Familie: Lippenblütler - Lamiaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 7 "Prunella"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten und 3 Bastardformen beschrieben.
Sebald/Seybold/Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, sprechen von 6 Arten. In Europa sollen 4 Arten vorkommen, In Baden-Württemberg 3 Arten und auch 3 Bastardformen.
Eurasiatische Pflanze
"Fettwiesenpflanze
Die Gewöhnliche Braunelle steht In Baden-Württemberg auf Platz 26 der Liste der 100 häufigsten Pflanzenarten: www.flora.naturkundemuseum-bw.de/bestimmung.htm. Damit ist sie knapp nach Stechendem Hohlzahn und Kriechendem Günsel, zusammen mit dem Gundermann, der dritthäufigste Lippenblütler im Land.
Die Gewöhnliche Braunelle ist auf den oberschwäbischen Wiesen nahezu allgegenwärtig wie fast in ganz Deutschland.
Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Gewöhnliche Braunelle ein eigenes Kapitel.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Gewöhnliche Braunelle in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen der Gewöhnlichen Braunelle (S. 240f).
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen die Gewöhnliche Braunelle mit dem Attribut "Immergrün und leuchtend blau" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 97, 2023).
Die Gewöhnliche Braunelle ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 6 Tagfalterarten und 1 Eulenfalter.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gewöhnlichen Braunelle findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Gewöhnliche Braunelle wird von Rudi Beiser in seinem Buch "Vergessene Heilpflanzen. Botanik, Volksheilkunde, Anwendungen" von 2016 ausführlich beschrieben.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Günsel-Arten.
Europäisch-westasiatische Pflanze
"Trockenpflanze"
Namen
Englisch: Large Selfheal
Französisch: Brunelle á grandes fleurs
Italienisch: Prunella delle Alpi
Floraweb: Vorwarnstufe aufgrund Gefährdung wegen zurückgehender Bestände!
Die Großblütige Braunelle findet man in meiner Umgebung auf der Schwäbischen Alb und im Hegau. Sehr selten soll sie auch in Oberschwaben vorkommen. Ich habe sie dort noch nie gesehen.
Die Großblütige Braunelle wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 317).
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Günsel-Arten.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Großblütige Braunelle in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Die Großblütige Braunelle ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 9 Falterarten.
Zur Karriere der Großblütigen Braunelle als Gartenpflanze findet man Information bei Krausch, Heinz-Dieter, "Kaiserkron und Päonien rot..." Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen, Dölling und Galitz Verlag, 2003, S. 373.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zurGroßblütigen Braunelle findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Blühmonate: Juni bis August
Standorte: Halbtrockenrasen, Trockenwald-Säume, kalkhold
Häufigkeit:
Areal: submeridionales bis temperates Europa, vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 2-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Rosettenlos/Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Insektenbestäubung: besonders Hummeln
Gynodiözisch: mit weiblichen und zwittrigen Blüten auf verschiedenen Pflanzen (unvollständig zweihäusig)
Klett- und Klebausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Submediterrane Kalk-Halbtrockenrasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.), "Kontinentale Halbtrockenrasen" (V Cirsio-Brachypodion pinnati; V Cirs.-Brach.), "Xerotherme Saum-Gesellschaften" (V Geranion sanguinei; V Ger. sang.) und "Schneeheide-Kiefernwälder" (V Erico-Pinion; V Eric.-Pin.).
25.08.2020: NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb bei Hayingen: