Carlina spec. - Eberwurz-Arten

Famlie: Korbblütler - Asteraceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 28 "Carlina"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten mit 4 Unterarten beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 6, S. 222, sprechen von 25-27 Arten. In Europa kommen 13 Arten vor. In Baden-Württemberg sind 2 Arten einheimisch.

Symbolisches

In  "Symbolik der Pflanzen" behandelt Marianne Beuchert die verschiedenen Disteln, die ganz unterschiedlichen Pflanzenfamilien angehören, in einem allgemeinen, gemeinsamen Kapitel (S. 55-57).

Carlina acaulis ssp. acaulis - Silberdistel, Stängellose Eberwurz

Europäische Pflanze

"Bergpflanze"

Namen

Englisch: Stemless Carline Thistle

Französisch: Carline Blanche

Italienisch: Carlina bianca

Die Silberdistel ist in Deutschland besonders geschützt!

29.08.2011 - Innerfragant im Nationalpark Hohe Tauern
29.08.2011 - Innerfragant im Nationalpark Hohe Tauern

Auf die Silberdistel kann man vor allem im östlichen Oberschwaben immer wieder treffen.

29.08.2011 - Innerfragant im Nationalpark Hohe Tauern
29.08.2011 - Innerfragant im Nationalpark Hohe Tauern

Die Silberdistel in der Fachliteratur

Eine Beschreibung der Silberdistel findet sich bei Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2.

Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 41 und 48, handelt es bei der Silberdistel um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: sie kommt vor allem auf stickstoffarmen und trockenen Standorten vor und gilt als „Magerkeitszeiger“ und "Trockenzeiger". Sie kommt auf beweideten Magerrasen vor und zeigt gleichzeitig basenreiche Böden an.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Silberdistel in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Silberdistel findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Die Silberdistel ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 3 Falterarten (darunter der Distelfalter, polyphag) und Nektarpflanze für 3 Falterarten (darunter die Tagfalter Kaisermantel und Admiral).

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

29.08.2011 - Innerfragant im Nationalpark Hohe Tauern
29.08.2011 - Innerfragant im Nationalpark Hohe Tauern
08.09.2018 - Im Altmühltal
08.09.2018 - Im Altmühltal
08.09.2018 - Im Altmühltal
08.09.2018 - Im Altmühltal
17.09.2019 - Bregenzerwald, Von Faschina zum Glatthorn
17.09.2019 - Bregenzerwald, Von Faschina zum Glatthorn
07.10.2019 - Schwäbische Alb, NSG Hochwiesen-Pfullinger Berg
07.10.2019 - Schwäbische Alb, NSG Hochwiesen-Pfullinger Berg

30.03.2021 - NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb bei Hayingen:

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Carlina acaulis ssp. caulescens - Hohe Silberdistel

Die Hohe Silberdistel in der Fachliteratur

Eine Beschreibung der Hohen Silberdistel finden sich bei Jürgen Feder, 2014.

Steffen Guido Fleischhauer führt die Eberwurz-Arten in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 als "mild schmeckende, von Stacheln zu befreiende Pflanzen für Gemüse, Salate, Öl" auf. Einschränkungen ergeben sich durch den Pflanzenschutz.

Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Hohen Silberdistel findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz


25.08.2020 - NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb bei Hayingen
25.08.2020 - NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb bei Hayingen

Carlina vulgaris - Golddistel, Gewöhnliche Eberwurz

Europäische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Common Carline Thistle

Französisch: Carline vulgaire, Carline commune

Italienisch: Carlina comune

Die hübsche Golddistel wächst auch in meiner unmittelbaren Umgebung in Oberschwaben.

12.08.2013 - NSG Weissenbronnen
12.08.2013 - NSG Weissenbronnen

Die Golddistel in der Kunst

Die Golddistel wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 281).

Die Golddistel in der Fachliteratur

Steffen Guido Fleischhauer hat die Golddistel in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Golddistel findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Die Golddistel ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 1Tagfalter.

Zur Gewöhnlichen Golddistel habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juli bis September

Standorte: Halbtrockenrasen, Silikatmagerrasen, trockene bis mäßig trockene Ruderalstellen: Steinbrüche, Kiesgruben; lichte Wälder und ihre Ränder, basenhold

Häufigkeit: 

Areal: submeridionales bis temperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Immergrün

Halbrosettenpflanze

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Mehrjährig hapaxanth: nach mehrjährigem Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und danach absterbend

Insektenbestäubung

Windausbreitung der Samen

Lichtkeimer

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Submediterrane Kalk-Halbtrockenasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.)"Kontinentale Halbtrockenrasen" (V Cirsio-Brachypodion; V Cirs.-Brach.), "Steinkleefluren" (V Dauco-Melilotion; V Dauco-Mel.), "Plan. bis mont. Borstgrasrasen" (V Violion caninae, V Viol. can.) und "Schneeheide-Kiefernwälder" (V Erico-Pinion; V Eric.-Pin.).

Im NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb bei Hayingen:

Auf dem sogenannten "Panzerbuckel" bei Weingarten, einem ehemals militärisch genutzten Gelände, habe ich die Gewöhnliche Golddistel jetzt auch entdeckt:

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Meine Erfahrungen mit der Golddistel

Ich habe diese schöne Pflanze zu meiner großen Freude im August 2013 im Naturschutzgebiet Weissenbronnen im Kreis Ravensburg entdeckt. Und 2022 sogar in meiner nächsten Nähe auf dem sog. "Panzerbuckel" (ehemaliger Truppenübungsplatz) in Weingarten.

Meine Carlina-Arten nebeneinander