So sieht mein Dachgarten, mein "Biotop",  im Frühjahr 2018 aus. Es war lange kalt, so dass sich bis jetzt  noch nicht viel getan hat. 

Ich möchte einen Blick darauf werfen, welche Pflanzen im Einzelnen sich im Laufe dieses Jahres herausbilden.

Dem Behaarten Schaumkraut gefällt es bei mir ausnehmend gut, es wächst aus allen Fugen. Darüber freue ich mich, denn die grünen Blättchen schmecken kresseartig und liefern mir ständig frisches Grünzeug, sogar schon mitten im Winter.

Auch die Vogelmiere wächst aus allen Fugen und auch sie verwende ich gern in kleinen Mengen roh, aber auch ge-kocht, in meiner Küche. Auch sie liefert mir ständig frisches Grünzeug. Ihr Geschmack ist mild spinatartig.

Die Anwesenheit des Löwen-zahns bei mir schätze ich sehr. Es dürfen ruhig noch ein paar Pflänzchen mehr werden. Ich verwende die frischen grünen Blätter roh und gekocht in kleinen Mengen in meiner Küche.

Der Löwenzahn wird auch von der Schulmedizin als Heil-pflanze anerkannt.

Hier die "Augenbraue der Venus", die Gewöhnliche Schafgarbe oder Achillea millefolium. Auch sie landet gelegentlich in kleinen Mengen auf meinem Vesperteller oder in meiner Salatschüssel.

Ich habe vor ein paar Jahren ein der Natur entnommenes Exemplar bei mir eingepflanzt und freue mich, dass so viele Samen keimen.

Die Schafgarbe ist eine von mir hochgeachtete Heilpflanze und wird sogar von der Schulmedizin anerkannt.

Ich weiß gar nicht mehr, ob ich den Frauenmantel mitgebracht habe, oder ob er von selbst gekommen ist. Auf jeden Fall hat er sich sehr breit gemacht bei mir. Bisher verwende ich ihn nur zu Deko-Zwecken. 

Die Gattung "Alchemilla" ist leicht zu bestimmen mit den rundlichen, charakteristisch gefalteten Blättern. Aber laut meinem Bestimmungsbuch "Rothmaler, 2011" gibt es >1000  apomiktische, d.h. sich ungeschlechtlich fort-pflanzende Arten und die Bestimmung ist sehr aufwendig und nichts für Hobbybotaniker.

Frauenmantelkraut, gemeint ist damit Alchemilla vulgaris, der "Gewöhnliche Frauenmantel", wird von der Schulmedizin als adstringierende Heilpflanze gegen Durchfallerkrankungen anerkannt.

Über die Anwesenheit von Königskerzen freue ich mich besonders, weil sie sich zu so stattlichen Pflanzen mit großen gelben Blüten entwickeln, an denen auch ich mich kulinarisch bediene, z.B. im Salat oder auf einem belegten Brot oder im Tee.

Ich hoffe, dass diese Königs-kerze durchkommt. Sie sieht etwas mitgenommen aus.

Auch bei den Königskerzen ist die Gattung leicht zu er-kennen, die Bestimmung der Arten wird durch die häufigen Bastardbildungen erschwert.

Die Arten V. densiflorum und V. phlomoides werden von der Schulmedizin anerkannt als Heilpflanzen bei Katharrhen der Luftwege mit reizlindernder und auswurffördernder Wirkung.

Mit Beifuß bin ich schon her-gezogen und er hat sich die ganzen Jahre seither gut gehalten und ausgedehnt.

Ich mag seinen würzigen Duft im Sommer.

Er ist ein aromatisches Bitter-mittel und ein altbe- kanntes Gewürz für Gänse-braten.

Die Schulmedizin akzeptiert ihn heute nicht mehr als Heil-pflanze.

Ein Pfefferminzpflänzchen war vor 5 Jahren bei meinem Einzug im Dachgeschoß in meiner Pflanzen-Arche-Noah. Und es gefällt ihm sehr gut bei mir, ich muss seinem Bestand immer wieder Einhalt gebieten. Ich verwende die Pfefferminze natürlich in der Küche und als Getränk.

Außerdem achte ich sie hoch als Heilpflanze, die auch von der Schulmedizin noch Aner- kennung findet.

Auch den Gundermann habe ich absichtlich migebracht und jedes Jahr taucht er wieder bei mir auf.

Ich verwende seine herb-würzigen Blättchen  hin und wieder  z. B. zu Kartoffeln. Die lila Blüten sind natürlich eine apart schmeckende Dekoration.

Von der Schulmedizin wird der Gundermann heute ignoriert. Er hat aber dennoch eine lange Karriere als Heilpflanze hinter sich.

Diese Pflanze sieht nach Breitwegerich aus. Er ist letztes Jahr  von selbst zu mir ge-kommen.

Für die Schulmedizin spielt der Breitwegerich heute keine Rolle mehr, während er früher wie der Spitzwegerich verwendet wurde.

Der Efeu hat es auch geschafft, bei mir zu überwintern. Im letzten Jahr habe ich ihn zum ersten Mal bei mir gesehen. Ich lasse ihn jetzt einfach mal wachsen, denn ich verwende die schönen, haltbaren Blätter  gern zum dekorieren.

Der Efeu war schon in der Antike als Heilpflanze bekannt.

Der Blätter des Efeus werden neuerdings sogar von der Schulmedizin als Heilpflanze akzeptiert bei Katharrhen der Luftwege und chronisch entzündlichen Bronchialerkrankungen.

Hier entwickelt sich ein Ha-bichtskraut, das von selbst zu mir gekommen ist und im letzten Jahr auch schon geblüht hat. Ich lasse es einfach wachsen, weil ich mich an der Vielfalt der Arten freue. 

Laut meinem Pflanzenbe-stimmungsbuch "Rothmaler, 2011" gibt es über 800 Arten mit vielen Unterarten, die zum großen Teil, wie der Frauen-mantel, apomiktisch sind, d.h. sich nicht geschlechtlich fort-pflanzen.

Die Wald-Erdbeere habe ich absichtlich mitgebracht, weil sie schon immer eine rundum erfreuliche Pflanze für mich ist. Auf meiner Dachterrasse entwickelt sie sich unglaublich innerhalb und außerhalb der Pflanzkästen, so dass ich ihr tatsächlich des öfteren Einhalt gebieten muss. Ich freue mich einfach an ihren Blättern, Blüten und wohlschmeckenden Beeren.

Sie hat schon eine sehr lange Karriere als Heilpflanze und vor allem auch als Pflanze mit symbolischer Bedeutung ("Marienpflanze") hinter sich. Von der Schulmedizin wird sie aber heute nicht mehr anerkannt.

Die Zaunwicke ist von selbst zu mir gekommen. Sie überwintert auch bei mir.

Man soll sie auch in der Küche verwenden können; ich habe sie noch nicht probiert bis jetzt.

Der Weiß-Klee - ich vermute, dass es sich hier um Weiß-Klee handelt -  ist schon länger zu mir gekommen und wächst inzwischen in solchen Mengen, dass ich immer wieder Pflanzen herausnehme.

Hier kommt das Feinstrahl-Berufkraut wieder, das auch von selbst bei mir aufgetreten ist.

Und plötzlich war auch die Goldrute da. Ich weiß jetzt nur noch nicht, ob es sich um die Riesen- oder um die Kanadi-sche Goldrute handelt. 

Bei diesem "Gestrüpp" handelt es ich um die Weinraute, Ruta graveolens, eine ganz alte Heilpflanze, die ich bei meinem Umzug extra mitgenommen habe. Nicht weil ich sie verwende, sondern weil sie mich mit ihrem ganz speziellen Aroma fasziniert und ich auch vor ihrer Wirkung Respekt habe.

Sie hat in diesem Jahr erstmalig einen radikalen Rückschnitt bekommen und ich hoffe, dass sie ihn übersteht.

Eine Zitronenmelisse habe ich auch bei meinem Umzug mitge-bracht. Sie hat sich allerdings aus den Blumenkästen aus-quartiert und sich neue Plätze gesucht.

Von der Zitronenmelisse halte ich ganz viel. Ich verwende sie gern in der Küche und auch als Heilpflanze zur Entspannung.

Das Tüpfel-Johanniskraut habe ich auch mitgebracht und es hat sich hier oben auf meiner Dachterrasse auch etabliert.

Auch vom Johanniskraut halte ich sehr viel.  Ich trinke es im Tee, wenn ich besser schlafen möchte und verwende Johanniskrautöl, das ich in der Apotheke kaufe, zur Hautpflege und bei schmerzenden Gelenken. Das hat schon meine Mutter gemacht.

Und dann freuen mich natürlich seine vielen gelben Blüten im Sommer.

Es könnte sein, dass sich hier ein Pfennigkraut, Lysimachia nummuralia,  entwickelt.

Auch hier weiß ich noch nicht, was sich aus diesen Keim-blättern entwickelt; auf jeden Fall eine zweikeimblättrige Pflanze.

Und auch hier weiß ich es noch nicht, was da heranwächst. Im ersten Moment habe ich ge-dacht, nochmal ein Habichts-kraut? Aber der direkte Vergleich mit dem Habichts-kraut spricht eher dagegen. Also mal abwarten...

Und auch hier bin ich über-fordert. Kommt da vielleicht ein Weidenröschen?

Auch hier weiß ich nichts Ge-naues. Handelt es sich vielleicht um ein Hornkraut?

Hier haben wir eine einkeim-blättrige Pflanze vor uns. Mög-licherweise kommt wieder der Gekielte Lauch, Allium carina-tum, der im Vorjahr zum ersten Mal hier aufge-taucht ist.

Jetzt wird es wieder eindeutig: hier kommt mein Wermut wieder, den ich vor 5 Jahren auch schon mitgebracht habe.

Er ist für mich eine Heilpflanze von großer Bedeutung und wenn ich zum Beispiel einmal Probleme mit Magen oder Darm habe, mache ich mir einen dünnen Tee aus einem frischen Blättchen. Er schmeckt sehr, sehr bitter, aber die Wirkung tritt fast umgehend ein.

Und hier kommt der Spitz-wegerich wieder. Ihn habe ich damals auch mitgebracht und zum Glück hält er sich auch bei mir.

Auch er ist eine bekannte Heilpflanze für die Bronchien. Bei Husten trinke ich gern Spitzwegerich-Tee.

Und außerdem ist er auch bekannt für seine Fähigkeiten zur Ersten Hilfe bie Insektenstichen und leichten Verletzungen.

Aus diesen unscheinbaren Blättchen müsste sich eigentlich der stattliche Raue Sonnenhut entwickeln, der mir von selbst auf meine Terrasse gefolgt ist.

Und hier haben wir eine Sauer-klee-Art vor uns. Er ist auch von selbst gekommen.

Zur genauen Bestimmung muss ich sein weiteres Wachs-tum abwarten.

Und hier haben wir die Echte Nelkwurz, Geum urbanum, vor uns; ein Nelkengewächs, das sehr hübsch gelb blüht, und deswegen von mir damals mitgebracht worden ist.

Sie soll auch Qulitäten als Heilpflanze haben, aber ich habe sie noch nie ausprobiert. Mir gefällt einfach die Blüte.

Der Echte Salbei, Salvia offici-nalis, hat den Winter auch überstanden. Ihn habe ich auch mitgebracht, weil er für mich eine ganz wichtige Pflanze ist.

Zum einen mache ich mit beim leisesten Kratzen im Hals eine ordentliche Portion Salbeitee und schon oft konnte ich damit Schlimmeres abwenden.

Außerdem liebe ich ihn als Gewürz in der Küche.

Ich hoffe, er hat den Winter auch wirklich gut überstanden, denn so richtig gefällt er mir im Augenblick noch nicht.

Der Kriechende Hahnenfuß hat den Weg zu mir auch ohne Hilfe gefunden. Mit ihm mache ich gar nichts. Er blüht sehr schön. Man muß wahrscheinlich auf-passen, dass er sich nicht zu sehr ausbreitet.

Eine Primula veris habe ich bei meinem Einzug mitgebracht. Zu meiner großen Freude hat sie sich sehr gut hier gehalten und sogar vermehrt.

Hier blüht der Kreuzblütler Arabidopsis thaliana, Acker-Schmalwand. Ich habe ihn als kleines Pflänzchen vom Eschacher Friedhof mitgenom-men und bei mir eingepflanzt, um zu sehen, zu was es sich entwickelt.

Und hier kommt wieder. wie jedes Jahr, der Wiesen-Sauer-apmpfer. 

Ab und zu hole ich mir von ihm ein paar Blättchen in den Salat.

Und hier haben wir den Echten Lavendel. Ihn habe ich damals auch mitgebracht.