Angelica spec. - Engelwurz-Arten

Familie: Doldenblütler - Apiaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 100 "Angelica"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten und 4 Unterarten beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 4, S. 309, sprechen von ca. 50 Arten, die vor allem auf der nördlichen Halbkugel vorkommen (Südhalbkugel 4 Arten). In Europa kommen 8 Arten vor. In Baden-Württemberg 2 Arten.

Angelica sylvestris - Wilde Engelwurz

Eurosibirische Pflanze

"Sumpfpflanze"

Namen

Englisch: Wild Angelica, Woodland Angelica

Französisch: Angélique sauvage

Italienisch: Angelica selvatica

Spanisch: Angélica

Die Wilde Engelwurz wächst in Baden-Württemberg in allen Naturräumen.

21.07.2011 - Metelisweiher
21.07.2011 - Metelisweiher

Die Wilde Engelwurz in der Fachliteratur

Sebastian Kneipp schreibt in seinem  erstem  Werk "Meine Wasserkur" von 1886 über die Wald-Engelwurz als Heilpflanze und empfiehlt  Angelikawurzel zerschnitten zur Teebereitung und als Pulver für die Hausapotheke.

Dr. med. Josef H. Kaiser bestätigt in "Das große Kneipp-Hausbuch" von 1975 die Heilwirkung der Wilden Engelwurz, erwähnt aber, dass heute die Droge fast ausschließlich aus Kulturen der Echten Engelwurz stammt.

Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem schön gestalteten Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" von 2009 über die Wilde Engelwurz das Kapitel 'Voller Weisheit mit Kraft'.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Engelwurz-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Wilden Engelwurz findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Die Wilde Engelwurz ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze und Nektarpflanze für 14 Falterarten (auch für das Landkärtchen, Tagfalter) von Bedeutung. 

Die Blätter der Wilden Engelwurz haben einen charakteristischen Duft:

Zur Wilden Engelwurz habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juli-September

Standorte: Wechselfeuchte bis sickernasse Wiesen, Hochstaudenfluren, lichte Auenwälder und ihre Säume, nährstoffanspruchsvoll

Häufigkeit: in allen Bundesländern "gemein", d.h. Vorkommen in über 90 % der Kartierflächen, nur in den mitteldeutsche Trockengbieten, Nord-Anhalt und Nord-Brandenburg verbreitet, d.h. Vorkommen in 40-90 % der Kartierflächen.

Areal: meridional/montanes bis boreales Europa bis Westasien, sowohl im ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommergrün

Halbrosettenpflanze

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Mehrjährig hapaxanth: nach mehrjährigem Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und danach absterbend

Insektenbestäubung

Windausbreitung und Klett- und Klebausbreitung der Samen

 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Feucht- und Nasswiesen" (O Molinietalia caeruleae; O Mol.), darin vor allem im Verband "Eutrophe Nasswiesen" (V Calthion palustris; V Calth.), ferner in der Ordnung "Nitrophytische Saum-Ges." (O Convolvuletalia sepium; O Convolv.); in der Klasse "Hochmont. bis subalp. Hochstaudenfluren u. Gebüsche" (K Betulo-Adenostyletea; K Bet.-Adenost.) und im Verband "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.).

19.07.2011 - Altdorfer Wald bei Kickach
19.07.2011 - Altdorfer Wald bei Kickach

Die Wilde Engelwurz mit Besuch:

19.07.2011 - Altdorfer Wald bei Kickach:

29.07.2022 - Bad Waldsee, am Stadtsee:

18.09.2023 - Sächsisches Vogtland bei Falkenstein
18.09.2023 - Sächsisches Vogtland bei Falkenstein
24.09.2021 - Lindenberger Moor
24.09.2021 - Lindenberger Moor

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Angelica archangelica - Echte Engelwurz, Brustwurz

Heilpflanze

Angelicae radix, Angelika wurzel, ist vom Bundesgesundheitsamt mit einer Positiv-Monographie bedacht worden.

Angelicae fructus, Angelikafrüchte, und Angelica herba, Angelika kraut, sind vom Bundesgesundheitsamt jeweils mit einer Negativ-Monographie bedacht worden.

Siehe www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/

Die Echte Engelwurz kommt in Oberschwaben nicht vor.

Die Echte Engelwurz in der Fachliteratur

Die Echte Engelwurz ist unter dem Namen "olisatum" die Nummer 30a des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.

Die Echte Engelwurz hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 3) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Die Forschergruppe Klostermedizin schreibt über die Echte Engelwurz, s. www.welterbe-klostermedizin.de

Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 46, handelt es bei der Echten Engelwurz um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: sie kommt vor allem auf feuchten Standorten vor und gilt als „Feuchtezeiger“.

Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Echte Engelwurz ein eigenes Kapitel.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Engelwurz-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung der Echten Engelwurz findet sich bei Jürgen Feder, 2014

Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen der Echten Engelwurz (S. 182ff).

Weitere Fotos zur Echten Engelwurz findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zur Echten Engelwurz findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Die Echte Engelwurz wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben

(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).

Die Echte Engelwurz ist laut www.floraweb.de u.a. Raupen-Futterpflanze für den Schwalbenschwanz (Tagfalter).

Über die Echte Engewurz gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966: