Salvia spec. - Salbei-Arten

Familie: Lippenblütler - Lamiaceae

1998: "Heilpflanze des Jahres"

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 900 Salbei-Arten; für Deutschland werden dort 9 Arten beschrieben.

Er ist die artenreichste Gattung der Lippenblütler.

Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 226, sprechen von 600-800 Arten. In Europa kommen ca. 36 Arten vor. In Baden-Württemberg sind 4 Arten einheimisch bzw. eingebürgert. Und es kommen noch mehrere, unbeständig auftretende Sippen vor.

Symbolisches

In dem zauberhaften Buch "Sprechende Blumen. Ein ABC der Pflanzensprache" von Isabel Kranz (Naturkunden Nr. 11, 2. Aufl. 2016) wird der Gattung "Salvia" ein eigenes Kapitel gewidmet. 

Salvia officinalis - Echter Salbei

Südeuropäische Pflanze; gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt

"Kulturpflanze"

Namen

Französisch: Sauge officinale

Italienisch: Salvia domestica

2003: "Heilpflanze des Jahres"

Heilpflanze

Salviae folium, Salbeiblätter, sind vom Bundesgesundheitsamt mit einer Positiv-Monographie bedacht worden:

www.heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/

11.06.2010 - Im eigenen Garten
11.06.2010 - Im eigenen Garten

In Oberschwaben kommt der Echte Salbei nur angebaut in Gärten vor.

Symbolisches

Der Salbei hat bei Marianne Beuchert in "Symbolik der Pflanzen ein eigenes kleines Kapitel (S. 293).

17.05.2010 - Im eigenen Garten
17.05.2010 - Im eigenen Garten

Der Echte Salbei in der Fachliteratur

Laut einer Info-Tafel im Botanischen Garten Ulm ist der Salbei mit den Römern nach Süddeutschland gekommen.

Der Echte Salbei ist unter dem Namen "salviam" die Nummer 5 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.

Der Mönch Walahfried Strabo von der Reichenau schreibt in seinem Lehrgedicht "Liber de Cultura Hortorum" (auch "Hortulus" genannt) aus dem Jahr 827 an erster Stelle über den Echten Salbei: "Salvia".

Der Echte Salbei hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 10) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Salbei-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Laut www.floraweb.de liegen für den Echten Salbei keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Echten Salbeis findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

Meine Erfahrungen mit Salbei

11.06.2010 - Im eigenen Garten
11.06.2010 - Im eigenen Garten

Seit Jahrzehnten achte ich darauf, dass der Salbei bei mir zuhause nicht ausgeht. Denn, sobald ich das kleinste Kratzen im Hals verspüre, das auf eine beginnende Erkältung hindeutet, koche ich mir reichlich Salbeitee und trinke ihn mit oder ohne Honig. Schon oft war diese Teekur wirksam und eine Erkältung ist mir erspart geblieben. Wenn nicht, setze ich die Kur während der Erkältung fort und ergänze sie noch mit der Ennahme von Soledum-Kapseln und, wenn es ganz schlimm kommt, mit Nasenspülungen mit Salzwasser.

Als Nebenwirkung einer solch ausgedehnten Kur mit Salbeitee beobachte ich in der Regel eine wunderbare Wirkung auf mein Verdauungssystem.

Allzu lange sollte man ihn aber trotzdem nicht trinken wegen seiner austrocknenden Wirkung auf die Mundschleimheit.

 

Im Garten ist Salbei eine dankbare, anspruchslose Pflanze, die Hitze und Kälte gut aushält. Wenn man Glück hat, kann man zu seiner Vermehrung einfach ein Zweiglein abschneiden und in den Boden stecken. Salbei lässt sich auch gut trocknen und (natürlich dunkel) lagern.

 

Und in der Küche möchte ich ihn auch nicht missen, vor allem zu Nudelgerichten.

Salvia sclarea - Muskateller-Salbei

Mediterrane Pflanze; gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt

"Unkraut- oder Ruderalpflanze"

Namen

Französisch: Sauge sclarée

Italienisch: Salvia moscatella

In Oberschwaben kommt der Muskateller-Salbei nur ange-baut in Gärten vor.

Ich habe leider keine Erfahrungen im Umgang mit dem Muskateller-Salbei und bin ihm auch noch nicht oft begegnet.

Der Muskateller-Salbei in der Fachliteratur

Der Muskateller-Salbei ist unter dem Namen "sclareiam" die Nummer 72 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.

Der Mönch Walahfried Strabo von der Reichenau schreibt schon in seinem Lehrgedicht "Liber de Cultura Hortorum" (auch "Hortulus" genannt) aus dem Jahr 827  über den Muskateler-Salbei: "Sclarega"

Steffen Guido Fleischhauer hat die Salbei-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Laut www.floraweb.de liegen für den Muskateller-Salbei keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Muskateller-Salbeis findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

13.06.2020 - Garten in Leimen:

Salvia pratensis - Wiesen-Salbei

Ursprünglich mediterrane Pflanze

"Trockenpflanze"

Namen

Englisch: Meadow Clary

Französisch: Sauge des prés

Italienisch: Salvia comune

14.06.2015 - Auf der Schwäbischen Alb bei Hettingen
14.06.2015 - Auf der Schwäbischen Alb bei Hettingen

In Baden-Württemberg kommt der Wiesen-Salbei verbreitet vor mit Ausnahme des Schwarzwalds und auch in Oberschwaben ist er etwas dünner gesät.

16.05.2016 - Entlang des Wanderwegs "Seegang" von Überlingen nach Ludwigshafen
16.05.2016 - Entlang des Wanderwegs "Seegang" von Überlingen nach Ludwigshafen

Ganze Wiesen leuchteten blau vor lauter Salbei.

14.05.2019 - Im LInzgau bei Bermatingen
14.05.2019 - Im LInzgau bei Bermatingen
14.05.2019 - Im LInzgau bei Bermatingen
14.05.2019 - Im LInzgau bei Bermatingen

Der Wiesen-Salbei in der Fachliteratur

Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 45 und 48, handelt es sich beim Wiesen-Salbei um eine sogenannte "Zeigerpflanze": er kommt vor allem auf kalkhaltigen und trockenen Böden vor und gilt als „Kalkzeiger“ und "Trockenzeiger". Außerdem empfiehlt sie ihn zur Verwendung als Würz- und Küchenkraut.

Steffen Guido Fleischhauer hat den Wiesen-Salbei in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Rezepte zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung des Wiesen-Salbeis findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.

Für Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 ist der Wiesen-Salbei ein kulinarisches High-Light mit wertvollen heilenden Möglichkeiten (S. 92f).

Ein sehr interessantes Pflanzenportrait des wiesen-Salbeis findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:

www.botanik-bochum.de

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Wiesen-Salbeis findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

 

 Der Wiesen-Salbei ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 17 Falterarten und Nektarpflanze für 11 Falterarten (darunter der Apollo-falter und  der Große Kohlweißling) von Bedeutung. 

22.09.2011 - In Buch bei Meckenbeuren
22.09.2011 - In Buch bei Meckenbeuren
22.09.2011 - In Buch bei Meckenbeuren
22.09.2011 - In Buch bei Meckenbeuren


In meinem Herbarium von 1969
In meinem Herbarium von 1969

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Salvia glutinosa - Klebriger Salbei

Eurasiatische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Französisch: Sauge glutineuse

Italienisch: Salvia vischiosa

Der Klebrige Salbei kommt vor allem im Süden Deutschlands vor, in Oberschwaben Richtung Allgäu, aber auch am Bodensee und Hochrhein,

Der Klebrige Salbei in der Fachliteratur

Steffen Guido Fleischhauer hat die Salbei-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Beschreibungen des Klebrigen Salbeis finden sich bei Jürgen Feder, 2014.

Der Klebrige Salbei ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 2 Falterarten.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Klebrigen Salbeis findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

04.07.2014 - Waldrand bei Ratzenried
04.07.2014 - Waldrand bei Ratzenried
04.07.2014 - Waldrand bei Ratzenried
04.07.2014 - Waldrand bei Ratzenried
18.05.2019 - Im Schmalegger Tobel
18.05.2019 - Im Schmalegger Tobel

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Salvia verbenaca - Eisenkraut-Salbei

Fremdländische Pflanze; Heimat: Mittelmeergebiet; gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt

"Trockenpflanze"

Namen

Englisch: Wild Sage, Wild Clary

Französisch: Sauge fausse verveine, Sauge á feuilles verveine

Italienisch: Salvia falsa verbena, Salvia minore

Spanisch: Balsamilla

05.04.2020 - Türkei, Autoraststätte bei Kusadasi
05.04.2020 - Türkei, Autoraststätte bei Kusadasi

In Deutschland gibt es nur sehr wenig Eisenkraut-Salbei-Vorkommen, in Ober-schwaben überhaupt keine.

05.04.2020 - Türkei, Autoraststätte bei Kusadasi
05.04.2020 - Türkei, Autoraststätte bei Kusadasi

Der Eisenkraut-Salbei in der Fachliteratur

 

Steffen Guido Fleischhauer hat die Salbei-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Eisenkraut-Salbeis findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Laut www.floraweb.de liegen für den Eisenkraut-Salbei keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

05.04.2020 - Türkei, Autoraststätte bei Kusadasi
05.04.2020 - Türkei, Autoraststätte bei Kusadasi

Salvia elegans - Ananas-Salbei, Honigmelonen-Salbei

Fremdländische Pflanze; Heimat: Mexiko, Guatemala

Essbare Pflanze

06.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse
06.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse

Den Ananas-Salbei hatte ich viele Jahre in  meinem Garten und auch auf meiner Dach-Terrasse. Er hat mich sehr mit seinem ganz besonderen (angenehmen) Duft erfreut und auch mit seinen Blüten, die so spät im Jahr noch gekommen sind. Er ist eine wunderschöne, gut wachsende Gartenpflanze.

06.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse
06.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse
24.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse
24.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse
25.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse
25.10.2013 - Auf meiner Dachterrasse

Salvia hispanica - Mexikanische Chia

Fremdländische Pflanze

15.09.2017 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
15.09.2017 - Botanischer Garten Universität Heidelberg

Salvia hispanica ist die Stammpflanze der Chia-Samen, die neuerdings als "Super-Food" gelten. Früher habe ich nichts von ihnen gehört und ich habe auch bis jetzt keine Erfahrungen mit ihnen gemacht.

 

Was es mit Salvia hispanica und den Chia-Samen auf sich hat, kann man nachlesen bei Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mexikanische_Chia

Salvia hispanica in der Fachliteratur

Schöne Fotos und Informationen zu Salvia hispanica findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg

Salvia canariensis - Kanaren-Salbei

Fremdländische Pflanze; Kanaren-Endemit

30.07.2022 - Botanischer Garten der Universität Basel
30.07.2022 - Botanischer Garten der Universität Basel

Der Kanaren-Salbei in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Kanarischen Salbeis findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

30.07.2022 - Botanischer Garten der Universität Basel
30.07.2022 - Botanischer Garten der Universität Basel

Salvia nemorosa - Steppen-Salbei

Fremdländische Pflanze; Heimat M-, SO- u. O-Europa, SW-Asien

03.07.2021 - Kräutergarten Kloster Inzigkofen
03.07.2021 - Kräutergarten Kloster Inzigkofen

Der Steppen-Salbei in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Steppen-Salbeis findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

03.07.2021: Kräutergarten Kloster Inzigkofen:

30.04.2014 - Botanischer Garten Berlin
30.04.2014 - Botanischer Garten Berlin

Pfirsichsalbei (evt.)

27.09.2009 - Im eigenen Garten
27.09.2009 - Im eigenen Garten

Noch ein wohlriechendes Pflänzchen aus meinem Garten, das einen ständig dazu verleitet, es anzufassen und seinen Geruch aufzunehmen. 

Meine Salbei-Arten nebeneinander (mit Blühmonaten)