Familie: Narzissengewächse - Amaryllidaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 40 "Narcissus"-Arten; für
Deutschland werden dort 3 Arten beschrieben.
Die Narzissen werden auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat April 2014 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.
Die Narzissen haben bei Marianne Beuchert in "Symbolik der Pflanzen" ein eigenes Kapitel (S. 233-235).
Südwesteuropäische Pflanze
"Fettwiesenpflanze"
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,
Hat Gewalt vom höchsten Gott;
Heute wetzt er das Messer,
Es schneidt schon viel besser,
Bald wird er drein schneiden,
Wir müssen's nur leiden.
Hüte Dich, schöns Blümelein!
Was heut noch grün und frisch dasteht,
Wird morgen schon hinweggemäht:
Die edlen Narzissen,
Die Zierden der Wiesen,
Die schön Hyazinthen,
Die türkischen Binden,
Hüte Dich, schöns Blümelein!
Viel hunderttausend ungezählt,
Was nur unter die Sichel fällt,
Ihr Rosen, ihr Lilien,
Euch wird er austilgen,
Auch die Kaiserkronen
Wird er nicht verschonen.
Hüte Dich, schöns Blümelein!
Das himmelfarbne Ehrenpreis,
Die Tulipanen gelb und weiß,
Die silbernen Glocken,
Die goldenen Flocken,
Senkt alles zur Erden,
Was wird daraus werden?
Hüte dich, schöns Blümelein!
Ihr hübsch Lavendel, Rosmarein,
Ihr vielfärbige Röselein,
Ihr stolze Schwertlilien,
Ihr krause Basilien,
Ihr zarte Violen,
Man wird euch bald holen,
Hüte dich, schöns Blümelein!
Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,
Trotz, eil daher in einem Schnitt,
Werd ich nur verletzet,
So werd ich versetzet
In den himmlischen Garten,
Auf den alle warten.
Freu dich, du schöns Blümelein.
Narzisse (Narcissus poeticus)
Nur sich selbst mit unendlicher Liebe liebte Narcissus,
bis voll Kummer er starb, und die Narzisse erstand.
Und Euch werde die Blume zum Spiegel warnender
Wahrheit:
Selbstsucht und Eitelkeit flieht, soll Euch das Leben
erfreun.
Ludwig Bechstein (1801 - 1860),
Die Blumen und das Leben
(veröffentlicht 1827 in Idunna. Jugend-Zeitung für Schule, Haus und Welt)
Bei der Gedichtsammlung "Die Blumen und das Leben" handelt es sich im ein Blumen-Alphabet. Interessant zu wissen, dass Ludwig Bechstein zunächst Apotheker war.
Bechreibungen der Weißen Narzisse finden sich bei Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Weißen Narzisse findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über die Weiße Narzisse gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Westeuropäische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Englisch: Lent Lily, Tenby Daffodil, Wild Daffodil
Französisch: Jonquille
Italienisch: Narciso trombone
Die Osterglocke ist giftig!
Die Osterglocke ist in Deutschland geschützt!
2002: "County Flower of the United Kingdom" (County Gloucestershire, England, Wild daffodil, Native)
https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom
Die Osterglocke kommt in Baden-Württemberg unter anderem im Allgäu und am Bodensee vor. Einen schönen Bestand im Allgäu hat mir Marija Selimi gezeigt. Vielen Dank Marija!
Laut Floraweb handelt es sich dabei um unbeständige Neophyten. Heimisch ist die Osterglocke nur im äußersten Westen Deutschlands.
In dem zauberhaften Buch "Sprechende Blumen. Ein ABC der Pflanzensprache" von Isabel Kranz (Naturkunden Nr. 11, 2. Aufl. 2016) ist den Osterglocken ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die Osterglocke hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Nach Steffen Guido Fleischhauer in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 wurde "die Zwiebelwurzel der Osterglocke laut weniger Angaben früher erhitzt in der Nahrung genutzt."
Laut www.floraweb.de liegen für die Osterglocke keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Osterglocke findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über die Osterglocke gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Blühmonate: März bis April
Standorte: Frische bis feuchte Wiesen,seltener auch Gebüsche, siedlungsnahe Wälder und ihre Ränder, Ruderalstellen, kalkmeidend
Häufigkeit:
Auch Zierpflanze
Areal: meridionales bis südlichtemperates Europa, nur im ausgeprägt ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-2 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Frühjahrsgrün
Rosettenpflanze
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche
Staude
Zwiebel
Insektenbestäubung: Hummeln
Ameisenausbreitung
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Borstgrasrasen" (O Nardetalia strictae; O Nard.), im Verband "Gebirgs-Fettwiesen" (V Polygono-Trisetion; V Triset.), in den Ordnungen "Buchen- und Edellaubmischwälder" (O Fagetalia sylvaticae; O Fag.) und "Hecken und Gebüsche" (O Prunetalia spinosae; O Prun.) sowie im Verband "Kletten-Ges." (V Arction lappae; V Arct.)
Giftig!
Besonders geschützt