Familie: Seidelbastgewächse - Thymelaeaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 50 Seidelbast-Arten; für Deutschland werden dort 5 Arten beschrieben.
Laut Sebald u.a. Band 4, 1992, kommen die Seidelbast-Arten überwiegend in Eurasien und Nordafrika vor, 17 Arten in Europa und davon 3 Arten in Baden-Württemberg.
Laut Madaus, 1938, Bd. 8, S 1903, "wurde der Gattungsname Daphne bei den alten Griechen als Gattungsname für den Lorbeerbaum (Laurus nobilis) gebraucht. Der Name findet sich auch in der griechischen Mythologie zur Bezeichnung der Tochter des Flussgottes Peneus, die in einen Lorbeerkranz verwandelt wurde. Auf Grund der entfernten Ähnlichkeit der Laubblätter und Früchte mit denen des Laurus nobilis, fand dann später (durch Linné, IF) eine Übertragung des Namens auf die heutige Gattung Daphne statt."
Es lohnt sich, die Geschichte von der Verwandlung der Daphne bei Ovid in aller Ausführlichkeit nachzulesen (Metamorphosen, I,452ff).
Europäisch-westasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Name
Englisch: Mezereum, february daphne
Französisch: Bois gentil, bois-joli
Italienisch: Dafne mezereo, Pepe di monte, Fior di stecco, Mezereo
Spanisch: Mezereón, matacabras
Der Gewöhnliche Seidelbast ist stark giftig!
Der Gewöhnliche Seidelbast ist in Deutschland geschützt!
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, befasst sich in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "“Frau Haselin und Drecksäck. Die wunderbare Welt unserer Bäume und Sträucher“ von 2016 damit, welche Rolle bestimmte Bäume und Sträucher in unserer Vergangenheit und in der Welt der Dichter und Maler, der Märchen und Sagen spielen. Dabei erklärt sie auch ihre verschiedenen Namen und außerdem auf anschauliche Weise botanische Besonderheiten.
Dem Gewöhnlichen Seidelbast widmet sie darin ein eigenes Kapitel.
Der Gewöhnliche Seidelbast wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 367).
Gedicht: Rudolf Alexander Schröder, Im halben Eise
Der Seidelbast hat einen Platz in "Heiteres Herbarium. Blumen und Verse" von Karl Heinrich Waggerl, 1950.
Der Seidelbast hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) unter dem Namen "Mezereum" ein eigenes Kapitel.
Eine Beschreibung des Seidelbasts findet sich bei Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2.
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 den Seidelbast als Pflanze aus dem Giftgarten der Druiden, wobei wenig bekannt ist über seine tatsächliche Verwendung.
Nach Apotheker M. Pahlow in "Das große Buch der Heilpflanzen", Weltbild-Verlag 2001, wird Seidelbast als Homöopathikum "Mezereum" häufig angewendet bei den verschiedensten Hautkrankheiten und Schmerzzuständen (S. 288).
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 45, handelt es sich beim Seidelbast um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: er kommt vor allem auf kalkhaltigen Böden vor und gilt als „Kalkzeiger“.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Seidelbasts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut www.floraweb.de liegen für den Seidelbast keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Über den Gewöhnlichen Seidelbast gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Seidelbastrinde, Cortex Mezerei, wird im Ergänzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch 6. Ausgabe, beschrieben als Mittel zur innerlichen Anwendung bei chronischen Hautleiden, Gicht, Rheumatismus, auch als Abortivum und als hautreizendes Mittel in Pflastern und Salben.
Homöopathisches Arzneibuch: "Mezereum" (die frische vor Beginn der Blüte gesammelte Zweigrinde)
Blühmonate: März-April
Standorte: (Sicker)frische Laub- und Nadelmischwälder, Gebüsche, subalpine Hochstaudenfluren, kalkhold, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
Areal: submeridional/montanes bis boreales Europa bis Westsibirien, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Strauch/Strauchbaum (>2 m hohe Holzpflanze ohne abgesetzte Krone, aber nicht regelmäßig von der Basis erneuert)
Insektenbestäubung: Bienen, Fliegen, Falter; Selbstbestäubung
Verdauungsausbreitung der Samen
Dunkelkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Waldmeister-Buchenwälder" (V Galio-odorati-Fagion; V Gal.-Fag.), "Orchideen-Buchenwälder" (V Cephalanthero-Fagion; V Cephal.-Fag.), "Eichen-Hainbuchenwälder" (V Carpinion betuli; V Carp.), "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.) und "Hochmontane bis subalpine Hochstaudenfluren und Grünerlengebüsche" (V Adenostylion alliariae; V Adenost.).
Giftig!
Besonders geschützt
Mittel- und südeuropäische Pflanze
"Trockenpflanze"
Namen
Italienisch: Dafne odorosa
Englsch: Rose daphne, Garland flower
Spanisch: Torvisco de los Pirineos
Der Rosmarin-Seidelbast ist stark giftig!
Der Rosmarin-Seidelbast ist in Deutschland geschützt!
Der Rosmarin-Seidelbast kommt in Oberschwaben nicht vor, aber selten im Hegau und auf der Schwäbischen Alb.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Rosmarin-Seidelbasts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Der Rosmarin-Seidelbast ist laut www.floraweb.de Nketarpflanze für den Hummelschwärmer.
Über den Rosmarin-Seidelbast gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Mittel- und südeuropäische Pflanze
"Pionierpflanze"
Der Alpen-Seidelbast ist stark giftig!
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Alpen-Seidelbasts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über den Alpen-Seidelbast gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Kaukasus, Türkei
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Kaukasischen Seidelbast findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über den Kaukasischen Seidelbast gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Slowakien
Einige schöne Fotos des Bäumchen-Seidelbasts findet man auf der auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Über den Bäumchen-Seidelbast gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Fremdländische Pflanze; Heimat: NW.China
Über Daphne tangutica gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Mittelmeergebiet
Namen
Italienisch: Dafne spatolata
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Ölbaumähnlichen Seidelbasts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.