Moehringia spec. - Nabelmiere-Arten

Familie: Nelkengewächse - Caryophyllaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 25 "Moehingia"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 372, sprechen auch von 25 Arten, die hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa vorkommen, aber auch in Asien und Nordamerika. In Europa kommen 23 Arten vor, in Baden-Württemberg 2 Arten.

Moehringia trinervia - Dreinervige Nabelmiere

Europäisch-westasiatische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Französisch: Moehringie à trois nervures

Italienisch: Moehringia a tre nervi

Die Dreinervige Nabelmiere steht In Baden-Württemberg auf Platz 100 der Liste der 100 häufigsten Pflanzenarten: www.flora.naturkundemuseum-bw.de/bestimmung.htm. Nach Gewöhnlichem Hornkraut und Vogelmiere ist sie das dritthäufigste Nelkengewächs im Land.

Die Dreinervige Nabelmiere ist eine unauffällige Pflanze, die in fast ganz Deutschland und auch in Oberschwaben vorkommt. Ich habe sie dort schon öfters gesehen.  Allerdings übersieht man sie leicht , weil sie so klein und unscheinbar ist.

16.05.2017 - Pfaffenstein, Sächsische Schweiz
16.05.2017 - Pfaffenstein, Sächsische Schweiz

Die Dreinervige Nabelmiere in der Fachliteratur

Weitere Fotos zur Dreinervigen Nabelmiere findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zur Dreinervigen Nabelmiere findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

29.04.2011 - Im Baienfurter Wald
29.04.2011 - Im Baienfurter Wald

Bei der NABU-Exkursion im Lochmoos am 01.06.2019 habe ich die Dreinervige Nabelmiere auch gesehen.

Zur Dreinervigen Nabelmiere habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai bis Juli

Standorte: Frische Laub-, Misch- und Nadelwälder, Waldsäume, Gebüsche, mäßig nährstoffanspruchsvoll

Häufigkeit: 

Areal: meridional/montanes bis boreales Europa bis Westasien, vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommergrün?/rosettenlos

Rosettenpflanze

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Einjährig überwinternd

Staude

Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der Primärwurzel

angewiesen bleibt

Insektenbestäubung: Fliegen, Selbstbestäubung

Ameisenausbreitung der Samen

Samen langlebig (>20 Jahre)

Kältekeimer

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Nitrophytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.), in der Klasse "Sommergrüne Laubwälder und Gebüsche" (K Querco-Fagetea; K Querc.-Fag.), im Verband "Eichen-Birkenwälder" (V Quercion robori-petraeae; V Querc. rob.-petr.) und in der Ordnung "Kiefen- und Fichtenwälder, subalpine Zwergstrauchgebüsche (O Vaccinio-piceetalia; O Vacc.-Pic.).

20.05.2023 - Wurzacher Ried
20.05.2023 - Wurzacher Ried

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit der Artengruppe Vogel-miere.

Moehringia muscosa - Moos-Nabelmiere

Mittel- und südeuropäische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Mossy Sandwort

Französisch: Moehringie mousse, Moehringie fausse mousse

Italienisch: Moehringia muscosa

31.08.2011 - Kärnten, Innerfragant
31.08.2011 - Kärnten, Innerfragant

Die Moos-Nabelmiere in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Moos-Nabelmiere findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Die Moos-Nabelmiere ist laut www.floraweb.de Raupenfutterpflanze für 4 Nachtfalterarten.

28.06.2024 - Steiermark, Ramsau
28.06.2024 - Steiermark, Ramsau

Zur Moos-Nabelmiere habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai bis September

Standorte:Subalpine sickerfeuchte Steinschuttfluren und Felsspalten, kalkstet

Häufigkeit: Häufig in den bayerischen Alpen, selten im Vorland (auch im württembergischen Allgäu). Seltener Neophyt in NO-Bayern.

Areal: submeridional/alpines bis südlichtemperat/dealpines Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Immergrün

Rosettenlos

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Staude

 

Ameisenausbreitung der Samen

 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Ges. feuchter Kalksteinfugen" (V Cystopteridion fragilis; V Cystopt.) und in der Ordnung "Kalkschutt-Ges." (O Thlaspion rotundifolii; O Thlasp. rot.).

28.06.2024 - Steiermark, Ramsau
28.06.2024 - Steiermark, Ramsau

Meine Nabelmieren nebeneinander (mit Blühmonaten)