Familie: Nelkengewächse - Caryophyllaceae
Alle Nelken-Arten sind in Deutschland geschützt!
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 300 "Dianthus"-Arten; für Deutschland werden dort 12 Arten mit Unterarten und Bastardformen beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 456, sprechen auch von etwa 300 Arten, von denen die größte Zahl in Südeuropa und Vorderasien vorkommt; manche Arten kommen auch in Ostasien, Südafrika oder im nordwestlichen Nordamerika vor. In Baden-Württemberg kommen 6 Arten vor.
Marianne Beuchert behandelt die Nelken in ihrem Buch "Symbolik der Pflanzen" in einem gemeinsamen kleinen Kapitel (S. 237).
Guten Abend, gut' Nacht
Guten Abend, gut' Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck.
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt,
morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.
Guten Abend, gut' Nacht,
von Englein bewacht,
die zeigen im Traum,
dir Christkindleins Baum.
Schlaf nun selig und süß,
schau imTraum s'Paradies.
Schlaf nun selig und süß,
schau im Traum s'Paradies.
Volkslied
Eurosibirische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Englisch: Superb pink, fringed pink, large pink
Französisch: Oeillet superbe
Italienisch: Garofano a pennacchio, Garofano superbo
Floraweb: 3 gefährdet
Die Pracht-Nelke ist in Deutschland geschützt!
Rothmaler, 2011, unterscheidet 3 Unterarten: ssp. superbus, ssp. sylvestris, ssp. alpestris
In den Moorwiesen Oberschwabens sieht man die Pracht-Nelke immer wieder. Es handelt sich dabei um die ssp. superbus, die in der Pflanzengesellschaft "Wechselfeuchte Pfeifengraswiesen" (von mir einfach als "Streuwiese" bezeichnet) wächst.
Die Pracht-Nelke wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 317).
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Pracht-Nelke findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Pracht-Nelke ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 2 Falterarten.
Sebald/Seybold/Philippi, 1993, Bd. 1, machen für den beträchtlichen Rückgang der Pracht-Nelke weniger das Abpflücken dieser schönen, herrlich duftenden Pflanze verantwortlich, sondern vor allem "die Entwässerung und Düngung von Moorwiesen, aber auch die Intensivierung der Forstwirtschaft" (S.461).
Blühmonate: Juni bis Oktober
Standorte: Wechselfeuchte bis nasse Wiesen, lichte Laubwälder, sickerfrische subalpine bis alpine Rasen, basenhold
Häufigkeit:
Areal: submeridional/montanes bis boreales Eurasien, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 2-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Teilimmergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche / Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche
Staude
Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der Primärwurzel angewiesen bleibt / oberirdische Ausläufer
Insektenbestäubung: Tagfalter
Gynodiözisch: mit weiblichen und zwittrigen Blüten auf verschiedenen Pflanzen (unvollständig zweihäusig)
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Stoßausbreitung der Samen
Kältekeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Wechselfeuchte Pfeifengraswiesen (V Molinion caeruleae; V Mol.), "Subkontinentale Eichentrockenwälder" (V Potentillo albae-Quercion petraeae; V Pot.-Querc.), "Eichen-Birkenwälder" (V Quercion robori-petraeae; V Querc.rob.-petr.), "Rostseggenrasen" (V Caricion ferrugineae; V Car. ferr.) und "Wärmebegünstigte Kalkschutt-Gesellschaften" (V Stipion calamagrostis; V Stip. calam.).
Besonders geschützt
Dieser Garten wurde in den 1990-er Jahren als Informationsgarten zur Pflanzenwelt des historischen "Hortus Eystettensis", den Basilius Besler ab 1592 angelegt hatte, gestaltet. Der heutige Bastionsgarten zeigt in etwa die Hälfte der über 1000 im Kupferstichwerk gezeigten Pflanzen.
Südeuropäisch-westasiatische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Die Raue Nelke soll zwar auch in Oberschwaben vorkommen, ich abe sie dort allerdings noch nie gesehen, sondern erstmalig 2011 im Odenwald.
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait der Rauen Nelke findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Rauen Nelke findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für die Raue Nelke keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Stammt aus Süd- und Osteuropa
"Kulturpflanze", oft verwildert
Namen
Französisch: Oeillet barbu
Italiensich: Garofano montano
Laut einer Info-Tafel im Botanischen Garten Ulm kam die Bart-Nelke im späten Mittelalter aus dem südlichen Europa nach Mitteleuropa.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Bart-Nelke findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Bart-Nelke ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 2 Falterarten.
Mitteleuropäische Pflanze
"Trockenpflanze"
Namen
Englisch: Charterhouse Pink
Französisch: Oeillet des Chartreux
Italienisch: Garofano dei Certosini
Die Kartäuser-Nelke ist in Deutschland geschützt!
Hin und wieder findet man die Kartäuser-Nelke auch in Ober-schwaben. Auf den Trocken-wiesen der Schwäbischen Alb und den Felsen des Donautals sieht man sie fast immer.
In "Pflanzen der Heimat Band I" von Prof. Dr. O. Schmeil, 1927, kann man eine genaue Beschreibung des Blütenaufbaus sowie des Bestäubungsmechanismus und der Samenausbreitung nachlesen. Außerdem findet man dort eine sehr schöne nach der Natur gemalte Abbildung der Pflanze.
Beschreibungen der Kartäuser-Nelke finden sich bei Paula Kohlhaupt, 1967 Band 1.
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 41, handelt es bei der Kartäuser-Nelke um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: sie kommt vor allem auf stickstoffarmen Standorten vor und gilt als „Magerkeitszeiger“.
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait der Kartäuser-Nelke findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Kartäuser-Nelke findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Kartäuser-Nelke ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 3 Falterarten und Nektarpflanze für 15 Falterarten (darunter der Schwalbenschwanz und der Zitronenfalter) von Bedeutung.
Blühmonate: Juni bis September
Standorte: Xerothermrasen, trockene Dammböschungen und Waldränder
Häufigkeit:
Areal: submeridional/montanes bis südlichtemperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Teilimmergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der Primärwurzel angewiesen bleibt
Insektenbestäubung: Falter
Gynomonözisch: mit weiblichen und zwittrigen Blüten auf derselben Pflanzen
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Stoßausbreitung, Menschenausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in der Klasse "Basenreiche Trocken- und Halbtrockenrasen" (K Festuco-Brometea; K Fest.-Brom.) und im Verband "Blauschwingel-Felsfluren" (V Seslerio-Festucion pallentis; V Sesl.-Fest.)
Besonders geschützt
25.08.2020 - NSG Digelfeld bei Hayingen auf der Schwäbischen Alb:
Eurosibirische Pflanze
"Trockenpflanze"
2002: "County Flower of the United Kingdom" (Roxburghshire, Scotland, Maiden Pink, Native)
https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom
Eine Beschreibung der Heide-Nelke findet man bei Jürgen Feder, 2014.
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait der Heide-Nelke findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 49, handelt es bei der Heide-Nelke um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: sie kommt vor allem auf trockenen Standorten vor und gilt als „Trockenzeiger“.
Weitere Fotos zur Heide-Nelke findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zur Heide-Nelke findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Heide-Nelke ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 1 Falterart.
Die Heide-Nelke wird auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat Mai 2013 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.
Ostalpin-karpatische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Französisch. Oeillet des glaciers
Italienisch: Garofano glaciale
Beschreibungen der Gletscher-Nelke finden sich bei Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gletscher-Nelke findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem Stängellosen Leim-kraut.
Mittel- und südeuropäische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Englisch: Wood Pink
Französisch: Oeillet des rochers
Italienisch: Garofano selvatico
Laut Florabweb kommt kommt die Stein-Nelke in Deutschland nur sehr selten in den bayerischen Alpen vor.
Weitere Fotos der Stein-Nelke findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Mitteleuropäische Pflanze
"Pionierpflanze"
Namen
Englisch: Cheddar pink
Französisch: Oeillet de Grenoble
Italienisch: Garofano di Grenoble
2002: "County Flower of the United Kingdom" (County Somerset, England, Cheddar pink, Native)
https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Pfingst-Nelke findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Pfingst-Nelke ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 4 Falterarten.
Fremdländische Pflanze; Heimat: Frankreich, Italien, Korsika, nördl. Balkanhalbinsel
Namen
Englisch: Balbis' Pink
Französisch: Oeillet de Balbis
Italienisch: Garofano di Balbis
Fremdländische Pflanze; Heimat: SO-Europa
Fremdländische Pflanze; Heimat : SO-Europa bis Sibirien
Fremdländische Pflanze; Heimat: ? (widerspüchliche Angaben gefunden)