Familie: Hahnenfußgewächse - Ranunculaceae
Alle Akeleien sind in Deutschland besonders geschützt!
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 80 Akelei-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten beschrieben.
Sebald/Seybold/Philippi, 1993, Bd. 1, sprechen von 67 Arten. Für Baden-Württemberg sprechen sie von 1 Art mit 2 Unterarten.
Auch: Aquilegia vulgaris ssp. vulgaris
Eurasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: European Columbine
Französisch: Ancolie commune, Ancolie vulgaire
Italienisch: Aquilegia comune
Die Gewöhnliche Akelei ist eventuell giftig!
Die Gewöhnliche Akelei ist in Deutschland besonders geschützt!
Floraweb: Vorwarnstufe aufgrund Gefährdung wegen zurückgehender Bestände!
1985: "Blume des Jahres"
Die Gewöhnliche Akelei kommt in Baden-Württemberg und auch in Oberschwaben verbreitet vor. Sie blüht zum Ende des Vollfrühlings. Man findet sin in lichten Wäldern und Gebüschen.
Es gefällt ihr auch gut in Gärten.
Marianne Beuchert widmet den Akeleien alllgemein ein dreiseitiges Kapitel in ihrem schönen Buch "Symbolik der Pflanzen".
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie die Gewöhnliche Akelei zu ihrem deutschen und lateinischen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam.
Meister Bertram, um 1340-1414, "Adam und Eva nach dem Sündenfall", Kunsthistorisches Museum Wien
"Das Paradiesgärtlein" des Oberrheinischen Meisters um 1410/20. Auf diesem Bild sind noch weitere 23 Pflanzen- und 12 Vogelarten identifizierbar dargestellt. Das Bild kann gesehen werden im Städel Museum in Frankfurt und auf dessen Homepage (s. www.staedelmuseum.de)
Die Gewöhnliche Akelei wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, gleich mehrmals (nur Gartenformen) nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafeln 170-173).
Schon Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat über die Heilwirkung der Gewöhnlichen Akelei geschrieben (siehe www.welterbe-klostermedizin.de und Karl Heinz Reger, "Hildegard Medizin. Die natürlichen Kräuterrezepte und Heilverfahren der hl. Hildegard von Bingen", Orbis Verlag 1998).
Auf seiner Internet-Seite www.kraeuter.ch stellt Ruedi Fischbacher das "Kräuterbuch von Jacobus Theodorus
'Tabernaemontanus" Anno 1625" Wort für Wort ins Netz. Darin gibt es ein ausführliches Kapitel über die Akelei mit den ursprünglichen Abbildungen . Das sind interssante Einblicke in
frühere Zeiten.
Die Gewöhnliche Akelei hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 3) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel. Madaus geht dabei nicht auf den obigen Tabernaemontanus-Artikel
ein.
Zur Karriere der Gewöhnlichen Akelei als Gartenpflanze findet manInformation bei Krausch, Heinz-Dieter, "Kaiserkron und Päonien rot..." Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen, Dölling und Galitz Verlag, 2003, S. 57.
Weitere Fotos zur Gewöhnlichen Akelei findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zur Gewöhnlichen Akelei findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut www.floraweb.de liegen für die Gewöhnliche Akelei keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Über die Gewöhnliche Akelei gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Blühmonate: Mai-Juli
Standorte: Sommerwarme, lichte Laubmischwälder, Gebüsche, Hecken, Wiesen, Halbtrockenrasen, kalkhold
Häufigkeit:
Auch Zierpflanze
Areal: meridional/montaneses bis südlichtemperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Teilimmergrün: ihr Laub stirbt im Winter zum großen Teil ab; kleine Blätter können in milden Wintern überdauern.
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Kurzlebige Staude
Rübe
Insektenbestäubung: Bienen, Hummeln
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Stoßausbreitung der Samen
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in "Xerothermen Eichenmischwäldern" (O Quercetalia pubescenti-petraeae; O Querc. pub.), im Verband "Orchideen-Buchenwälder" (V Cephalanthero-Fagion; V Cephal.-Fag.), im Verband "Xerotherme Saumgesellschaften " (V Geranion sanguinei; V. Ger. sang.), im Verband "Submediterrane Kalk-Halbtrockenrasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.), in der Ordnung "Frische Wiesen und Weiden" (V Arrhenatheretalia elatioris; O Arrh.) und in der Ordnung "Kalkschutt-Gesellschaften" (O Thlaspietalia rotundifolii; O Thlasp. rot.).
Verwendung: früher Heilpflanze
Giftig?
Besonders geschützt
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit der Schwarzvioletten Akelei.
Auch: Aquilegia vulgaris ssp. atrata
Südwesteuropäische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Englisch: Dark Columbine
Französisch: Ancolie noirâtre
Italienisch: Aquilegia scura, Aquilegia nerastra
Spanisch: Campanetas negrencas
Die Schwarzviolette Akelei ist giftig!
Die Schwarzviolette Akelei ist in Deutschland besonders geschützt!
Mit viel Glück kann man die Schwarzviolette Akelei auch in Oberschwaben finden. In Deutschland kommt sie als präalpine Pflanze nur ganz im Süden vor. Sie kommt einzeln oder in kleinen Gruppen vor und blüht am Ende des Vollfrühlings. Man findet sie an Waldrändern und Waldlichtungen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Schwarzvioletten Akelei findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für die Schwarzviolette Akelei keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Über die Schwarzviolette Akelei gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit der Gewöhnlichen Akelei.
Blühmonate: Juni bis Juli
Standorte: Sommerwarme Gebirgsnadelwälder, Gebüsche, Waldsäume, Moorwiesen, kalkhold
Häufigkeit:
Areal: submeridionales bis südlichtemperates//dealpines Europa, nur im schwach ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 3-4- auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Teilimmergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
kurzlebige Staude
Rübe
Insektenbestäubung: Bienen, Hummeln
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Stoßausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Schneeheide-Kiefernwälder" (V Erico-Pinion; V. Eric.-Pin.), "Orchideen-Buchenwälder" (V Cephalanthero-Fagion; V Cephal.-Fag.), "Wechselfeuchte Pfeifengraswiesen" (V Molinion ceruleae; V Mol.) und "Tollkirschen-Schlagfluren" (V Atropion belladonnae; V Atrop.).
Verwendung: früher Heilpflanze
Giftig?
Besonders geschützt
15.05.2022 - Im Hochtobel bei Weingarten
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1993, Bd. 1, S. 312, behandeln übrigens die beiden Pflanzen als Unterarten der Gattung "Aquilegia", "da die Differentialmerkmale Staubblattlänge und Blütenfarbe recht variabel und Zwischenformen nicht selten zu beobachten sind". An den obigen Bildern kann man dies gut erkennen. Die beiden Pflanzen lassen sich nur im blühenden Zustand unterscheiden. Deswegen kann ich auch nicht sagen, zu welcher Pflanze Fruchtstand und Samen, die man auf den unteren Bildern sehen kann, gehören, da im Lochmoos beide Arten bzw. Unterarten vorkommen.