Dictamnus albus - Gewöhnlicher Diptam, Brennender Busch

Familie: Rautengewächse - Rutaceae

Südeuropäisch-asiatische Pflanze

"Trockenpflanze"

Namen

Englisch: Burning-bush

Französisch: Dictame blanc, Fraxinelle, Buisson ardent

Italienisch: Dittamo, Frassinella, Limonella

Spanisch: Dictamo blanco, Hierba gitanera

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 1-8 "Dictamnus"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.

 

Nach Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 4, S. 147, besteht die Gattung aus einer sehr formenreichen Art, die aber auch als eigenständige Arten beschrieben werden. Es gibt also noch keine Einigkeit.

Der Gewöhnliche Diptam verursacht bei Berührung Dermatitis!

Der Gewöhnliche Diptam ist in Deutschland besonders geschützt

03.06.2025 - NSG Haarberg - Wasserberg im Landkreis Göppingen
03.06.2025 - NSG Haarberg - Wasserberg im Landkreis Göppingen

Der Gewöhnliche Diptam in der Kunst

Der Gewöhnliche Diptam wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 130.1 "Fraxinella").

03.06.2025 - NSG Haarberg - Wasserberg im Landkreis Göppingen
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Der Gewöhnliche Diptam in der Fachliteratur

Der Gewöhnliche Diptam ist unter dem Namen "diptamnum" die Nummer 38 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.

Der Gewöhnliche Diptam hat im "Lehrbuch der bioloischen Heilmittel" (Bd. 5) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Paula Kohlhaupt, 1967 Band 2

Steffen Guido Fleischhauer führt den Gewöhnlichen Diptam in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 als "erfrischend säuerliche Pflanze für Süßspeisen, Tee" auf, die wegen Pflanzenschutz allerdings nur aus gärtnerischem Anbau verwendbar ist.

Jürgen Feder, 2014 (sehr schöne Beschreibung mit Liebe und Sachverstand!)

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gewöhnlichen Diptam findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Der Gewöhnliche Diptam ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für den Schwalbenschwanz (Tagfalter).

Über den Gewöhnlichen Diptam gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

Eine ausführliche und humorvolle Beschreibung des Diptams findet man bei Michael Perry, Kuriose Pflanzen. Von HotLips über Wasserfalle bis Spritzgurke, 2023, im Kapitel "Brandgefährlich". Danach können sich die flüchtigen ätherischen Öl der Pflanze an einem warmen, windstillen Tag für den Bruchteil einer Sekunde entzünden. Auf YouTube soll es dazu Videos geben.

Eine Darstellung der weltweiten Verbreitung des Gewöhnlichen Diptams kann man über https://powo.science.kew.org aufrufen.

 

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

24.05.2012 - Botanischer Garten Leipzig
24.05.2012 - Botanischer Garten Leipzig

Zum Gewöhnlichen Diptam habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai bis Juni

Standorte: Trockengebüschsäume, Trockenwälder, kalkhold

Häufigkeit: 

Im Rückgang begriffen

Auch Zierpflanze

Areal: meridional/montanes bis südlichtemperates Eurasien, vom mäßig ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 3-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).

Sommergrün

Rosettenlos

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Staude

Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der Primärwurzel

angewiesen bleibt

Insektenbestäubung

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht

Selbstausbreitung der Samen

Keimung hypogäisch

Kältekeimer

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Xerotherme Saum-Ges." (V Geranion sanguinei; V Ger. sang.) und "Xerothermgebüsche" (V Berberidion; V Berb.) und in der Ordnung "Xerotherme eichenmischwälder" (O Quercetalia pubescenti-petraeae; O Querc. pub.).

Verursacht Dermatitis durch Furanocumarine

Besonders geschützt

06.06.2012 - Hortulus pharmaceuticus Kressbronn
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03.05.2010 - Apothekergarten Leipzig
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08.08.2023 - Strauchartenfeld auf dem Beutenlay bei Münsingen:

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim: