Fagopyrum esculentum - Echter Buchweizen, Heidenkorn, Türkenkorn,                                                 Sarazenenkorn

Familie:  Knöterichgewächse - Polygonaceae

Stammt aus Zentralasien

Gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt

Kulturpflanze, auch verwildert

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 8 Buchweizen-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten und eine Bastardform beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi, 1996, Bd. 3, S. 535, sprechen von "wenigen" Arten, die ursprünglich in Zentral- und Ostasien beheimatet sind. Vermutlich im Spätmittelalter zur Zeit der Mongolenzüge wurden 2 Arten in Mitteleuropa eingeführt bzw. eingeschleppt, die auch in Baden-Württemberg vorkommen.

1999:  "Arzneipflanze des Jahres"  (siehe www.welterbe-klostermedizin.de)

27.07.2010 - Blumenfeld bei Buch im Bodenseebecken
27.07.2010 - Blumenfeld bei Buch im Bodenseebecken

Der Buchweizen in der Fachliteratur

In "Korn und Brot" von W. Ch. Simonis findet sich ein umfassende Abhandlung über den Buchweizen aus anthroposophischer Sicht.

Dem Buchweizen ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet: "Buchweizen. Bodenständiger Schutz. Heilwirkung: Beugt Krebs und Herzkrankheiten vor. Bringt Diabetes unter Kontrolle" (S. 105).

Mit der heilenden Wirkung des Buchweizens hat sich die Forschergruppe Klostermedizin befasst, siehe www.welterbe-klostermedizin.de

Steffen Guido Fleischhauer hat den Buchweizen in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über den Buchweizen zusammen.

Ursel Bühring hat den Echten Buchweizen in ihr sehr interessantes Buch "Alles über Heilpflanzen, erkennen / anwenden / gesund bleiben" von 2007 aufgenommen. Das beinhaltet auch die Empfehlungen der Schulmedizin.

Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur",  2001, Inhaltsstoffe und Wirkung des Buchweizens. Er berichte, dass Buchweizen neuerdings zurecht zur Pflege des Gefäßsystems angewendet wird. Und er macht darauf aufmerksam, dass es zu Lichtempfindlichkeit kommen kann.

In ihrem Buch "Kuren für Körper und Seele. Organe pflegen mit Heilpflanzen" empfiehlt Ursel Bühring  Buchweizenkraut zur Venenpflege (S. 158).

Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Buchweizen findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

Der Buchweizen wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben

(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).

Über den Buchweizen gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

Homöopathie: "Fagopyrum" (die frische zur Zeit der beginnenden Reife gesammelte Pflanze)

14.10.2012 - Birnau, Maurach (Blumenfeld)
14.10.2012 - Birnau, Maurach (Blumenfeld)

Zum Echten Buchweizen habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juni bis September

Kulturpflanze

Standorte: auch Ruderalstellen, Waldränder; kalkmeidend

Archäophyt, jetzt unbeständiger Neophyt

Häufigkeit: 

Areal: meridionales bis submeridionales Ostasien, nur im gemäßigten Klima vorkommend (Stufe 3-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommerannuell

Rosettenlos

Insektenbestäubung

Menschenausbreitung der Samen

Samen kurzlebig (1-3 Jahre)

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in der Klasse "Acker- und Gartenunkraut-Ges." (K Stellarietea mediae; K Stell.) und im Verband "Wege-Rauken-Ges." (V Sisymbrion officinalis; V Sisymbr.).

Verwendung: Mehlfrucht, Bienenfutter, seit dem 13. Jahrhundert, heute nur noch zerstreut angebaut.

14.10.2012 - Birnau, Maurach (Blumenfeld)
14.10.2012 - Birnau, Maurach (Blumenfeld)
06.05.2018 - Botanischer Garten Universität Potsdam
06.05.2018 - Botanischer Garten Universität Potsdam
24.03.2013 - in meiner Küche
24.03.2013 - in meiner Küche

Den Buchweizen habe ich schon in den 1970-er Jahren kennengelernt. Ich habe damals im Landkreis Grafschaft Bentheim gelebt und wir haben immer wieder Ausflüge nach Holland gemacht und dort Buchweizenpfannkuchen mit Zuckerrübensirup gegessen.

Später habe ich auch verschiedene Arten Buchweizenkuchen in Süd- und Osttirol sehr gern gegessen.

Seither verwende ich den Buchweizen immer wieder sehr gern in meiner Küche.

Dann habe ich ihn auch in Form des Tees "Fagorutin" aus dem Reformhaus als sehr hilfreiches Mittel für die Venen erfahren. Habe ich einmal schwere Beine, dann trinke ich sofort Buchweizentee, dann sind sie bis jetzt immer sehr schnell wieder weggegangen.

Den Buchweizen kann ich nur loben.

Der Buchweizen in meiner Küche

Buchweizenkuchen

4 Eier

1 Prise Salz

120 g Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

120 g frisch gemahlenen Buchweizen

1/2 Teel. Backpulver

50 g zerlassene Butter

Ca. 1/2 Glas Preiselbeeren .

0,2 l süße Sahne

etwas Puderzucker zum Bestäuben

 

Die Eier trennen.

Die Eiweiße mit etwas Salz steif schlagen.

Die Eigelbe mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.

 

Das steif geschlagene Eiweiß auf die Eigelbcreme geben.

Backpulver mit dem Buchweizenmehl vermischen und über die Eiermasse sieben und alles locker unterheben.

Die zerlassene und etwas erkaltete Butter einrühren.

Die Masse in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Springform füllen und bei 175 Grad (vorgeheizt) 40 Minuten backen.

Nach dem Auskühlen den Kuchen einmal durchschneiden und mit dem Preiselbeeren gut bestreichen.

Dann kommt die obere Hälfte wieder darauf und der Kuchen sollte eine Zeitlang, zum  Beispiel über Nacht, im Kühlschrank durchziehen.

 

Vor dem Servieren etwas Puderzucker darübersieben und geschlagene Sahne dazu reichen.

 

Ich nehme immer eine Springform mit 28 cm Durchmesser, weil ich es mag, wenn der Kuchen nicht so hoch ist. Der Kuchen lässt sich sehr gut im Kühlschrank eine Zeitlang aufbewahren, allerdings theoretisch, denn meistens wird er sehr schnell gegessen.