Echium spec. - Natternkopf-Arten

Familie: Raublattgewächse - Boraginaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 40-60 "Natternkopf"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, die hauptsächlich im Mittelmeergebiet  und in Westasien verbreitet sind. In Europa kommen 18 Arten vor und in Baden-Württemberg eine einheimische Art und 2 unbeständig auftretende Sippen.

Echium vulgare - Gewöhnlicher Natternkopf, Stolzer Heinrich

Eventuell ursprünglich mediterran-westasiatisch

"Trockenpflanze"

Namen

Englisch: Viper's Bugloss

Französisch: Vipérine commune

Italienisch: Viperina azzura

Der Gewöhnliche Natternkopf ist für Vieh giftig!

2002: "County Flower of the United Kingdom" (County East Lothian, Scotland, Viper's-bugloss, Native)

https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom

In Oberschwaben kann man den Natternkopf auch finden.

11.06.2015 - Im Zabergäu
11.06.2015 - Im Zabergäu

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit  mit der Gebräuchlichen Ochsen-zunge.

Der Gewöhnliche Natternkopf in der Kunst

Der Gewöhnliche Natterkopf hat einen Platz in "Heiteres Herbarium. Blumen und Verse" von Karl Heinrich Waggerl, 1950.

11.06.2015 - Im Zabergäu
11.06.2015 - Im Zabergäu

Der Gewöhnliche Natternkopf in der Fachliteratur

Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat der Gewöhnliche Natternkopf ein eigenes Kapitel.

Steffen Guido Fleischhauer hat den Gewöhnlichen Natternkopf in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Rezepte zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung des Gewöhnlichen Natternkopfs findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.

Eine amüsante Beschreibung des Gewöhnlichen Natternkopfs findet sich bei Jürgen Feder, 2014.

Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen des Gewöhnlichen Natternkopfs (S. 142f).

Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen den Gewöhnlichen Natternkopf mit dem Attribut "Prachtvolle Stadtstaude" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 98, 2023): "Der Farbwechsel der Blüten von rot nach Blau hilft den Insekten, die noch nektarreichen (roten) Blüten zu erkennen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gewöhnlichen Natternkopfes findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

 Der Gewöhnliche Natternkopf ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 11 Falterarten (darunter der Distelfalter) und Nektarpflanze für 44 Falterarten (darunter die Tagfalter Großer Kohlweißling, Schwalbenschwanz, Zitronenfalter) von Bedeutung. 

Über den Gewöhnlichen Natternkopf gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

Jonas Frei hat den Gewöhnlichen Natternkopf unter dem Aspekt "Winterliche Blattrosetten" in seinem sehr ansprechendes und informatives Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 96).

Jonas Frei hat den Gewöhnlichen Natternkopf in sein sehr ansprechendes und informatives Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 215).

22.06.2014 - Großes Vorkommen auf einer Burgruine im Hegau
22.06.2014 - Großes Vorkommen auf einer Burgruine im Hegau
28.06.2020 - Bei Ferthofen
28.06.2020 - Bei Ferthofen

Zum Gewöhnlichen Natternkopf habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai-Oktober

Standorte: Trockene bis mäßig trockene Ruderalstellen: Umschlagplätze, Steinbrüche, Felsfluren, Sand- und lückige Silikattrockenrasen

Häufigkeit: (Archäophyt?) In allen Bundesländern "gemein" (Vorkommen in über 90% der Kartierflächen), im höheren Bergland und in feuchteren Gebieten nur zerstreut (Vorkommenin 5-40% der Kartierflächen)

Areal: meridionales bis temperates Europa bis Westasien, sowohl im ozeanischen als auch im schwach kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in der australen und meridionalen-temperaten Florenzone zirkumpolar in den Kontinentalitätsstufen 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala.

Immergrün

Halbrosettenpflanze

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Zwei- (wenig-)jährig, nach einem mehrjährigen Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und danach absterbend (= mehrjährig hapaxanth)

Pfahlwurzel

Insektenbestäubung: Bienen, Schwebfliegen, Falter

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narben des Blütenstandes belegt werden können, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht.

Gynodiözisch: mit männlichen und zwittrigen Blüten auf verschiedenen Pflanzen (unvollständig zweihäusig)

Stoßausbreitung der Samen

Kleb- und Klettausbreitung: Fruchtkelch

Windausbreitung, Menschenausbreitung

Zeigerwerte:

Vergesellschaftung: der Gewöhnliche Natternkopf wächst gern im Verband "Steinkleefluren" (V Dauco-Melilotion; V Dauco-Mel.), in der Klasse "Felsfluren, Silikat- und gefestigte Sandtrockenrasen" (K Sedo-Scleranthetea; K Sedo-Scler.) und in der Klasse "Basenreiche Trocken- und Halbtrockenrasen" (K Festuco-Brometea; K Fest.-Brom.)

Für Vieh giftig

15.08.2023 - NSG Sandhausener Dünen, Pferdstrieb
15.08.2023 - NSG Sandhausener Dünen, Pferdstrieb
22.08.2010 - Auf dem Rheindamm bei Bregenz
22.08.2010 - Auf dem Rheindamm bei Bregenz
12.09.2010 - In Lobenstein/Thüringen
12.09.2010 - In Lobenstein/Thüringen


12.11.2019 - Im Pfrunger-Burgweiler Ried
12.11.2019 - Im Pfrunger-Burgweiler Ried
12.06.2024 - NSG Annaberg, Baindt
12.06.2024 - NSG Annaberg, Baindt
In meinem Herbarium von 1969
In meinem Herbarium von 1969

Echium plantagineum - Wegerich-Natternkopf

Heimat: S- u. W-Europa, nördl. bis SW-England, NW-Afrika; bei uns Zierpflanze (gelegentlich verwildernd); gilt laut Floraweb in Deutschland als                      unbeständiger Neophyt

Namen

Spanisch: Palomina

v
02.04.2013 - Türkei

Der Wegerich-Natternkopf war auch auf La Gomera und La Palma anzutreffen.

In Oberschwaben soll er noch nicht vorkommen.

Der Wegerich-Natternkopf in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Wegerich-Natternkopfs findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Laut www.floraweb.de liegen für den Wegerich-Natternkopf keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

Jonas Frei hat den Wegerich-Natternkopf in sein sehr ansprechendes und informatives Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 216). ER ist in den letzten Jahren häufig Bestandteil von annuellen Blumensaaten.

02.04.2013 - Türkei
02.04.2013 - Türkei

Echium aculeatum - Stacheliger Natternkopf

Fremdländische Pflanze; Kanaren-Endemit

Namen

Spanisch: Ajinajo

14.01.2016 - La Gomera
14.01.2016 - La Gomera

Wurde früher auf La Gomera als Färbepflanze verwendet.

Der Stachelige Natternkopf in der Fachliteratur

Ein Foto und Informationen zum Stacheligen Natternkopf findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

Echium acanthocarpum - Stachelfrüchtiger Natternkopf

Fremdländische Pflanze; Gomera-Endemit

Namen

Spanisch: Taginaste gomero

17.01.2016 - La Gomera
17.01.2016 - La Gomera

Unser Wanderführer hat diese stattliche Pflanze treffend als "Kerzen-Natternkopf" be- zeichnet.

17.01.2016 - La Gomera
17.01.2016 - La Gomera

20.02.2020 - Gran Canaria (als Zierpflanze)

Echium brevirame - Kurzästiger Natternkopf

Fremdländische Pflanze; La Palma-Endemit

Namen

Spanisch: Arrebol

18.02.2018 - Umgebung von Las Tricias, La Palma
18.02.2018 - Umgebung von Las Tricias, La Palma
20.02.2018 - Uferpromenade von San Andrés im Nordosten von La Palma
20.02.2018 - Uferpromenade von San Andrés im Nordosten von La Palma
20.02.2018 - Uferpromenade von San Andrés im Nordosten von La Palma
20.02.2018 - Uferpromenade von San Andrés im Nordosten von La Palma
20.02.2018 - Uferpromenade von San Andrés im Nordosten von La Palma
20.02.2018 - Uferpromenade von San Andrés im Nordosten von La Palma

Echium decaisnei ssp. decaisnei - Decaisne-Natternkopf

Fremdländische Pflanze; Gran Canaria-Endemit

Namen

Spanisch: Taginaste blanco

15.02.2020 - Gran Canaria, Telde, Parque de San Juan
15.02.2020 - Gran Canaria, Telde, Parque de San Juan
15.02.2020 - Gran Canaria, Telde, Parque de San Juan
15.02.2020 - Gran Canaria, Telde, Parque de San Juan

Echium strictum - Steifer Natternkopf

Fremdländische Pflanze; Kanaren-Endemit: Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma, El Hierro

Namen

Spanisch: Taginaste chico

08.05.2015 - Botanischer Garten Dresden
08.05.2015 - Botanischer Garten Dresden
08.05.2015 - Botanischer Garten Dresden
08.05.2015 - Botanischer Garten Dresden

Meine Echium-Arten nebeneinander (mit Blühmonaten)