Auch: Rorippa nasturtium-aquaticum
Familie: Kreuzblütler - Brassicaceae
Weltweit verbreitet
"Gewässerpflanze"
Namen
Englisch: Watercress
Französisch: Cresson d'eau
Italienisch: Crescione d'aqua
Spanisch: Agron, mastuerzo de agua
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 5 "Brunnenkresse"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 2, S. 225, sprechen von 6 "Brunnenkresse"-Arten weltweit, in Baden-Württemberg kommen 2 Arten vor, die häufig nicht unterschieden werden. Die beiden Arten bilden auch einen Bastard.
Heilpflanze
Nasturtii herba, Brunnenkressekraut, ist vom Bundesgesundheitsamt mit einer Positiv-Monographie bedacht worden:
www.heilpflanzen-welt.de/deutsche-kommission-e-monographien-liste/
Die Brunnenkresse ist in ganz Baden-Württemberg und auch in Oberschwaben zerstreut anzutreffen. Ebenso mehr oder weniger in ganz Deutschland mit Ausnahme von Brandenburg.
Die Brunnenkresse ist ein altbekanntes Wildkraut und wird auch kultiviert. Bei Rothmaler hat sie das Attribut "Salat".
Ich selbst habe sie noch nie geerntet, weil ich sie erst richtig kenne, wenn sie blüht und das ist meist erst im August. Probiert habe ich sie aber schon und kenne ihren "kresse artigen" Geschmack.
Die Gewöhnliche Brunnenkresse ist unter dem Namen "nasturtium" die Nummer 27 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Auch Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat über die Heilwirkung der Gewöhnlichen Brunnenkresse geschrieben (siehe Karl Heinz Reger, "Hildegard Medizin. Die natürlichen Kräuterrezepte und Heilverfahren der hl. Hildegard von Bingen", Orbis Verlag 1998).
Die Gewöhnliche Brunnenkresse hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Dr. med. Josef H. Kaiser führt in "Das große Kneipp-Hausbuch" von 1975 die Brunnenkresse als Heilpflanze an, während sie bei Kneipp selbst in "Meine Wasserkur" noch keine Erwähnung findet.
Die Gewöhnliche Brunnenkresse ist laut www.floraweb.de Raupenfutterpflanze für 1 Nachtfalter und 1 Tagfalter (Raps-Weißling).
Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Gewöhnliche Brunnenkresse ein eigenes Kapitel.
Der Brunnenkresse ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet: "Brunnen-kresse. Ein Sträußchen voller Gesundheit. Heilwirkung: Reduziert das Risiko von Lungenkrebs. Schützt vor Herzerkrankungen. Mindert das Risiko von Grauem Star. Reduziert Faltenbildung" (S. 102).
Sehr umfassend informiert Gernot Katzer im Internet über die Brunnenkresse, besonders auch unter dem Aspekt der Etymologie und internationalen Verwendung inkl. Rezepten: gernot-katzers-spice-pages.com
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 die Gewöhnliche Brunnenkresse als von den Druiden genutzte Heilpflanze.
Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur", 2001, Inhaltsstoffe und Wirkung der Brunnenkresse. Es kommt ihr eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel und Eignung zur aktivierenden Frühahrskur zu. Übermäßiger Gebrauch kann danach aber auch zu Reizungen von Magen und Niere führen.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Gewöhnliche Brunnenkresse in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Empfehlungen zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung der Knoblauchrauke findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen der Gewöhnlichen Brunnenkresse (S.36f).
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gewöhnlichen Brunnenkresse findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Eine Darstellung der weltweiten Verbreitung der Gewöhnlichen Brunnenkesse kann man über https://powo.science.kew.org aufrufen.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Ergänzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch 6: Herba Nasturtii / Brunnenkressekraut (Anwendung volkstümlich als diureticum und zu Frühjahrskuren)
Homöopathisches Arzneibuch HOM: "Nasturtium aquaticum"
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit den Bitteren Schaumkraut, das allerdings schon im April blüht.
Blühmonate: Mai bis Oktober
Standorte: Bach- und Grabenröhrichte, auch flutend und (bis 1 m Tiefe) untergetaucht im offenen Bereich mehr oder weniger schnell fließender Gewässer
Häufigkeit:
Auch Kulturpflanze
Areal: australes bis ttropisch/montanes bis temperates Afrika_Australien-Amerika-Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Immergrün
Rosettenlos
Schwimmblattpflanze / Helophyt/Sumpfstaude
Legtriebe
Insektenbestäubung: Bienen, Falter, Selbstbestäubung
Vorweiblichkeit: die Narbe öffnet sich oder wird belegbar, bevor sich die Staubbeutel (der Blüte oder des Blütenstandes) öffnen
Klett- und Klebausbreitung, Wasserausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Bachröhrichte" (V Glycerio-Sparganion; V Glyc.-Sparg.) und "Fluthahnenfuß-Ges." (V Ranunculion fluitantis; V Ranunc. fluit.).
Salat
Große Bestände an Brunnen-kresse gibt es in und an der Kleinen Lauter auf der Schwäbischen Alb.
01.06.2025 - Hasenbach bei der Wimsener Höhle auf er Schwäbischen Alb:
Leicht verwechseln, aber nur auf den ersten Blick, kann man die Brunnenkresse mit dem Bitteren Schaumkraut, die beide an ähnlichen, nämlich nassen Stellen, wachsen, ähnlich gefiederte Blätter haben und auch weiß blühen.
Die beiden Pflanzen gehören zur Familie der Kreuzblütengewächse und sind sich schon insofern ziemlich ähnlich. Es gibt aber auch deutliche Unterschiede:
1. Normalerweise blüht das bittere Schaumkraut mit seiner Hauptblütezeit April-Mai zuerst; die Brunnenkresse fängt erst im Mai an zu blühen und blüht auch im Sommer noch.
2. Die Staubbeutel des Bitteren Schaumkrauts sind violett, die der Brunnenkresse gelb. Die Blüten des Bitteren Schaumkrauts sind ein bisschen größer und dabei etwas feiner; die der Brunnenkresse machen einen etwas kräftigeren Eindruck.
3. Der Stengel der Brunnenkresse soll hohl sein, der des Bitteren Schaumkrauts markhaltig. Das habe ich aber noch nie untersucht.
Mit Sicherheit gibt es noch mehr Unterschiede, aber das spielt eigentlich auch gar keine Rolle, weil man beide Pflanzen gleichermaßen verwenden kann.
Zum Geschmack und zur Wirkung kann ich leider nichts sagen, weil ich das bisher noch nicht ausprobiert habe. Das möchte ich aber bei der nächsten Gelegenheit tun.