bestimmung.htm. Sie ist das häufigste Nelken-Gewächs im Land.
Die Sternmiere findet man auch in Oberschwaben fast überall.
Laut Dr. Werner Rauh ist die Vogelmiere schon aus der jüngeren Steinzeit als Archäophyt bekannt ("Unsere Unkräuter", Heidelberg 1953)
Die Vogelmiere hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 11) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Vogelmiere ein eigenes Kapitel.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Vogelmiere in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Empfehlungen zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung der Vogelmiere findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 39, handelt es bei der Vogelmiere um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: sie kommt vor allem auf nährstoffreichen Standorten vor und gilt als „Stickstoffzeiger“. Sie erwähnt auch die althergebrachte Verwendung als Küchen- und Heilkraut.
Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur", 2001, Inhaltsstoffe und Wirkung der Vogelmiere und findet, dass ihre Anwendung durchaus eine Berechtigung hat.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen die Gewöhnliche Vogelmiere mit dem Attribut "Gesundes Unkraut" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 39, 2023). Außerdem schützt sie als Bodendecker den Boden vor Erosion und Austrocknung.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen der Vogelmiere und singt ein Loblied auf ihre Qualitäten(S. 76f).
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Vogelmiere findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Vogelmiere wird von Rudi Beiser in seinem Buch "Vergessene Heilpflanzen. Botanik, Volksheilkunde, Anwendungen" von 2016 sehr ausführlich beschrieben und hochgelobt.
Jonas Frei hat die Vogelmiere unter dem Aspekt "Immerblüher" in sein sehr ansprechendes und informatives Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 85).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Blühmonate: Januar bis Dezember
Standorte: Frische nährstoffreiche und meist stickstoffreiche Äcker, Gärten, Weinberge, Ruderalstellen, Forste, Ufer
Archäophyt?
Häufigkeit: alle Bundesländer "gemein", kommt in über 90% der Kartierflächen vor
Areal: meridionales bis submeridionales Europa bis Westasien, sowohl im ozeanischen als auch im schwach kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in der australen bis arktischen Florenzone zirkumpolar in den Kontinentalitätsstufen 1-8 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala.
Rosettenlos
Sommerannuell; einjährig-überwinternd
Insektenbestäubung, Selbstbestäubung
Klett- und Klebausbreitung, Verdauungsausbreitung, Menschenausbreitung, Wasserausbreitung der Samen
Samen langlebig (>20 Jahre)
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in der Klasse "Acker- und Gartenunkraut-Ges." (K Stellarietea mediae; K Stell.) und im Verband "Flussufer-Gänsefußfluren" (V Chenopodion rubri; V Chen. rub.).
Eurasiatische Pflanze
"Fettwiesenpflanze"
Steffen Guido Fleischhauer hat die Sternmiere-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gras-Sternmiere findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem Fransenenzian und Kreuzblume-Arten.
Europäische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Französisch: Stellaire des bois
Italienisch: Centocchio dei boschi
Steffen Guido Fleischhauer hat die Sternmiere-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Hain-Sternmiere findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem Wasserdarm.
Eurosibirisch-nordamerikanische Pflanze
"Sumpfpflanze"
Namen
Französisch: Stellaire alsine
Italienisch: Centocchio dei rivi
In Oberschwaben soll die Quell-Sternmiere verbreitet vorkommen. Man muss halt sehr genau hinschauen, weil sie so winzig ist. Aber eigentlich lässt sie sich gut identifzieren, wenn man sich einmal mit ihr abgegeben hat. Ich habe sie erstmals 2011 bei Röthenbach im Allgäu wahrgenommen.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Sternmiere-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Weitere Fotos zur Quell-Sternmiere findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zur Quell-Sternmiere findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Auch an feuchten Wegrändern in den Wäldern des Elsterperlenwegs im Vogtland ist sie einem immer wieder begegnet.
früher: Myosoton aquaticum, Malachium aquaticum
Eurasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Water chickweed
Französisch: Stellaire aquatique, Myosoton aquatique
Italienisch: Centocchio aquatico
Spanisch: Alsine de agua
Der Gewöhnliche Wasserdarm kommt in ganz Baden-Württemberg zerstreut vor, allerdings meidet er die Hochlagen des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb.
Steffen Guido Fleischhauer hat den Wasserdarm in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Wasserdarms findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut Rothmaler, 2011, wächst der Gewöhnliche Wasserdarm gern in den Ordnungen "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.) und "Zweizahn-Melden-Ufer-Ges." (O Bidentalia tripartitae; O Bid.).
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit der Hain-Sternmiere.
Blühmonate: Juni-Oktober
Standorte: Feuchte Ruderalstellen, nasse, zeitweilig überflutete ruderale Staudenfluren an Gräben, Teichen und Waldwegen, besonders in Flussauen (Waldschläge), nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
Areal: meridional/montanes bis temperates Eurasien, vom ozeanischen bis ins kontinentale Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im submeridionalen bis temperaten Amerika.
Immergrün
Rosettenlos
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche / Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Legtriebe
Oberirdische/unterirdische Ausläufer
Selbstbestäubung, auch Insektenbestäubung: Fliegen, Bienen
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Klett- und Klebausbreitung, Wasserausbreitung, Windausbreitung?
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Ordnungen "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.) und "Zweizahn-Melden-Ufer-Ges." (O Bidentalia tripartitae; O Bid.).
Europäisch-westasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Die Echte Sternmiere kommt zwar in Oberschwaben auch vor, aber lange nicht so häufig wie andernorts, vor allem nördlich der Donau.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Sternmiere-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Echten Sternmiere findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Echte Sternmiere ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 6 Falterarten und Nektarpflanze für 1 Falterart.