Familie: Rautengewächse - Rutaceae
Südeuropäisch-asiatische Pflanze
"Trockenpflanze"
Namen
Englisch: Burning-bush
Französisch: Dictame blanc, Fraxinelle, Buisson ardent
Italienisch: Dittamo, Frassinella, Limonella
Spanisch: Dictamo blanco, Hierba gitanera
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 1-8 "Dictamnus"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.
Nach Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 4, S. 147, besteht die Gattung aus einer sehr formenreichen Art, die aber auch als eigenständige Arten beschrieben werden. Es gibt also noch keine Einigkeit.
Der Gewöhnliche Diptam verursacht bei Berührung Dermatitis!
Der Gewöhnliche Diptam ist in Deutschland besonders geschützt
Der Gewöhnliche Diptam wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 130.1 "Fraxinella").
Der Gewöhnliche Diptam ist unter dem Namen "diptamnum" die Nummer 38 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Der Gewöhnliche Diptam hat im "Lehrbuch der bioloischen Heilmittel" (Bd. 5) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2
Steffen Guido Fleischhauer führt den Gewöhnlichen Diptam in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 als "erfrischend säuerliche Pflanze für Süßspeisen, Tee" auf, die
wegen Pflanzenschutz allerdings nur aus gärtnerischem Anbau verwendbar ist.
Jürgen Feder, 2014 (sehr schöne Beschreibung mit Liebe und Sachverstand!)
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gewöhnlichen Diptam findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Der Gewöhnliche Diptam ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für den Schwalbenschwanz (Tagfalter).
Über den Gewöhnlichen Diptam gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Eine ausführliche und humorvolle Beschreibung des Diptams findet man bei Michael Perry, Kuriose Pflanzen. Von HotLips über Wasserfalle bis Spritzgurke, 2023, im Kapitel "Brandgefährlich". Danach können sich die flüchtigen ätherischen Öl der Pflanze an einem warmen, windstillen Tag für den Bruchteil einer Sekunde entzünden. Auf YouTube soll es dazu Videos geben.
Eine Darstellung der weltweiten Verbreitung des Gewöhnlichen Diptams kann man über https://powo.science.kew.org aufrufen.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Blühmonate: Mai bis Juni
Standorte: Trockengebüschsäume, Trockenwälder, kalkhold
Häufigkeit:
Im Rückgang begriffen
Auch Zierpflanze
Areal: meridional/montanes bis südlichtemperates Eurasien, vom mäßig ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 3-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Rosettenlos
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der Primärwurzel
angewiesen bleibt
Insektenbestäubung
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Selbstausbreitung der Samen
Keimung hypogäisch
Kältekeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Xerotherme Saum-Ges." (V Geranion sanguinei; V Ger. sang.) und "Xerothermgebüsche" (V Berberidion; V Berb.) und in der Ordnung "Xerotherme eichenmischwälder" (O Quercetalia pubescenti-petraeae; O Querc. pub.).
Verursacht Dermatitis durch Furanocumarine
Besonders geschützt
08.08.2023 - Strauchartenfeld auf dem Beutenlay bei Münsingen: