Familie: Liliengewächse - Liliaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 110 Lilien-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten beschrieben.
Ostmediterran-südwestasiatische Pflanze
Zierpflanze
Die Pflanze gilt in Deutschland als in Einbürgerung befindlicher Neophyt.
Marianne Beuchert widmet der Madonnen-Lilie in ihrem Buch "Symbolik der Pflanzen" ein eigenes Kapitel (S. 183-185).
Ein zauberhaftes literarisches (und botanisch sachkundiges) Porträt der Madonnen-Lilie findet man bei Colette in "Mein literarischer Garten" (auf französisch: "Pour un herbier" von 1948). Das Büchlein ist wunderschön gestaltet u.a. auch mit Abbildungen einiger Kupferstiche der Maria Sybilla Merian.
Matthäus 6,28-34: Das Gleichnis von den Lilien auf dem Feld
In der sakralen Kunst findet man häufig Darstellungen der Madonnen-Lilie. Wenn man genau schaut, findet man in fast jeder oberschwäbischen Kirche oder Kapelle eine Darstellung der
Madonnen-Lilie, die für die Keuschheit Mariens steht.
"Das Paradiesgärtlein" des Oberrheinischen Meisters um 1410/20. Auf diesem Bild sind noch weitere 23 Pflanzen- und 12 Vogelarten identifizierbar dargestellt. Das Bild kann gesehen werden im Städel Museum in Frankfurt und auf dessen Homepage (s. www.staedelmuseum.de)
Fra Angelico, Der Engel kündigt Maria die Geburt Jesu an, Gemälde um 1435, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
Matthias Grünewald, Stuppacher Madonna, um 1516, (s. www.stuppacher-madonna.de und https://de.wikipedia.org/wiki/Stuppacher_Madonna)
Laut einer Info-Tafel im Botanischen Garten Ulm ist die Madonnen-Lilie mit den Römern nach Süddeutschland gekommen.
Die Madonnen-Lilie ist unter dem Namen "lilium" die Nummer 1b des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Der Mönch Walahfried Strabo von der Reichenau schreibt schon in seinem Lehrgedicht "Liber de Cultura Hortorum" (auch "Hortulus" genannt) aus dem Jahr 827 über die Madonnen-Lilie: "lilium candidum"
Auch Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat über die Heilwirkung der Madonnen-Lilie geschrieben (siehe www.welterbe-klostermedizin.de).
Steffen Guido Fleischhauer führt die Lilien-Arten in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 als "selten genutzte Pflanzen (meist) in Notzeiten) als nahrhafte Beigabe für Salate, Gemüse" auf. Die Wildsammlung verbietet sich natürlich wegen Pflanzenschutz.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Madonnen-Lilie findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Christian Rätsch beschreibt die Lilie in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Die Madonnen-Lilie gehört zu den Pflanzen, die ich schon am längsten kenne. Denn sie wuchs auch im Garten meiner Mutter. Ich habe mich zwar damals noch nicht bewusst für Pflanzen interessiert, weiß aber doch noch ziemlich genau, was im Garten meiner Mutter gewachsen ist. Allerdings hat die "Madonnen-Lilie" bei uns einfach "Lilie" geheißen.
Eurasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Die Türkenbund-Lilie ist in Deutschland geschützt!
Mit dem Türkenbund kann man in Oberschwaben immer wieder zusammentreffen. Aber ihn blühend anzutreffen ist schon schwieriger, weil seine Knospen
sehr gern vom Wild gefressen werden.
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 44, handelt es sich bei der Türkenbund-Lilie um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: sie kommt vor allem auf kalkhaltigen Böden vor und gilt als „Kalkzeiger“.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Lilien-Arten in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen. Die Wildsammlung verbietet sich natürlich wegen Pflanzenschutz.
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait der Türkenbund-Lilie findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Eine Beschreibung der Türkenbund-Lilie findet sich bei Jürgen Feder, 2014 und Paula Kohlhaupt, 1967 Band 1.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Türkenbund-Lilie findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut "Flora Helvetica" mittel- und südeuropäische Pflanze
"Trockenpflanze"
Die Feuerlilie ist in Deutschland besonders geschützt!
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Bulbillenlosen Feuerlilie findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.